Mannheim, 18. Februar 2015. (red) Aktualisiert. Nachdem wir heute zuerst über den “geheimen” CDU-Kandidaten berichtet hatten – hat der CDU-Kreisvorsitzende offenbar gegenüber dem Mannheimer Morgen den Namen bestätigt: Peter Rosenberger, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Horb am Neckar, soll am Freitag als “CDU-Kandidat” vorgestellt werden.
Von Hardy Prothmann
Peter Rosenberger (42) möchte anscheinend gerne “nach Hause” zurückkehren. Wir hatten auf Basis unserer Informationen heute als erste Redaktion vermeldet, dass ein Oberbürgermeister aus dem Schwarzwald der “geheime Kandidat” sei. Danach wurde hektisch telefoniert, RNF und danach der MM, posaunten den Namen hinaus. RNF mit Bezug auf “Parteikreise”, der MM nach eigenen Angaben auf Bestätigung durch den CDU-Kreisvorsitzenden Nikolas Löbel.
Bis jetzt liegt uns noch keine Bestätigung der CDU vor – wir haben bislang auch kein “zugeschicktes” (zg) Foto von Herrn Rosenberger. Der 42-jährige Verwaltungsfachwirt war Angestellter der Stadt Mannheim bis 2008. Im Jahr 2005 unterlag er in Schriesheim knapp dem damaligen Wahlgewinner Hansjörg Höfer im zweiten Wahlgang der Bürgermeisterwahl.
Kandidat Rosenberger
2008 wurde er mit einer Stimme Mehrheit zum Bürgermeister in Horb gewählt, ein Jahr später als einziger Kandidat zum Oberbürgermeister, da sein Vorgänger Michael Theurer ins Europaparlament eingezogen war und das Amt zurückgab.
Aus Sicht von CDU-Kreisvorstand Löbel will man einen “Monnemer Bu” vorstellen, der hier Verwaltungserfahrung gesammelt hat und als “Oberbürgermeister” auf “Augenhöhe” mit dem derzeitigen Amtsinhaber Dr. Peter Kurz (SPD) konkurriert.
Oberbürgermeister Rosenberg ist Chef der Verwaltung einer gut 24.000 Einwohner zählenden Großen Kreisstadt – der größten im Landkreis Freudenstadt. Herr Rosenberg ist dort auch Kreisrat.
Rein rechnerisch kommen auf jeden Bürgermeister in Mannheim gut 50.000 Menschen. Amtsinhaber Dr. Peter Kurz ist seit 1984 in politischen Ämtern in Mannheim tätig und hat 16 Jahre Erfahrung als Bürgermeister (1999-2007) und seitdem als Oberbürgermeister.
Talfahrt der CDU
Die CDU erlebt seit 1999 eine rasende Talfahrt in Mannheim. Bei der OB-Wahl 1999 erreichte der später im Zuge der “Froschkönig”-Affäre beschädigte Sven-Joachim Otto das beste Wahlergebnis (rund 46 Prozent) in der Stadt seit 1945 – erst im zweiten Wahlgang konnte sich Amtsinhaber Gerhard Widder knapp durchsetzen.
1999 erreichte die CDU in Mannheim mit 44,8 Prozent das beste Kommunalwahlergebnis mit 23 Sitzen im Gemeinderat und stürzte dann kontinuierlich ab bis 2014 mit nur noch 26,1 Prozent und 12 Sitzen.
Unmut bei den Christdemokraten
Der 28-jährige Nikolas Löbel ist selbst Stadtrat in der zweiten Wahlperiode und seit Oktober 2014 CDU-Kreisvorsitzender sowie seit einiger Zeit Landesvorsitzender der Jungen Union.
Sein Kandidaten-Vorschlag Peter Rosenberger muss erst noch in der Mitgliederversammlung am 14. März bestätigt werden. Dies, die späte Präsentation des Kandidaten und weitere Aktionen des neuen Kreisvorsitzenden wie der Umgang mit den Medien haben in Teilen der CDU zu großem Unmut geführt. Ob es eine überzeugende Unterstützung der Mannheimer CDU gegenüber dem Kandidaten gibt, darf deshalb bezweifelt werden.
In den kommenden Wochen wird vor allem der Mannheimer Morgen den Gegenkandidaten pushen – die Zeitung betreibt seit langer Zeit eine Kampagne gegen den Amtsinhaber.
Unabhängig von diesen Umständen verspricht die Oberbürgermeisterwahl nun aber interessant zu werden, da mit dem Amtsinhaber zwei “ordentliche” Gegenkandidaten antreten. Denn auch der ML-Stadtrat Christopher Probst hat durchaus das Potenzial deutlich über 20 Prozent der Stimmen zu erreichen.
Amtsinhaber Dr. Peter Kurz (SPD) ist mit Sicherheit Favorit – aber die beiden Gegenkandidaten könnten ihn in Schwierigkeiten bringen, denn ein Wahlsieg im ersten Wahlgang dürfte unsicher werden. Und Stichwahlen gehen durchaus knapp aus.
Früherer Artikel von 14:05 Uhr.
Wen will der CDU-Kreisvorsitzende Nikolas Löbel am Donnerstag als CDU-Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl im Juni vorstellen? Diese Frage steht seit Wochen im Raum und bislang ist kein Name durchgesickert. Nach unseren Informationen könnte es sich um einen früheren Mannheimer Verwaltungsangestellten handeln, der in der Region Schwarzwald seit einigen Jahren Oberbürgermeister einer großen Kreisstadt ist.
Von Hardy Prothmann
Bislang weiß man nur, dass der Kandidat aus Mannheim stammt und “Verwaltungserfahrung” hat sowie um die 40 Jahre alt sein soll und “von außen” zurückkommen will.
Das könnte auf einen Oberbürgermeister in der Region Schwarzwald zutreffen, der Anfang 40 ist, in Mannheim in der Verwaltung beschäftigt war und in der Vergangenheit schon mal Bürgermeister in der Region werden wollte.
Nach einer knappen Wahlniederlage bewarb er sich als Bürgermeister einer Stadt und wurde dort mit knapper Mehrheit gewählt. Kurze Zeit drauf wurde der Oberbürgermeisterposten frei, da der Inhaber ein anderes Mandat angenommen hatte – als einziger Kandidat gewann er die Wahl mit einem sehr guten Ergebnis bei mittlerer Wahlbeteiligung.
Aktuell sind als Kandidaten der Amtsinhaber Dr. Peter Kurz (SPD) bekannt und Herausforderer Christopher Probst (Mannheimer Liste). Die “Spaßpartei” Die Partei hat ebenfalls einen Kandidaten angekündigt. Grüne und Die Linke unterstützen Dr. Kurz, die FDP stellt keinen Kandidaten, die AfD mit Mitteilung von heute auch nicht. Die FDP hatte angekündigt, auf keinen Fall Dr. Kurz zu unterstützen. Die AfD hält sich offen, wen sie unterstützt.
Der morgen präsentierte CDU-Kandidat muss dann noch Mitte März durch die CDU-Mitgliederversammlung bestätigt werden.
Wir haben den Kandidaten kontaktiert und um Bestätigung gebeten – sobald die Rückmeldung vorliegt, aktualisieren wir diesen Artikel.