Ludwigshafen/Rhein-Neckar, 16. Septmeber 2013. (red/ms) Am Freitag wurde im Wilhelm-Hack-Museum das fünfte Fotofestival eröffnet. Dabei sprachen neben der Kuratorin, Frau Andréa Holzherr, auch die Oberbürgermeister von Mannheim und Ludwigshafen. Viel Besonderes gab es leider nicht zu hören, alles in allem war die Eröffnung ziemlich unspektakulär.
Von Minh Schredle
Offenbar haben die Veranstalter nicht mit einem solchen Andrang gerechnet: Mehr als 750 Interessierte sind zur Eröffnung des fünften Fotofestivals gekommen, etwa ein fünftel muss stehen. Ein schlechter Start. Durchweg. Denn als die ersten Worte fallen, ist es bereits Viertel nach sieben. Den Anfang macht Ludwigshafens Leiter des Fachbereichs Kultur, Dietrich Skibelski:
Wir haben gesagt, wir fangen um 19:00 Uhr an. Wir beginnen auf die Minute pünktlich.
Seine Ironie kommt nicht besonders gut an. Kaum jemand lacht, viele schütteln ihre Köpfe. Davon lässt er sich aber nicht beirren und macht in einem ähnlichen Stil weiter. Bald hat Herr Skibelski den Großteil des Publikums aber doch auf seiner Seite.
Er erklärt, dass es wirklich sehr viele Leute gäbe, die er zu begrüßen habe. Daher solle man am besten nicht nach jedem Einzelnamen applaudieren, sondern einmal geballt am Schluss. Dann liest er den Namen des Schrimherrrn, Thomas Hoepker, vor – und das Publikum applaudiert.
Nicht gerade diszipliniert, aber durchaus angebracht,
sagte Herr Skibelski dazu und brachte damit wesentlich mehr Leute zum Lachen als mit seiner gescheiterten Pointe zu Beginn. Nach ihm kam die Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen, Eva Lohse, auf die Bühne. Sie sprach davon, dass das Fotofestival mittlerweile deutschlandweite Anerkennung genieße und in den letzten acht Jahren zum größten kuratierten Festival der Bundesrepublik geworden sei. Außerdem betonte sie, wie glücklich sie sei, dass man die namhafte Fotoagentur Magnum für eine Zusammenarbeit habe begeistern können. Spätestens das sei der Ritterschlag für das Festival gewesen.
Verspäteter Beginn, humorvoller Start
Auch Mannheims Oberbürgermeister, Dr. Peter Kurz, hielt eine Ansprache:
Das Fotofestival ist eine Erfolgsgeschichte, von der ich hoffe, dass sie noch lange fortgeschrieben wird.
Peter Kurz ist der Vorsitzende der Kulturvision 2015, welche im Jahr 2005 ins Leben gerufen wurde. Er betonte, dass Kultur ein unglaublich wichtiges Werkzeug gewesen sei, um die Metropolregion besser zusammenzubringen. Das „bedeutendste Fotofestival Deutschlands“ habe sicher einen wertvollen Teil dazu beigetragen.
Zuletzt kam Frau Andréa Holzherr, die Kuratorin für dieses Jahr, zu Wort:
Für alle unsere internationalen Gäste, die das vielleicht nicht so gewohnt sind: Das hier ist eine deutsche Eröffnungsveranstaltung, die dauern immer so lange.
Keine sehr glanzvolle Auftaktveranstaltung
Im Nachhinein haben diese Worte gleich zu Beginn ihrer Ansprache einen bitteren Nachgeschmack erhalten. Denn während sich all ihre Vorredner vergleichsweise kurz hielten, sprach sie alleine länger als die drei anderen zusammen. Dabei sagte sie aber nicht einmal sonderlich viel.
Eher bedankte sie sich noch einmal bei allen, die bereits von Herrn Skibelski begrüßt wurden. Dabei holte sie auch mehrfach Leute auf die Bühne: Die anwesenden Magnum-Fotografen, ihr Team, das sie bei den Vorbereitungen unterstützt hatte und Marko Bischoff, der eine anschließende Veranstaltung moderieren sollte.
Insgesamt war es keine besonders gute Eröffnung. Schlecht war sie aber auch nicht. Es gab viele zähe Momente und einige sehr lustige. Sicher wäre mehr drin gewesen, okay war es trotzdem. Letzten Endes sollte bei einem Fotofestival ja auch nicht entscheiden, was man zu hören bekommt, sondern vielmehr, was man anschließend zu sehen bekommt. Etwas mehr Kreativität wäre trotzdem wünschenswert gewesen. Bleibt zu hoffen, dass diese den Künstlern vorbehalten blieb.