Rhein-Neckar/Mannheim, 17. März 2013. (red/pm) Germanen, Wikinger und Kelten haben dieses sagenumwobene Zeitalter geprägt, Namen wie „Karl der Große“ oder „Walther von der Vogelweide“ sind aus Welt- und Literaturgeschichte nicht wegzudenken. Es gibt kaum eine Epoche, die so viele Geheimnisse und Widersprüche birgt, wie das Mittelalter. Land auf Land ab gehört die Mittelalterszene zu den größten Freizeittrends – an diesem Wochenende im Mannheimer Herzogenriedpark.
Jeder, der in der „Gemeinde“ der Mittelalter-Fans etwas auf sich hält, hatte seine Reise nach Mannheim wahrscheinlich schon gebucht: Zum IX. Mittelalterlichen Jahrmarkt, vom 15. bis zum 17. März 2013 im Herzogenriedpark Mannheim.
Mit Seifensieder, einem Bogenbauer, Steinmetz, Gewandschneidern und Bürstenbindern gibt es historisches Handwerk zum Anfassen. Selbst aus Polen und Tschechien kommen Handwerksleute angereist. Ritter, Hexen und Gaukler wie Equites Dragonis, Rebasius Funkenflug und Theater Sinnesrausch boten eine kunterbunte und auch klirrende Abwechslung. Weitgereiste Händler boten ihre textilen und schmucken Kostbarkeiten feil, der Duft von Gewürzen erfüllte den Markt, während Musikanten und Märchenerzähler Groß und Klein in ein geheimnisvolles Reich der Phantasie entführten.
Kleine Ritter dürfen sich nicht nur im Bogen- und Armbrustschießen versuchen, sondern auch im Speerwerfen. Spannendes gab es auch beim Kinderschmied, der Märchenerzählerin, beim Specksteinschnitzen, in der Stofffärberey, beim Kindertöpfern und Kinderschminken zu erleben. Ein Karussell wird ohnehin wieder für beste Freuden sorgen. Über den Markt schallen schmeichelhafte Klänge: Eine Band singt Lieder von Schamanen aus fernen Ländern, die um die gute Ernte bangen und ihrer Liebsten huldigen. Stimmungsvoll ging es so in entspannter, uriger Atmosphäre in die Abendstunden mit einer imposanten medievalen Illumination aus Fackeln.
Ins Leben gerufen hat den Mittelalterlichen Jahrmarkt, der im Jahr 2005 erstmals stattfand, der gärtnerische und technische Leiter des Herzogenriedparks, Wolfgang Adrian. Der gebürtige Bad Dürkheimer ist selbst leidenschaftlicher Mittelalter-Fan, fehlt bei kaum einer Burg-Veranstaltung in der Region. Im vergangenen Jahr hatte die Veranstaltung rund 15.000 Besucher, gestartet ist sie 2005 mit 11 000 Besuchern – die mittelalterliche Tendenz der Region kann also durchaus als steigend bezeichnet werden. Wir ergänzen den Artikel, wenn die aktuellen Besucherzahlen vorliegen.
Viel Freude mit den Fotos.
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