Mannheim, 17. Mai 2014. (red/pm) Nach einem knappen halben Jahr Umbauzeit konnte der Bürgersaal im Stadthaus in N 1 am Mittwochabend feierlich eingeweiht werden. Dort wird zukünftig das Oststadt Theater, das seine angestammte Spielstätte im Kahnweilersaal aufgrund des Neubaus der Kunsthalle aufgeben musste, eine neue Heimat finden.
Information der Stadt Mannheim:
„Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg wird wie bislang auch jährlich im November im Stadthaus N 1 veranstaltet werden und dort seinen Hauptsaal haben. Ebenso wird der Saal unter anderem an zumindest zehn Wochenenden im Jahr weiteren Nutzern zur Verfügung stehen. „Durch den Umbau wird der Bürgersaal wesentlich aufgewertet und auch in seiner Ausstattung aktuellen Standards angepasst. Die Umnutzung des Bürgersaals als Veranstaltungs- und Spielstätte, vorrangig für das Oststadt Theater, bringt Lebendigkeit im Stadthaus und setzt somit auch für die Stadtentwicklung einen Akzent.“, so Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in seiner Ansprache.
Im Anschluss daran überreichte Architekt Rüdiger Trager von „ap88“ Architekten, die den neuen Bürgersaal geplant haben, den Schlüssel für den neuen Bürgersaal symbolisch an den Oberbürgermeister und Bürgermeister Grötsch. Anhand einer Projektpräsentation erläuterte Trager den Gästen der Einweihungsfeier die neue „Raum im Raum“ Konzeption des Bürgersaals. Vergleichbar mit einer Box wurde der Theatersaal als geschlossener Raumkörper in den Bürgersaal integriert. Darin wurden aufsteigende Sitzreihen mit 440 festen Sitzplätzen eingebaut. Bei Bedarf kann die Bestuhlung auf 480 Plätze erweitert werden. Die vorhandene Bühne wurde abgesenkt und in Breite und Tiefe vergrößert. Direkt neben der Bühne befinden sich Lagerräume für Requisite und Kulissen. Im Bereich des inneren Foyers auf der zum Paradeplatz zugewandten Seite wurde die Pausengastronomie integriert. Darüber hinaus wurden die Brandschutzvorrichtungen dem geltenden Baurecht angepasst. Bauherr des Bürgersaalumbaus war das Dezernat für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur unter Leitung von Bürgermeister Michael Grötsch. Betreut und geleitet wurden die Umbauarbeiten durch das Baukompetenzzentrum der Stadt Mannheim.
Umrahmt wurde der Festakt von einem abwechslungsreichen kulturellen Programm: Neben einem taktvollen Auftritt der Schlagzeugmafia, die mit ihrem Trommeln für stimmungsvolles „Beat Entertainment“ sorgten, präsentierte das Capitol Vocal-Ensemble „All4Music“ Musical- & Film-Melodien. Bei dem Auftritt des Kabarettisten und Comedian Christian Chako Habekost wurden die Lachmuskeln des Publikums gefordert.
Historie und Gang der Beschlussfassung
Das Oststadt Theater, das seit 23 Jahren im Kahnweiler Saal der Kunsthalle seine Spielstätte hatte, musste aufgrund des geplanten Neubaus der Kunsthalle bis April 2014 sein bisheriges Domizil verlassen. Der Gemeinderat hatte deshalb bereits im Frühjahr 2012 die Verwaltung beauftragt, eine alternative Spielstätte zu finden. Nach Prüfung verschiedener Alternativen hatte sich der Bürgersaal im Stadthaus als bestmögliche Spielstätte herausgestellt. Daraufhin fasste der Gemeinderaterat im Juni 2013 den Beschluss, den Bürgersaal zu eine vorrangigen Spielstätte für das Oststadt Theater umzubauen. Weiterhin wird der Saal wie bislang auch als Hauptspielstätte des jährlich stattfindenden ‚Internationalen Filmfestivals Mannheim Heidelberg‘ (IFFMH) mit seinen 60.000 Besuchern in Mannheim und Heidelberg genutzt werden sowie u.a. an zumindest zehn Wochenenden weiteren Nutzern zur Verfügung stehen. Städtische Veranstaltungen wie zum Beispiel die Sportlerehrung werden auch nach dem Umbau im Saal möglich sein.
Über das Oststadt Theater
Das Oststadt Theater wurde im Jahr 1990 als gemeinnütziger Verein gegründet. Anfänglich wurden mit 30 ehrenamtlichen Mitarbeitern circa 60 Vorstellungen im Jahr gespielt. Heute beschäftigt das Oststadt Theater circa 75 Festangestellte und freie Mitarbeiter bei 160 Vorstellungen (rund 13 Produktionen) im Jahr. Somit wurden in diesen Jahren fast 3.000 Vorstellungen mit über 500.000 Besucher (derzeit ca. 30.000 Besucher/jährlich) aufgeführt.“