Rhein-Neckar, 17. März 2020. (red/pro) Aktualisiert. Arbeit haben wir genug in Zeiten der Corona-Krise. Die Zugriffe insbesondere auf die analytischen Texte steigen deutlich, doch sind uns bis auf wenige Ausnahmen Werbeeinnahmen auf unbestimmte Zeit eingebrochen. Ähnlich wie in anderen „künstlerischen Berufen“ schlägt die Corona-Krise erbarmungslos zu. Hinzu kommen sehr schwierige Arbeitsbedingungen.
Aktualisierung, 18. März 2020, 01:08 Uhr: Es gibt zahlreiche Aktualisierungen, die wir wir nicht einzeln ausweisen. Bitte neu lesen.
Von Hardy Prothmann
Bislang haben wir alle Artikel zur Krise frei zugänglich gehalten, damit die Bürger sich bei uns gut informieren können. In der vergangenen Woche sind zwei neue Kunden hinzugekommen, die sich auf Steady registriert haben. Das macht dann einen Umsatzzuwachs von 12 Euro pro Monat aus. Ein Leser hat per Paypal zehn Euro gespendet.
Die Zugriffe auf die Artikel sind und werden von Tausenden täglich angeklickt. Das ist auch eine Wahrheit, über die aber kaum jemand spricht, die von der Politik bislang überhaupt nicht wahrgenommen wird. Und das, obwohl laut Landesregierung „Rundfunk und Presse“ zur „kritischen Infrastruktur“ gezählt werden.
Wie würden Sie entscheiden, wenn Ihre Dienstleistung zwar ordentlich nachgefragt und genutzt wird, die allermeisten Nutzer aber gar nichts dafür zahlen wollen? Weitermachen aus „edlen Motiven“ oder abschließen?
Journalismus ist in weiten Teilen ein Kontaktberuf – man geht zu Menschen, man spricht mit Menschen, man besucht Versammlungen, Sitzungen und andere Zusammenkünfte. Dabei kann es Risiken geben, beispielsweise bei Demos, von denen Gewalt ausgehen könnte oder Risikofußballspiele. Diese Risiken kann man aber einigermaßen kalkulieren.
Sicher, man kann auch viel vom Schreibtisch aus machen – da hat sich wenig geändert. Stimmt nicht: Aktuell ist es unmöglich, sich vor Ort in einem Krankenhaus ein Bild zu machen. Pressestellen von Behörden sind überlastet, Anfragen werden nicht wie gewohnt, einigermaßen zügig beantwortet, bis die Antwort kommt, ist die Lage schon wieder eine andere. Die Maßnahmen und die Auswirkungen sind derart umfassend, dass keine Reaktion es schafft, hier auch nur ansatzweise einen Überblick zu bieten.
Eine „Aktualität“ abbilden zu wollen, ist deshalb absurd. Es geht um Analyse und die dauert und dafür braucht es gesicherte, geprüfte Fakten. Dafür steht das RNB.
Dafür braucht man aber auch Geld, um diese Arbeit zu finanzieren. Die Einkommenslage ist aber seit Jahren schwierig und seit zwei Wochen dramatisch eingebrochen. Hinzu kommen in Summe über die vergangenen Jahre Kosten für juristische Beratung und Prozesse von über 60.000 Euro.
Die Haupteinnahmen erzielen wir über Werbebuchungen, hier fallen insbesondere alle Kunden aus dem Freizeit- und Reisegewerbe aus. Über das Bezahlangebot verzeichnen wir aktuell monatlich Einnahmen im knapp vierstelligen Bereich – damit kann man nur eine Viertelstelle mehr schlecht als recht bezahlen.
Ich bin aktuell nicht mehr bereit, meine Expertise für lau zur Verfügung zu stellen. Entgegen der Ankündigung vor einigen Tagen werden nach diesem Artikel alle weiteren kostenpflichtig. Zugang hat, wer sich registriert – dann ist das Angebot für zunächst 30 Tage kostenfrei zu erreichen. Ist dieser Zeitraum um, erhält man eine Aufforderung künftig mindestens 6 Euro monatlich zu zahlen oder hat keinen Zugang mehr. Der Zugang ist jederzeit zum Ende des Leistungsmonats kündbar.
Sie können auch direkt an uns auf das Bankkonto oder Paypal überweisen. Ab einem Betrag von 60 Euro erhält man auf Wunsch ebenfalls einen Zugang über Steady.
Die Krise trifft alle privatwirtschaftlichen Medienbetriebe – die kleinen aber ganz besonders. Nur thematisiert das niemand. Wenn nach einigen Monaten diese Angebote ausfallen, wird es enorme Lücken in der Lokal- und Regionalberichterstattung durch unabhängige Medienangebote geben.
Wer will, kann sich freuen, dass die Politik aktuell eine weitere Erhöhung der „Haushaltsabgabe“ für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk beschlossen hat. Schließlich müssen Leute wie ZDF-Moderator Claus Kleber (geschätzt 400.000 Euro im Jahr) und andere Spitzenverdiener finanziert werden. Und inhaltlich wird man qualitativ hochwertig bedient, wie folgender Facebook-Post zeigt:
Wir erhalten keine Zwangsgebühren – unser unabhängiger Journalismus kostet aber Geld. Wir verlieren aktuell fast alle unsere Werbeeinnahmen, die den Hauptteil unserer Einnahmen ausmachen. Wir brauchen deshalb Ihre Solidarität und Ihre Überzeugung, unser Angebot mit Zahlungen weiter finanzierbar zu halten. Wenn das nicht möglich ist, reduzieren wir das Angebot und irgendwann schließen wir ab.
Wenn Sie zahlen möchten:
Sie können Steady hier abschließen. (Sie werden dort Kunde, Steady behält eine Gebühr ein und zahlt den Rest an uns aus. Sie haben Zugang zu den kostenpflichtigen Artikeln. )
Sie können hier einen Rheinneckarblog-Plus-Pass kaufen. (Sie werden bei uns Kunde und bei Steady freigeschaltet, sofern Sie mindestens 60 Euro zahlen und haben Zugang zu den kostenpflichtigen Artikeln.)
Sie zahlen per Paypal. (Sie werden bei uns Kunde und bei Steady freigeschaltet, sofern Sie mindestens 60 Euro zahlen und haben Zugang zu den kostenpflichtigen Artikeln.)
Sie überweisen direkt aufs Konto. (Sie werden bei uns Kunde und bei Steady freigeschaltet, sofern Sie mindestens 60 Euro zahlen und haben Zugang zu den kostenpflichtigen Artikeln. Sie können natürlich auch einfach so ein Spende überweisen.)
Hypovereinsbank
Kontoinhaber: Hardy Prothmann
BIC (BLZ): HYVEDEMM489
IBAN (Kto.): DE25670201900601447835
Sie können natürlich auch einfach nur eine Spende an uns zahlen.