Hemsbach, 16. März 2016. (red/pm) Gut gelaunt und vor Energie sprühend sitzt Darren O’Donnell im Besprechungszimmer von Hemsbachs Bürgermeister Jürgen Kirchner. Seit Anfang März ist er „Neu-Hemsbacher auf Zeit“, denn diesmal bleibt der Künstler aus Kanada länger, für die zweite Phase des Flüchtlingsprojekts „Hemsbach Protocol“. Welche Ziele er hierbei hat, berichtete er jüngst im Rathaus.
Information der Stadt Hemsbach:
„Wer Darren O’Donnell zuhört, merkt sofort, dass er mit Leib und Seele bei der Sache ist. „Hemsbach Protocol“ ist ein Projekt des wandernden Kunst- und Kulturprojekts „Matchbox“ der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und des kanadischen Künstlerkollektivs „Mammalian Diving Reflex“ in Zusammenarbeit mit dem Rhein-Neckar-Kreis, der Stadt Hemsbach und einer Gruppe Geflüchteter, die in Hemsbach ihr derzeitiges Zuhause gefunden hat.
Zweite Projektphase
Das Projekt zeichnet sich durch ein besonders großes persönliches Engagement von Darren O‘Donnell aus. In der ersten Phase des Projekts im August 2015 zog er für mehrere Wochen in eine Flüchtlingsunterkunft in Hemsbach, um dort die Lebenssituation der Bewohner zu teilen und gemeinsam mit ihnen das Projekt zu entwickeln.
2016, in der zweiten Phase des Projekts, wird diese Zusammenarbeit weitergeführt und intensiviert – Darren O’Donnell wird seinen Lebensmittelpunkt für ein Jahr nach Hemsbach verlegen und von dort auch andere internationale Projekte seines Künstlerkollektivs „Mammalian Diving Reflex“ koordinieren.
Ein zentrales Anliegen seiner Arbeit ist, Hemsbacher und Geflüchtete auf ungezwungene Art zusammenzubringen und ein Netzwerk aufzubauen.
Für „Hemsbach Protocol“ werden unter O‘Donnells Leitung gemeinsam innovative Ansätze von Integration entwickelt, indem Geflüchtete und Einheimische, austesten was (nicht) funktioniert, um schließlich aus den Ergebnissen dieser Recherche eine Performance zu entwickeln.
„Wir standen „Hemsbach Protocol“ von Anfang an sehr offen gegenüber und sind sehr froh darüber, dass das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar uns für dieses Projekt ausgewählt hat. Wir werden das Projekt auch weiterhin unterstützen und freuen uns auf die Ergebnisse“, sagt Bürgermeister Jürgen Kirchner, der sich schon bei dem Kochwettbewerb „Hausgemachtes Hemsbach“ – der ersten Ergebnis-Präsentation im September 2015 – aktiv als einer der Köche beteiligt hat.
Hintergrund
Das „Matchbox“-Projekt „Hemsbach Protocol“ ist ein zweijähriger Arbeitsprozess und befasst sich mit der Frage, welchen Beitrag Kunst und Kultur zur Integration von Flüchtlingen leisten können. Die Schicksale von Geflüchteten und die Frage ihrer Unterbringung stellen die Landkreise und Kommunen in Deutschland aktuell vor große finanzielle, organisatorische, vor allem aber menschliche Aufgaben.
Hemsbach hat von Anfang an versucht die Neuankömmlinge durch eine intensive Bürgerbeteiligung bestmöglich zu betreuen. Diese breite Bürgerbeteiligung und die vielen Aktionen waren es auch, die die Aufmerksamkeit des Kulturbüros der Metropolregion erregten. So entstand das „Matchbox“-Projekt „Hemsbach Protocol“ und die Zusammenarbeit mit dem kanadischen Schriftsteller, Performer und Stadtplaner Darren O’Donnell, dessen Künstlerkollektiv „Mammalian Diving Reflex“ sich voll und ganz sozialer Kunst verschrieben hat.
Mehr Informationen unter www.matchbox-rhein-neckar.de.“