Rhein-Neckar, 17. Februar 2016. (red) Das statistische Landesamt Baden-Württemberg hat eine Studie veröffentlicht, die den Familienstand der Bevölkerung in der einzelnen Landes- und Stadtkreisen für das Jahr 2014 zeigt. Der Trend: Ein „starker Rückgang der Heiratsneigung“ – gerade in Großstädten wollen immer weniger Paare den „Bund fürs Leben“ eingehen.
Von Annika Schaffner
In Baden-Württemberg sind nur noch gut die Hälfte der Bürger verheiratet. Das sind 8 Prozent weniger als noch 1980. Dies liege vor allem daran, dass in den vergangenen Jahrzehnten das Heiratsalter anstieg, so das statistische Landesamt. Die Menschen (in Baden-Württemberg) schließen also immer später den Bund fürs Leben. Vor 35 Jahren waren fast 6 Prozent der Jugendlichen zwischen 18 und 21 Jahren schon verheiratet, heute sind es nur noch sehr wenige (0,6 Prozent).
Immer weniger Menschen heiraten
Die Scheidungsrate ist dagegen gestiegen – mehr als doppelt so viele als 1980 lassen sich scheiden, die meisten im Alter zwischen 50 und 60 Jahren. Ein weiterer Grund für den geringen Anteil an verheirateten Personen sei an starker Rückgang der „Heiratsneigung“. Immer mehr Paare leben lieber unverheiratet zusammen.
Die Zahl der verwitweten Partner in Baden-Württemberg ist leicht rückläufig.

Grafik: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
In Universitätsstädten wird weniger geheiratet als auf dem Land
In den Universitätsstädten Heidelberg und Mannheim ist der Anteil der verheirateten Bewohner im Gegensatz zu Landkreisen wie dem Alb-Donau-Kreis (60 Prozent) noch geringer: In Heidelberg sind lediglich noch 39 Prozent verheiratet, in Mannheim immerhin noch 45 Prozent. In beiden Städten sind also weniger als die Hälfte verheiratet. Allgemein zeigt die Statistik, dass in Universitätsstädten in Baden-Württemberg weniger Paare heiraten, was wohl am hohen Anteil von jungen Studenten liegt.

Grafik: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg. Zum Vergrößern hier klicken.
Gleichgeschlechtliche Partnerschaften
Auffällig ist, dass es in Mannheim und Stuttgart am meisten gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften gibt (0,3 Prozent). In ganz Baden-Württemberg gab es Ende 2014 ca. 10. 300 Personen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft, dabei mehr Männer als Frauen. Diese Angaben konnten für den Bericht von 2014 zum ersten Mal ausgewertet werden.