Mannheim, 16. Juni 2015. (red/ms) Sie haben Ideen oder Anregungen, wie die Stadt Mannheim ihre finanziellen Mittel in den kommenden Jahren einsetzen sollte? Auf der online-Plattform Beteiligungshaushalt können Sie Vorschläge einbringen, mit denen sich die Verwaltung befassen wird – sofern Ihre Idee ausreichend Unterstützer findet. Die Hürden dafür sind eigentlich gering. Dennoch wird das Angebot bislang zurückhaltend genutzt.
Von Minh Schredle
Wo muss in Mannheim drigend Geld in die Hand genommen werden? Sie kennen Stellen, die dringend sanierungsbedürftig sind, die in der politischen Diskussion bislang aber völlig vernachlässigt werden? Sie haben einen Vorschlag, wie die Mannheimer Lebensqualität kostengünstig verbessert werden kann?
Seit dem 08. Juni ist der Mannheimer Beteiligungshaushalt online – auf dieser Plattform können Bürger/innen ihre Ideen und Anregungen einbringen, welche Themen bei den Haushaltsberatungen eine Rolle spielen sollen. Wenn ein Vorschlag mindestens 100 Unterstützer findet, wird sich die Verwaltung damit auseinandersetzen und eine Stellungnahme zur Realisierbarkeit abgeben.
Bislang hat allerdings noch kein einziger Beitrag diese Mindestgrenze überschritten: Unter den 66 eingereichten Ideen ist aktuell ein der Vorschlag Spitzenreiter, die Gelben Säcke in der Stadt durch Gelbe Tonnen zu ersetzen – mit 53 Unterstützern (Stadt: 16. Juni 2015, 15:43 Uhr). Bislang gibt es 272 Teilnehmer, die insgesamt 802 Bewertungen abgegeben haben (Stand: 16. Juni, 15:44 Uhr) – da muss noch deutlich mehr kommen.
Chance nicht verschenken
Noch bis zum 28. Juni können weitere Vorschläge eingebracht werden, bis zum 19. Juli läuft das Voting. Wer sich beteiligen möchte, muss sich auf der Seite der Stadt mit seinem Namen und einer Mailadresse registrieren. Erst danach ist es möglich, Beiträge zu verfassen oder zu bewerten.
In den knapp fünf Wochen bis zum 19. Juli ist es durchaus wahrscheinlich, dass zumindest ein paar einzelne Vorschläge die notwendige Anzahl von Unterstützern bekommen. Wenn das Projekt ein Erfolg werden soll, braucht es aber noch deutlich mehr Beteiligung.
Es ist ein Entgegenkommen der Stadt, eine solche Plattform anzubieten. Zwar ist nicht garantiert, dass eine Anregung, die genügend Unterstützer findet, auch tatsächtlich umgesetzt wird. Aber zumindest hat die Verwaltung zugesagt, die Ideen auf ihre Umsetzbarkeit zu überprüfen und Stellungnahmen abzugeben, die im Internet offen für alle einsehbar sein werden. Diese Gelegenheit nicht wahrzunehmen, wäre eine verschenkte Chance.