Heidelberg, 16. August 2021. (red/pm) Wo früher Brot gebacken und Brezeln geschlungen wurden, feilen heute Musiker an ihren Werken.
Information der Stadt Heidelberg:
„Wo früher Brot gebacken und Brezeln geschlungen wurden, feilen heute Musiker an ihren Werken. 2009 hat Johannes Falk zusammen mit einigen Studienfreunden aus seiner Zeit bei der Popakademie in Mannheim das „Tonbiotop“ gegründet. Eine Heimat haben die Künstler in einer ehemaligen Filiale der einstigen Traditionsbäckerei Mantei in der Bergheimer Straße gefunden. Wolfgang Erichson, Kulturbürgermeister der Stadt Heidelberg, hat das „Tonbiotop“ am 13. September 2021 während seiner Sommertour besucht, um mit den Künstlern über ihre Arbeit, die Heidelberger Musiklandschaft und Kreativszene, aber auch ihre Lage während der Corona-Pandemie zu sprechen.
„Für Musikerinnen und Musiker ist es in Heidelberg leider nicht einfach, Proberäume und Studios zu bezahlbaren Konditionen zu finden. Das Kollektiv hat mit Motivation und starkem Eigenengagement eine Lösung gefunden und eine ehemalige Backstube kreativ umgenutzt. Es profitiert nun von den gemeinsamen Räumlichkeiten und Synergieeffekten. Wir freuen uns, wenn die Erfahrungen auch andere Raumsuchende motiviert, neue Formen des Austauschs und der Raumnutzung auszuprobieren“, sagte Kulturbürgermeister Wolfgang Erichson.
Katharina Pelka und Dr. Ellen Koban von der Stabstelle Kultur- und Kreativwirtschaft ergänzten: „Noch ist das Tonbiotop eher ein Geheimtipp, aber es ist ein kreativer Hotspot im Musikbereich. Es ist spannend zu sehen, welche hochprofessionelle Infrastruktur die acht Musiker hier gemeinsam aufgebaut haben und wie hier Vernetzung und Austausch gelebt wird.“
Das „Tonbiotop“ ist für Johannes Falk, Andie Mette, Matthias Franz, David Mette, Daniel Jakobi, Christoph Carl und Will Belgart der ideale Ort, ihre Kreativität fließen zu lassen. Neben einem Proberaum hält die Einrichtung ein Tonstudio bereit, das Sessionaufnahmen für ganze Bands, aber auch digitale Zusammenarbeit über das Internet ermöglicht. Wie das funktioniert, zeigten die Musiker dem Kulturbürgermeister an ihren aktuellen Projekten.
Alle Künstler im „Tonbiotop“ sind soloselbstständig. Die Corona-Pandemie hat bei ihnen, wie in der gesamten Kulturbranche, zu finanziellen Einbrüchen geführt. Als alternative Einnahmequellen dienten zum einen Online-Unterricht, teilweise aber auch schlicht Aushilfsarbeit auf einer Baustelle. Dabei sind die Mitglieder des „Tonbiotops“ keineswegs nicht nachgefragt. Sie wirken als Musiker und Songwriter an den Stücken vieler bekannter Musiker mit: unter anderem Philipp Poisel, Laith Al-Deen, Peter Maffay, den Orsons, oder Maeckes.
„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren für uns durch den Wegfall von Auftrittsmöglichkeiten und die Einschränkungen im Musikunterricht hart“, berichtete Johannes Falk beim Besuch des Dezernenten für den Bereich Kultur und Kreativwirtschaft. Doch gemeinsam konnten die Musiker auch schnell und unkompliziert reagieren: Im „Tonbiotop“ tauscht sich das Kollektiv nicht nur kreativ aus, sondern hilft einander auch ganz pragmatisch mit Aufnahmetechnik oder eben der passenden Ausrüstung für den Online-Musikunterricht. „Trotzdem freuen wir uns natürlich, nun wieder vor Publikum Konzerte spielen oder Schülerinnen und Schüler im echten Leben unterrichten zu können“, sagte Johannes Falk.
Wer die Mitglieder des Tonbiotops persönlich kennenlernen und sich über Aufnahmemöglichkeiten oder Unterrichtsangebote informieren möchte, ist herzlich zum Tag der offenen Tür am Samstag, 16. Oktober 2021, eingeladen. Weitere Informationen finden sich online unter www.instagram.com/tonbiotop.