Mannheim, 16. Oktober 2012. (red/ld) Zum Auftakt der Demografiewoche am 11. Oktober lud der Verband der Elektrotechnik (VDE) zu einem „MINT-Tag“ der Metropolregion ins Mafinex-Technologiezentrum. Neben Vorträgen präsentierten sich verschiedenste Projekte und Initiativen rund um Naturwissenschaft und Technik. Hintergrund des MINT-Tages ist der zunehmende Bedarf an Fachkräften in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen. MINT steht für Fächer rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Von Lydia Dartsch
Das Chemielabor im Internet
Die Forscher von morgen beginnen ihre Arbeit schon in der ersten Klasse, im „Kid’s Lab“ der BASF. Schulen aus der Metropolregion sind eingeladen, einen Tag lang in den Räumen der „Anilin“ zu experimentieren in den Fächern Biologie, Chemie und Biotechnologie. Das Angebot reicht von der Grundschule, über Unter- und Mittelstufe bis hin zur Oberstufe. „Gerade in der Oberstufe sind das sehr umfangreiche Experimente, für die an den Schulen häufig das Material fehlt“, erklärt Nicole Wessa-Schmid von der BASF.
Doch auch von zu Hause aus lässt sich experimentieren: Das virtuelle Labor ist für alle per Internet zugänglich. Hier lässt sich Schmutzwasser reinigen oder erfahren, welchen Unterschied ein Bleistift bei der Wärmedämmung macht, ganz ohne Sauereien in der heimischen Küche. Aber auch hier gelten die Sicherheitsregeln: Ohne Kittel und Schutzbrille geht niemand ins Labor.
Mit dem Lego-Roboter auf den Mars
Wer lieber den Mars-Rover steuern will, kann sich ein eigenes Roboter-Gefährt aus Lego-Bausteinen bauen, programmieren und in der First-Lego-League an der Hochschule Mannheim gegen andere Roboter antreten lassen.
Ute Ihme von der Hochschule freut sich schon auf den nächsten Wettbewerb im November. In der Digital Summer School gibt Ihme jedes Jahr Kurse zur Programmierung von Lego-Robotern für Schüler bis 16 Jahre. In der First-Lego-League können sie dann ihre Maschinen gegeneinander antreten lassen: „Es ist Wahnsinn, was die schon alles schaffen“, freut sich Ihme auf die Kreationen ihrer Schüler. Zweieinhalb Minuten haben die Zeit die Aufgaben zu lösen. In diesem Jahr dreht sich alles um das Thema Mars: Der Rover muss geradeaus fahren, eine Rakete zur Startrampe bringen, ein verschmutztes Sonnensegel reinigen und so einiges mehr.
Optimierter Ackerboden macht alle satt
Automatisch funktioniert der Acker von morgen, haben sich Simon Grätzer und Robin von Wnuk Lipinski, die Gewinner des Wettbewerbs „Invent a Chip“ des VDE vorgestellt. Mit ihrem Chip und einem im Acker ausgelegten Netz von Sensoren sammeln sie Daten über Wasser, Sonneneinstrahlung und Nährstoffgehalt des Bodens. So können sie nicht nur konkret angeben, wo mehr gedüngt und mehr gegossen werden muss, sondern auch, welche Pflanze für diesen Boden am besten geeignet ist. Ziel ihres Chips ist es, alle Menschen satt zu bekommen: „Es werden in Zukunft ja immer mehr Menschen auf der Erde leben. Gleichzeitig gibt es immer weniger Ackerboden, um alle satt zu bekommen“, erklärt Grätzer die Idee.