Heidelberg, 17. November 2016. (red/ric) Der Strom und Gas-Markt ist heiß umkämpft, die Umgangsformen mit den Mitbewerbern werden immer rauher. Die Stadtwerke Heidelberg haben nun vor dem Landgericht Karlsruhe einen Sieg errungen, und eine einstweilige Verfügung gegen den Wettbewerber ePrimo erwirkt. Diesem werden unlautere Methoden bei der Abwerbung von Kunden zur Last gelegt.
„ePrimo ist es untersagt, Kunden der Stadtwerke Heidelberg ohne vorherige ausdrückliche Einwilligung des Kunden zu Werbezwecken anzurufen oder anrufen zu lassen. Außerdem darf ePrimo nicht versuchen, Kunden des 100-prozentig kommunalen Energieversorgers durch Täuschung abzuwerben.“, heisst es in der Begründung.
„Wir freuen uns über diese Entscheidung“, teilt Michael Teigeler, Geschäftsführer der Vertriebsgesellschaft der Stadtwerke Heidelberg, per Pressemitteilung mit, „denn es ist uns ein wichtiges Anliegen, unsere Kunden vor dem Ärger, dem Aufwand und den möglichen Kosten, die mit diesen Wettbewerbspraktiken verbunden sind, zu schützen.“
Was war vorgefallen?
Im Juni diesen Jahres habe ein Mitarbeiter eines von ePrimo beauftragten Callcenters, eine Bürgerin ungefragt angerufen und erklärt, ihren Tarif per Telefon zu ändern. Er soll der Kundin versichert haben, dass es sich nicht um einen Wechsel des Anbieters handele, sondern einer Anpassung ihres Tarifs. Am Ende des Gesprächs soll die Dame aufgefordert worden sein auf einen entsprechenden Link zu klicken. Daraufhin sei auf der Internetseite der Satz „Vielen Dank für ihren Auftrag“ aufgepoppt und das Telefonat wurde beendet. Die Frau soll damit ungewollt den Anbieter gewechselt haben.
Das Landesgericht hat dieses Vorgehen nun als Wettbewerbsverstoß geahndet und mit einem Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro beziehungsweise mit bis zu 6 Monaten Ordnungshaft belegt. Mit der Entscheidung des Gerichts ist es ePrimo ab jetzt verboten, Kunden abzuwerben, indem ihnen mitgeteilt wird, dass es sich lediglich um einen Tarifwechsel bei den Stadtwerken Heidelberg handelt.
Vorsicht Betrug
Die Stadtwerke Heidelberg weisen ihre Kunden darauf hin, dass in ihrem Unternehmen keine Kundengewinnung per Telefon oder durch ungefragte Hausbesuche geschehen. Dementsprechend vorsichtig sollen die Bürger reagieren und keinesfalls ungeprüft Verträge unterzeichnen.