Viernheim, 16. März 2016. (red/pm) Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit – dafür setzt sich die Stadt Viernheim ein. Deshalb baut das Frauenbüro in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund am kommenden Samstag, 19. März, im Rahmen des Equal Pay Days auf dem Wochenmarkt einen Informationsstand auf. Der Equal Pay Day ist ein Aufruf für mehr Wertschätzung gegenüber den sozialen Dienstleistungen, der Befreiung von Rollenbildern und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere.
Information der Stadt Viernheim:
„Das Frauenbüro der Stadt Viernheim wird am kommenden Samstag, 19. März, von 09:00 bis 12:00 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Ortsgruppe Viernheim, auf dem Wochenmarkt in der Innenstadt in Viernheim einen Infostand aufbauen und alle interessierten Menschen über Hintergrund, Sinn und Perspektive des Equal Pay Days (Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit) informieren. Alle Bürgerinnen und Bürger, die an diesem Tag vorbei kommen, werden mit Infomaterial versorgt und durch nette „Beilagen“ (solange der Vorrat reicht) überrascht.
Frauen verdienen in Deutschland rund 22 Prozent weniger als Männer. Selbst schuld? Oft müssen Frauen sich anhören, sie sollen doch andere Berufe wählen. Die Mädchen sind super in der Schule, aber dann studieren sie nicht Informatik oder Maschinenbau, sondern werden Erzieherin, Altenpflegerin oder Krankenschwester.
„Was ist meine Arbeit wert?“
Fest steht: Betreuung und Pflege sind zukunftsorientierte Berufe und trotzdem vergleichsweise schlecht bezahlt. Sorgen wir also endlich dafür, dass auch die Beschäftigten selbst in diesen Berufen eine Zukunft sehen können! Gleichzeitig fehlen in anderen Branchen weibliche Fachkräfte. Obwohl MINT-Fächer im Zeitalter der Digitalisierung ebenso Zukunftsberufe sind, werden sie überwiegend von Männern gewählt. Deshalb dreht sich der Equal Pay Day 2016 unter dem Motto „Was ist meine Arbeit wert?“ um das Schwerpunktthema Berufe mit Zukunft.
Hauptanliegen sind:
- die Wertschätzung, die sich auch in Bezahlung wiederspiegelt, gegenüber den sozialen Dienstleistungen zu erhöhen,
- die Berufswahl von Rollenbildern oder Barrieren bei der Vereinbarkeit von Familie und Karriere zu befreien.
Die Aufwertung von frauentypischen Berufen und ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in allen Branchen sind Voraussetzung, nicht nur um die Lohnlücke zu schließen, sondern auch für die Sicherung von Fachkräften und eine zukunftsfähige Wirtschaft unseres Landes.
Schwerpunktpartnerinnen der Kampagne 2016 sind die Bundeszentrale für politische Bildung sowie die Stadtreinigung Hamburg.
Entstehungsgeschichte des Equal Pay Day
Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Die amerikanischen Business and Professional Women (BPW) schufen 1988 mit der Red Purse Campaign ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Diesen Gedanken griff BPW Germany auf und startete 2008 die Initiative Rote Tasche, die den Grundstein für die bundesweite Einführung des Equal Pay Day legte.
BPW ist eines der größten und ältesten Berufsnetzwerke für angestellte und selbständige Frauen. BPW Germany ist Teil des BPW International, der in rund 100 Ländern vertreten ist und Beraterstatus bei den Vereinten Nationen und beim Europarat genießt. Inzwischen findet der Equal Pay Day in über 20 europäischen Ländern statt.
2009 formierte sich auf Initiative des BPW Germany ein nationales Aktionsbündnis bestehend aus der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem Deutschen Frauenrat (DF) und dem Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU). Das Bündnis konnte bereits im ersten Jahr bundesweit rund 60.000 Bürgerinnen und Bürger mobilisieren und verzeichnete rund 180 Aktionen. Von Jahr zu Jahr wächst die Zahl der Aktivistinnen und Aktivisten: Beim EPD 2015 wurden rund 1.000 Aktionen in Deutschland gemeldet und bekamen eine Menge medialer und politischer Aufmerksamkeit.
Für die Einführung des Equal Pay Day in Deutschland erhielten die Initiatorinnen 2009 den Innovationspreis Ausgewählter Ort im Land der Ideen. Dr. Bettina Schleicher, Past-Präsidentin des BPW Germany, erhielt im gleichen Jahr für ihr ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz. http://www.equalpayday.de„