Mannheim, 17. September 2017. (red/pro) Aus unserer Sicht ist Prof. Dr. Egon Jüttner ein böser, alter Mann. Er streitet ab, nochmals ein Bundestagsmandat angestrebt zu haben. Wir haben andere Informationen. Das steht Meinung gegen Meinung. Herr Jüttner droht uns aber mit Klage. Soll er. Fraglich wird sein, ob das das Ende seiner politischen Karriere krönt oder seine Bilanz massiv beschädigt. Wir dokumentieren unsere Antwort auf seine Klageandrohung.
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Jüttner,
Ihre Schreiben haben wir erhalten.
Ich stelle dazu fest, dass ich Ihrer Auffassung nicht folge, dass wir Sie in irgendeiner Form beleidigt hätten. Bei beiden Bezeichnungen handelt es sich um Zuspitzungen, die Sie als öffentliche Person durch Ihr Verhalten hinnehmen müssen.
Wir verweisen hierzu auf das Dummschwätzer-Urteil des BVerfG und andere Entscheidungen. Es hat zu keinem Zeitpunkt eine Herabsetzung Ihrer Person bestanden, sondern es handelte sich immer um eine konkrete Einordnung Ihres Verhaltens.
Wir haben beide Ausdrücke trotzdem abgeändert, weil wir kein Interesse an einem Rechtsstreit wegen solcher Banalitäten haben.
Sollten Sie trotzdem eine Klage anstreben, bleibt Ihnen das unbenommen.
Ich darf Sie in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass wir 2010 einmalig eine erfolgte Unterlassungsklage akzeptiert haben, damals gab es allerdings Fristprobleme. Seither mussten wir uns vier Mal vergleichen, was zu erheblichen Kosten auf beiden Seiten geführt hat und 43 Mal haben wir gewonnen oder die Gegenseite hat zuvor aufgegeben.
Scheidender Bundestagsabgeordneter Jüttner (CDU) droht mit Anwalt
Bei Ihnen kommt dokumentiert hinzu, dass Sie häufiger unsere Seite mit negativen Kommentaren überziehen – Ihr Anwalt wird Ihnen das Recht auf Gegenschlag erläutern.
Sie können unser Angebot schlecht finden. Ihre Meinung. Ich darf Sie aber auch darauf hinweisen, dass Experten das ganz anders beurteilen als Sie. Deswegen werde ich regelmäßig zu großen Medienkongressen als Podiumsteilnehmer gebucht und bin Autor vieler wissenschaftlicher Artikel zu Medienthemen, um die ich gebeten werde.
Wenn Sie sich erinnern, haben ich Ihnen freundlicherweise einen Hinweis gegeben, als Sie mal einen rechtsradikalen Inhalt mit einem Fake-Zitat von Minister Maas geteilt haben. Das ist nach wie vor dokumentiert. Möglicherweise interessiert es die Öffentlichkeit, dass sich ein Bundestagsabgeordneter über angebliche Beleidigungen aufregt und prozessiert, zugleich aber rechtsradikale und beleidigende Inhalte teilt.
Ihre Entscheidung.
Mit freundlichen Grüßen
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Hardy Prothmann
Chefredakteur