Viernheim, 17. Juli 2017. (red/pm) Eine vernetzte Sprachförderung integriert. Deshalb gibt es in Viernheim jetzt ein zusätzliches Sprachförderprogramm für Kinder und Jugendliche. 85 Schülerinnen und Schüler nehmen daran teil. Bürgermeister Matthias Baaß sagt dazu „2320 Sprachförderstunden und 1200 Stunden für sozialpädagogische Zusatzangebote im vergangnen Schuljahr sind eine überaus positive Bilanz!“
Information der Stadt Viernheim:
„Das im Sommer 2016 von der Stadt Viernheim initiierte Sprachförderprogramm für Kinder und Jugendliche wird aufgrund seines Erfolges auch nach den Sommerferien fortgesetzt. So die klare Aussage von Bürgermeister Matthias Baaß bei einem aktuellen Pressegespräch, bei dem das Konzept und die erzielten Erfolge dargestellt wurden.
Matthias Baaß: „Wir nutzen bestehende Strukturen und integrieren in bestehende Strukturen. Diese 50.000 Euro pro Schuljahr sind gut angelegtes Geld, denn das Erlernen der deutschen Sprache im Zusammensein mit einheimischen jungen Menschen erleichtert vieles. Unser Ziel ist es, allen Schülerinnen und Schülern einen qualitativ guten Schulabschluss zu ermöglichen.“
Zusammenarbeit der Jugendförderung und dem Verein Lernmobil
Die Grundlagen des Sprachförderkonzepts wurden im Sommer 2016 kurzfristig in Zusammenarbeit der Jugendförderung der Stadt Viernheim und dem Verein Lernmobil erstellt. Sabine Ruth, Leiterin des Fachbereichs Jugendförderung: „Das Sprachförderkonzept umfasst die Förderung von allen Kindern und Jugendlichen aus den Intensivklassen in Viernheim.
Ziel ist, durch eine Förderung in Deutsch eine gute Einbindung in den Schulalltag zu ermöglichen. Zugleich werden auch die Kinder und Jugendliche darin unterstützt, an den Regelangeboten des Ganztagsangebotes teilzunehmen. So werden Sprach- und Integrationsprozesse miteinander verknüpft.“
Angebot wird gut genutzt
Im vergangenen Schuljahr haben 39 SchülerInnen der Grundschulen und 46 SchülerInnen der weiterführenden Schulen freiwillig an den Sprachangeboten teilgenommen. Es fanden insgesamt 2.320 Sprachförderstunden statt und 1.200 Stunden für sozialpädagogische Zusatzangebote.
Dr. Brigitta Eckert, pädagogische Leitung und Geschäftsführerin des Vereins Lernmobil: „Das Besondere an diesem Sprachförderprojekt ist die Rahmung. Es ist uns gelungen, eine strukturierte Zusammenarbeit mit den Schulen aufzubauen. So fanden im letzten Schuljahr zwei Treffen aller Schulleitungen in Viernheim zu diesem Thema statt wie auch mehrere Treffen aller Sprachförderkräfte mit den LehrerInnen der Intensivklassen.“
Durch diese Zusammenarbeit konnte ein aufeinander bezogenes Sprachförderkonzept entwickelt werden: So wurden Themen aus dem Schulalltag in der außerschulischen Sprachförderung vertieft.
Sprachcamp an Ostern
Auch auf Anregung der Schulleitungen wurde in den Osterferien ein Sprachcamp angeboten, an dem 60 Kinder und Jugendliche eine Woche teilnahmen. Ermöglicht wurde dies durch eine Spende des Lions Clubs Viernheim. Im Herbst wird es ein zweites Sprachcamp geben, diesmal in Kooperation mit der städtischen Jugendförderung. Denn im Ostercamp war sichtbar geworden, dass Freizeitaktivitäten für die Kinder und Jugendlichen gefehlt hatten. Aufgrund mangelnder finanzieller Ressourcen konnten diese in den Osterferien nur im begrenzten Umfang angeboten werden.
Dr. Brigitta Eckert weiter: „Wir können in diesem Projekt auf kein Lehrbuch zurückgreifen, deshalb haben wir eine Fachberatung für das Projekt eingestellt, die sowohl die Lehrkräfte begleitet, wie auch das Förderkonzept entwickelt. Für das kommende Jahr haben wir die Fachberatung für den Grundschulbereich und die weiterführenden Schulen getrennt. Um ein passgenaues Sprachförderkonzept entwickeln und durchführen zu können, gibt es eine weitere Fachberatung für die weiterführenden Schulen.“
Immer neue Gesichter
Eine Schwierigkeit im Alltag der Sprachförderung bestehe in der heterogenen Zusammensetzung der Sprachfördergruppen: „Es kamen in die bestehenden Gruppen immer wieder neue Kinder und Jugendliche.“
Im Grundschulbereich wurde eine Überprüfung zum Sprachstand zu Beginn und jetzt am Ende des Schuljahres durchgeführt. Die dabei festgestellten Fortschritte wurden auch durch die Schulen bestätigt. Dies wurde auf einer erst kürzlich in der Friedrich-Fröbel-Schule stattgefundenen Konferenz ausdrücklich so benannt.
Sprachförderung als Teil des Stundenplans
Im kommenden Schuljahr soll versucht werden, das städtische Förderprogramm in einer Zeitleiste am Vormittag an der Friedrich-Fröbel-Schule für die SchülerInnen der weiterführenden Schulen unterzubringen. So können die SchülerInnen am Nachmittag besser an den Projekten teilnehmen und die zusätzliche Sprachförderung wird Teil des Stundenplans.
Diese Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Schulen soll allgemein im nächsten Schuljahr ausgebaut werden. Zu Beginn des Schuljahres wird bei allen Elternabenden der Intensivklassen das Sprachförderprogramm vorgestellt. So wird erreicht, dass Eltern, die bisher ihre Kinder nicht in den Sprachförderunterricht schicken, sich nochmals dafür entscheiden können. Auch „neue“ Eltern können sich informieren.
Zu Schuljahresbeginn wird es auch ein gemeinsames Treffen mit allen LehrerInnen und Sprachförderkräften geben, um das Förderprogramm für das Schulhalbjahr 2017/18 abzusprechen.
Ziel ist, ein für Viernheim standardisiertes Sprachförderprogramm zu entwickeln, das auch Kinder und Jugendliche nach dem Übergang in die Regelklassen einschließt, um so Kindern und Jugendlichen Bedingungen für einen ihren Fähigkeiten entsprechenden qualitativen Schulabschluss zu ermöglichen.“