Heidelberg, 16. Juni 2015. (red/hmb) Innerhalb der vergangenen Jahre ist die Anzahl von Wohnungseinbrüchen in Heidelberg drastisch angestiegen. Darauf reagiert die Stadt jetzt, indem sie Maßnahmen zum Einbruchsschutz fördert. Die „Heidelberger Schlossprämie“ soll Bürger dazu bewegen, ihr Heim besser zu schützen.
Von Hannah-Marie Beck
In Heidelberg gab es in den vergangenen drei Jahren eine Zunahme der Wohnungseinbrüche von über 170 Prozent. 2011 waren es noch 143 Vorfälle, 2014 bereits 389.
Schon im August 2014 wurde daher von der Kriminalpolizeidirektion in Heidelberg eine Besondere Aufbauorganisation (BAO) eingeführt, in der man sich ausschließlich auf Wohnungseinbrüche spezialisiert.
Tatsächlich lassen sich bereits große Erfolge verzeichnen und die Zahl der Wohnungseinbrüche ging seit der Einführung der BAO im Vergleich zu den Vorjahresmonaten um etwa 40 Prozent zurück.
Doch auch die Stadt will weiter gegen Wohnungseinbrüche vorgehen: Mit der „Heidelberger Schlossprämie“ bietet sie einen Zuschuss von 25 Prozent für den Einbau mechanischer Sicherheitstechnik.
Voraussetzungen für den Zuschuss
Sowohl Eigentümer/innen als auch Mieter/innen können die Förderung beantragen. Die Prämie wird allerdings nur dann bewilligt, wenn noch kein Auftrag für die Sicherheitsmaßnahmen erteilt und mit den Arbeiten noch nicht begonnen worden ist. Außerdem muss der Auftrag von einem Fachbetrieb durchgeführt werden, der auschließlich geprüfte und zertifizierte Produkte verwendet.
Bezuschusst werden nur mechanische Sicherheitstechniken (Zusatzschlösser mit Sperrbügel, einbruchhemmende Fensterbeschläge, und so weiter). Technische Sicherheitstechniken, wie Alarmanlagen oder Überwachungskameras, sind von der Prämie ausgeschlossen.
Einen Zuschuss gibt es erst ab 600 Euro Einrichtungskosten. Wenn alle Vorraussetzungen erfüllt werden, bezuschusst die Stadt 25 Prozent der Maßnahme – allerdings werden die Zuschüsse auf jeweils maximal 2.500 Euro pro Haushalt begrenzt. Das bedeutet: Eine Investition von 10.000 Euro kostet am Ende nur 7.500 Euro.
Förderantrag stellen
Es ist Pflicht, einen Vor-Ort-Termin mit der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle zu vereinbaren. Hierbei handelt es sich um eine kostenlose Beratung zum Sicherheitsschutz, welche je nach Eigenheimgröße ein bis drei Stunden dauern kann.
Nach der Beratung erhält man eine Sicherungsempfehlung, die, gemeinsam mit dem Förderantrag (Download hier), an das Amt für Baurecht und Denkmalschutz in Heidelberg gesendet werden muss.
Beiliegen sollten außerdem eine genaue Beschreibung der geplanten Maßnahmen und aktuelle Fotos vom Bestand vor Beginn der Arbeiten. Zudem wird erwartet, dass man selbst einen Fachbetrieb vorschlägt, der die vorgesehenen Maßnahmen durchführen soll.
Der Zuschuss wird erst im Nachhinein ausgezahlt: Dazu müssen die Original-Rechnung und aktuelle Fotos vorgelegt werden, welche die durchgeführten Maßnahmen zum Einbruchsschutz dokumentieren.