Berlin/Rhein-Neckar, 17. Dezember 2016. (red/pro) Zielfahnder des Landeskriminalamtes Berlin haben heute Nachmittag einen 27-jährigen Bulgaren in Charlottenburg festgenommen, der dringend tatverdächtig ist, am 27. Oktober 2016 eine Frau am U-Bahnhof Hermannstraße mit einem Tritt in den Rücken schwer verletzt zu haben. Das Opfer stürzte die Treppe herunter und brach sich den Arm.
Die Fahnder hatten den tatverdächtigen Sventoslav S. gegen 16.30 Uhr bei seiner Ankunft am Zentralen Omnibusbahnhof in Charlottenburg noch im Bus sitzend angetroffen und festgenommen. Er wurde dem ermittelnden Fachkommissariat der Kriminalpolizei überstellt. Dem 27-Jährigen soll morgen der bestehende Haftbefehl verkündet werden. Der Tatvorwurf lautet nach unseren Informationen auf gefährliche Körperverletzung (§ 226 StGb). Ob es dabei bleibt oder nicht vielleicht sogar versuchter Totschlag vorliegt, ist noch offen.
Das Video der Tat schockiert – eine junge Frau läuft eine Treppe in der U-Bahn-Station Hermannstraße herunter. Plötzlich kommt von hinten ein Mann und tritt sie in den Rücken. Dadurch stürzt sie zahlreiche Stufen der steilen Treppe hinab und prallt mit Gesicht und Oberkörper auf den Treppenabsatz. Sie hätte sich das Genick brechen können. Glücklicherweise bricht sie sich nur einen Arm. Passanten helfen ihr.
Andere Passanten kamen der 26-Jährigen zur Hilfe und alarmierten Polizei und Feuerwehr. Sie kam zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus.
Der Tatverdächtige und weitere Männer gehen mit Alkoholflaschen und Zigaretten einfach weiter, vollkommen unbeteiligt, als wäre nichts geschehen.
Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei wurde eine 26 Jahre alte Frau am Donnerstag, den 27. Oktober 2016, gegen 0.20 Uhr von dem zunächst unbekannten Mann ohne erkennbaren Grund in den Rücken getreten.
Die Polizei veröffentlichte das Video zunächst nicht. Dann kam es unter noch nicht geklärten Umständen an die Öffentlichkeit – viele Menschen haben nicht verstanden, wieso das Video nicht veröffentlicht worden ist. Offenbar gibt es nun polizeiinterne Ermittlungen wegen Verstoßes gegen die Dienstvorschriften und aus Datenschutzgründen.
Unabhängig davon veröffentlichte die Polizei das Video zur Fahndung selbst, löschte es nun aber wieder.
Am 14. Dezember 2016 konnte der Tatverdächtige nach zwischenzeitlich intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Berlin identifiziert werden. Nach dem 27-jährigen Bulgaren war auch in dessen Heimatstadt gefahndet worden.