Mannheim/Berlin/Stuttgart, 16. November 2016. (red/pro) Deutlicher kann man sich nicht gegen die heute bekannt gewordenen Pläne positionieren, die Coleman Barracks zu einem „Ankunftszentrum“ oder „Drehkreuz“ für Neuzugänge von Flüchtlingen zu machen. Der Mannheimer Bundestagsabgeordnete und Stadtrat Prof. Dr. Egon Jüttner maßregelt geradezu seinen CDU-Parteikollegen und Innenminister Thomas Strobl.
Presseinformation von Prof. Dr. Egon Jüttner:
„Der Mannheimer CDU-Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Egon Jüttner erteilt Spekulationen aus dem baden-württembergischen Innenministerium, wonach auf dem Coleman-Airfield im Mannheimer Norden das zentrale Drehkreuz zur Registrierung von Flüchtlingen eingerichtet werden soll, eine klare Absage.
Jüttner ist verwundert über dieses Gedankenspiel, denn derzeit befindet sich das Gelände noch in der Nutzung der amerikanischen Streitkräfte. Sobald die US-Streitkräfte das Gelände aufgeben, hält der Abgeordnete und Stadtrat an dem bereits bestehenden Nutzungskonzept fest, das von einem Aktionsbündnis ausgearbeitet wurde und unter anderem einen Golfplatz, Wohn-Randbebauung, Gelände für den SC Blumenau sowie Logistikflächen vorsieht.
Jüttner fordert alle politisch Verantwortlichen in Mannheim und an deren Spitze den Oberbürgermeister auf, sich für das bestehende Nutzungskonzept weiterhin einzusetzen. Der Bundestagsabgeordnete hält an dem üblichen Verfahren für Konversionsflächen fest, die von amerikanischer Nutzung zuerst an die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (BImA) abgegeben und von dieser den Kommunen zum ortsüblichen Preis angeboten werden.
Die Entscheidung, was mit dem Coleman Airfield nach Übergabe von den Amerikanern an die BImA und dem zu erwartenden Kauf durch die Stadt Mannheim passiert, liegt einzig und allein bei der Stadt Mannheim. Ich bitte das baden-württembergische Innenministerium, diesen Rechtsweg anzuerkennen.
Der Bundestagsabgeordnete lehnt eine Nutzung als Drehkreuz zur Registrierung von Flüchtlingen auch unter dem Aspekt kommunaler Solidarität ab, denn die Stadt Mannheim habe bei der Flüchtlingskrise im vergangenen Jahr bereits ein hohes Maß an Solidarität und Flexibilität gezeigt, indem sie ihre Pläne mit dem Gelände des Benjamin-Franklin-Villages zeitlich weit gestreckt habe.
Städtebaulich sind die Konversionsflächen für Mannheim zu wichtig, als daß wir nun auch beim Coleman-Airfield Abstriche machen sollten.
Anm. der Red.: Herr Prof. Dr. Egon Jüttner bestreitet das letzte Jahr als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Mannheim. Bei der kommenden Bundestagswahl tritt er nicht mehr an. Als Nachfolger kandidiert der Stadtrat und Chef der Jungen Union, Nikolas Löbel.