Viernheim, 16. August 2017. (red/pm) Die Stadt Viernheim hat über Losverfahren ein Dialog-Display bekommen, das vor der Schillerschule aufgebaut werden soll. Der abgebilderte Smiley lächelt oder ist traurig, je nachdem wie schnell das Auto in diesem Bereich fährt. Viernheim will damit Verkehrsunfälle vermeiden.
Information der Stadt Viernheim:
“Wer hat mit einem lächelnden oder weinenden Smiley noch keine Bekanntschaft gemacht? Sie begegnen einem plötzlich und unverhofft. Mal freundlich, mal weniger freundlich. Verziehen sich die Mundwinkel des sogenannten „Dialog-Displays“ nach unten, weiß man, dass man runter muss vom Gaspedal. Lächelt es dagegen, hat man sich an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit gehalten.
Ein solches Dialog-Display ist seit kurzem in der Lampertheimer Straße (im Bereich der Schillerschule) montiert worden. Die Verantwortlichen versprechen sich hiervon mehr Verkehrssicherheit – vor allem für die vielen Schulkinder. Gewonnen hat die Stadt Viernheim dieses Smiley im Rahmen einer Verlosung bei der Verkehrssicherheitsaktion „Ein Smiley für die Verkehrssicherheit.“ Offiziell übergeben wurde es heute von Klaus Adler von der Landesverkehrswacht Hessen e.V..
Nach Mitteilung von Erstem Stadtrat Jens Bolze ereignen sich fast 70 Prozent aller Verkehrsunfälle in Deutschland, bei denen Verletzte zu beklagen sind, innerhalb von Ortschaften. „Nicht angepasste Geschwindigkeit und mangelnde Aufmerksamkeit der Fahrzeugführer sind bei diesen Unfällen die Hauptursache. Die Opfer sind dabei oft die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger, ältere Menschen und Kinder. Daher muss in sensiblen Verkehrsbereichen bei Einrichtungen für junge und ältere Menschen ganz besonders auf die Verkehrssicherheit geachtet werden.“
Sensible Bereiche gibt es nach Einschätzung von Klaus Adler auch in Viernheim einige. „Beispielsweise vor Kindertagesstätten, Grundschulen oder größeren Zufahrtsstraßen. Dort wird häufig zu schnell gefahren. Hier kann man durch das Aufstellen solcher Geräte die Verkehrssicherheit zusätzlich wirksam verbessern.“
Auch Ordnungsamtsleiter Volker Klein ist dieser Meinung. „Die Dialog-Displays sind effektiv und nachhaltig.“ Dabei handelt es sich um ein Gerät, das die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit eines Verkehrsteilnehmers misst und diese in Bezug zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit setzt: Hält die Fahrerin oder der Fahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit ein, erscheint auf der elektronischen Anzeige ein freundliches Smiley ?. Wird diese überschritten, leuchtet eine Ermahnung in Form eines „negativen“ Smileys ? auf. Das Dialog-Displaybedient sich somit des „Lob- und Tadel-Prinzips.
„Die Geschwindigkeitsüberschreitungen werden dabei nicht geahndet, doch werden die Verkehrsteilnehmer über eine unmittelbare positive oder negative Rückmeldung direkt auf ihr eigenes Verhalten aufmerksam gemacht und zum Einhalten der Höchstgeschwindigkeit im Sinne der Verkehrssicherheit motiviert. Die Wirksamkeit von Dialog-Displays wird in einer Studie der Unfallforscher der Versicherer wissenschaftlich belegt: Danach werden beim Einsatz von Dialog-Displays dauerhaft rund 50 Prozent weniger Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit festgestellt“, so der Hinweis von Klaus Adler.
Aktion „Ein Smiley für die Verkehrssicherheit!“
Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) Hessen-Thüringen e.V. sowie die Landesverkehrswacht Hessen e.V. stellen im Rahmen der diesjährigen Aktion „Ein ? für die Verkehrssicherheit“ landesweit rund 50 Dialog-Displays für den Einsatz in sensiblen Verkehrsbereichen zur Verfügung. Die Stadt Viernheim hat ein solches Display per Losverfahren gewonnen.
Die Stadt Viernheim beteiligte sich neben weiteren 286 Städten an dieser Aktion. Da nur 50 Geräte zur Verfügung standen, wurden diese per Losverfahren zugeteilt. Und Viernheim hatte Losglück. Es kann sich jetzt über ein eigenes Smiley für mehr Verkehrssicherheit vor allem im Nahbereich von schutzbedürftigen Einrichtungen freuen, heißt es in einer Pressemitteilung der städtischen Presse- und Informationsstelle.
„Mit der Übergabe der Geräte geht das Eigentum und damit auch die Verantwortung für die weitere Pflege und Unterhaltung auf die Stadt über“, betont Adler. “Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass – im Gegensatz zu der reinen Anzeige der Geschwindigkeit – bei der Anzeige der Smileys die größten Wirkungen und keine Gewöhnungseffekte eintreten.“ Und noch ein interessanter Aspekt. Diese Geräte sind auch mit einer Zählfunktion ausgerüstet. Das ermöglicht dem Ordnungsamt neben der Verbesserung der Verkehrssicherheit, die Verkehrsmenge auf einem bestimmten Abschnitt zu erfassen.”