Weinheim, 16. Dezember. (red/pm) Die ILEK hat eine neues Vorzeigeprojekt. Die alte Weinbergsmauer „Im Kisslich“ wurde wieder aufgebaut. Damit kommt die „Blühende Badische Bergstraße“ auch in Weinheim an. Pflanzen und Tiere finden durch die Mauer Schutz und sie trägt, wie alle ILEK-Projekte, zum Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft des Bergstraßenhangs bei.
Information der Stadt Weinheim:
„Nun steht sie wieder, Stein auf Stein, die alte Weinbergsmauer „Im Kisslich“. Jetzt bietet sie wieder Schutz für Flora und Fauna, und sie ist wieder eine Zierde für den Bergstraßenhang und ein nächstes ILEK-Vorzeigeprojekt – denn seit jeher wurden Weinberge an der Bergstraße so eingefasst.
Es handelt es sich um ehemalige Weinbergslagen der Freiherren von Berckheim, die 1989 von der Stadt Weinheim übernommen wurden. Seitdem haben sich die Flächen in der Betreuung durch Roland Robra, Umweltberater der Stadt Weinheim, naturnah entwickelt. In den gemähten Bereichen haben sich arten- und blütenreiche wiesenartige Bestände entwickelt, in denen auch seltene Pflanzenarten wie Sommerwurz vorkommen. Die übrigen Bereiche sind durch Trockengebüsche geprägt.
Besonders markantes Wahrzeichen des Kisslichs sind jedoch die Trockenmauern entlang des Wirtschaftsweges. „Trockenmauern sind äußerst wertvolle Bestandteile unserer historischen Kulturlandschaft und zugleich unverzichtbarer Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, wie zum Beispiel Mauerfarnen, Eidechsen oder Schlingnattern“, erläutert Regionalmanager Bernhard Ullrich.
Einzigartige Kulturlandschaft
Eine dieser Trockenmauern wurde bei einem Starkregenereignis 2013 unterspült und fiel zusammen. Nun hat die Landschaftsbaufirma Schafflhuber aus Weinheim für die Stadt Weinheim mit finanzieller Unterstützung des Naturparks Neckartal-Odenwald diese Trockenmauer wieder aufgebaut.
Mit dieser Maßnahme kommt die Umsetzung des ILEK-Projekts „Blühende Badische Bergstraße“ nun auch im Gebiet der Kernstadt Weinheim an.
Ziel des ILEK ist die Sicherung und Förderung der einzigartigen Kulturlandschaft des Bergstraßenhangs. Der Kisslich wurde aufgrund seiner hohen Bedeutung für das Landschaftsbild und den Biotopverbund als eines der Pilotgebiete ausgewählt, in denen das ILEK-Management ansetzt und weitere Maßnahmen vorbereitet. Dazu gehört die Ausweitung der Pflege von Brachflächen durch Mahd oder Beweidung, um dem Vordringen unerwünschter Pflanzenarten wie der aus Nordamerika stammenden Kanadischen Goldrute und der Verbuschung entgegenzuwirken.
Auch an anderer Stelle sind konkrete Schritte in der Umsetzung. So werden derzeit am Judenbuckel eine Streuobstwiese und ein Aussichtsplatz am neuen Blütenweg wieder in Schuss gebracht werden. Parallel sollen in Weinheim Eigentümer von ungenutzten Grundstücken entlang des neuen Blütenwegs angeschrieben werden, um deren Interessenlage zu klären und bei der Wiederaufnahme der Nutzung oder Pflege zu unterstützen.“