Weinheim, 17. November 2018. (red/pm) Noch vor wenigen Jahren war sie einer der stattlichsten Bäume auf Weinheimer Gemarkung: 30 Meter hoch, fast ebenso breit und mit einem Stammumfang von über sechs Meter ein weithin sichtbares, imposantes Naturdenkmal: Die 150 Jahre alte Schwarzpappel am Hundeplatz in der Altau.
Information der Stadt Weinheim:
“Nur bei näherem Hinsehen war schon 2013 zu erkennen, dass sich am Stammfuss der Schwarzpappel ein Wulstiger Lackporling gebildet hat. Dieser Baumpilz verursacht eine Weißfäule, die das Holz aufweicht. Hierdurch wird die Standsicherheit langsam verringert.
Die alte Pappel steht zwar weit draußen in der freien Landschaft, aber unglücklicherweise sehr nah‘ an einer stark frequentierten Zufahrtsstraße. Sie führt zum Hundeplatz, zur Kläranlage und zum Segelflugplatz, nicht zu vergessen ist der landwirtschaftliche Verkehr und viele Freizeitsportler, Wanderer und Radfahrer. Sie alle nutzen diesen beliebten Weg durch die Natur. Deshalb war die schwindende Standsicherheit der Baum-Uroma ein Problem.
Daher hatte das Grünflächen- und Umweltamt auch schon 2013 einen externen Baumsachverständigen beauftragt, die Pappel näher zu untersuchen. Das Ergebnis war damals schon leider klar: Die Pappel würde nur noch kurz- bis mittelfristig eine ausreichende Standsicherheit aufweisen wird, und das obwohl die Krone schon zu diesem Zeitpunkt stark eingekürzt worden war. Die Baumexperten versuchten den hölzernen Patienten zu retten und immer wieder aufzupäppeln. Zum Beispiel erfolgten bald darauf fachgerechte Rückschnitte zur Entlastung der Krone, der letzte erst 2017.
Aber es half alles nichts. Mittlerweile hat sich weithin sichtbar sogar noch eine zweite Pilzart angesiedelt, der Zunderschwamm. Auch er schwächt das Holz in erheblichem Maße durch Weißfäule.
Um die Gefahr großer Astausbrüche und damit Gefährdungen zu verhindern, wird jetzt die Restkrone der Pappel bis auf einen Torso abgetragen. Damit wächst der Baum nicht mehr, aber er erfüllt noch einige wichtige Funktionen, zum Beispiel als Biotop für Fledermäuse, Vögel und Insekten. „Und die Erinnerung an einen alten Riesen bleibt auch bewahrt“ sagt Bernhard von Hirschheydt , Baumkontrolleur der Stadt Weinheim.”