Heidelberg/Bammental/Schwetzingen/Rhein-Neckar, 17. April 2013. (red/pol) Das Ende der schriftlichen Abiturprüfungen wurde mit reichlich Alkohol begossen. „Alkoholleichen“, Beleidigungen und zahlreiche Ordnungswidrigkeiten waren die Folgen. In der Heidelberger Altstadt waren die Auswirkungen unübersehbar.

In der Heidelberger Fußgängerzone hinterließen die Abiturienten eine große Verwüstung. Foto: Polizeidirektion Heidelberg
Auf der Facebook-Seite der Heidelberger Polizei brummt das Thema – ein Statement der Polizei wurde mehrere hunderte Male geliket, geteilt und aktuell bereits rund 70 Mal kommentiert, mehrere tausend Zugriffe verzeichnet das Posting insgesamt.
Die meisten Nutzer kommentieren die „Aktion“ eindeutig mit Fassungslosigkeit:
Da fragt man sich echt ob diese Leute gerade wirklich ihr Abitur gemacht haben…. Alles Idioten…. *fremd schämen*
Diese Halb-Orks werden sich noch in 10 Jahren damit rühmen, dass sie die Altstadt nach ihrem Abi dermaßen vernichtet und zugemüllt haben, dass die Polizei und die ganze Stadt noch 2 Wochen darüber gesprochen haben und 9 Leute sich sogar ins Koma gesoffen haben.
Sprachlos…! Ich zieh den Hut vor allen Polizisten, Feuerwehrleuten, Sanitätern, Ärzte, Reinigungspersonal etc. die die Dummheit solcher Menschen aushalten müssen.
Einfach nur peinlich! Und aus denen sollen dann schlimmstenfalls die studierten und Lehrer von morgen werden. Da kann ich echt nur lachen. Werdet erwachsen.
Verdammt noch mal, dass war höchstwahrscheinlich eine Minderheit, die sich die Kante gegeben hat und sich nicht mehr beherrscht haben. Ja, es ist scheiße, aber hört mit diesen Verallgemeinerungen auf!
Asozial… bitte alle die da dabei waren antreten und saubermachen… wir sind immerhin noch in Deutschland… nicht in der dritten Welt…
früher nannte man das Reifezeugnis
Danke für das Foto, ich hatte mir das heute morgen um 6.30 Uhr auch überlegt, als ich durchgefahren bin. Grossen Dank auch an all diejenigen die heute morgen fleissig aufgeräumt haben!
Information der Polizeidirektion Heidelberg:
„Mit reichlich Alkohol stießen am Dienstagnachmittag zahlreiche Abiturienten in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis auf das Ende ihrer schriftlichen Abiturprüfungen an. Die Altstadt in Heidelberg war bis tief in die Nacht mit trinkfesten Abiturienten gefüllt. Dadurch beschwingt und sichtlich enthemmt wurden auf dem Weg durch die Fußgängerzone das zur Abholung am nächsten Tag gestapelte Altpapier „verteilt“ und mobile Verkehrszeichen, Dixie-Toiletten und Baustellenabsperrungen umgeworfen.
Kurz nach 2 Uhr beleidigte ein 18-Jähriger aus Heidelberg in der Hauptstraße grundlos zwei in einem Streifenwagen langsam vorbeifahrende Polizeibeamte aufs Übelste. Ein Alkoholtest erbrachte einen Wert von über 1,5 Promille, gegen den jungen Mann wird ein Strafverfahren eingeleitet. Positiv zu erwähnen ist, dass der Polizei keine tätlichen Auseinandersetzungen bekannt wurden.
Auf der anderen Neckarseite fanden sich auf der Neckarwiese ab den Mittagsstunden zahlreiche Abiturienten aus Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis zum Feiern ein. In der Spitze zählte die Polizei bis zu 600 Feierwillige, gegen 21 Uhr war der „Spuk“ vorbei. Polizei und DRK mussten sich insgesamt neun stark- bis volltrunkenen Schülern annehmen. Eine 17-Jährige war kurz bewusstlos und musste zur Versorgung in die Kinderklinik eingeliefert werden. In allen Fällen wurden die Eltern verständigt, die ihre Kinder dann abholten. Zwei Heranwachsende wurden ertappt, als sie Joints rauchten.
In Bammental wurde bei einem Autokorso gegen 14:25 Uhr in der Industriestraße ein Bengalo gezündet und unterhalb der Fußgängerbrücke in die Böschung geworfen. Dadurch geriet das Gestrüpp und das Laub in Brand: Ein hinterherfahrenden Autofahrer informierte die Freiwillige Feuerwehr, die das Feuer rasch unter Kontrolle hatte.
In Schwetzingen informierten Autofahrer am Mittwochmorgen gegen 1:15 Uhr die Polizei über einen auf dem Gehweg in der Rheintalstraße liegenden Jugendlichen. Der 17-jährige Abiturient war alkoholbedingt nicht mehr in der Lage aufzustehen. Da sich sein Zustand noch verschlechterte, wurde er mit Verdacht auf Alkoholvergiftung in eine Mannheimer Klinik eingeliefert, die Eltern wurden informiert.
In zahlreichen Städten und Gemeinden fanden Autokorsos statt. Dabei musste immer wieder beobachtet werden, wie sich Insassen aus dem Fenster lehnten. Entsprechende Autos wurden angehalten und auf die Verkehrsvorschriften sowie die Gefährlichkeit ihres Tuns hingewiesen.“