Mannheim, 16. November 2015. (red/pm) Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz hielt bei der zweiten deutsch-palästinensischen kommunalen Partnerschaftskonferenz in Jena einen Vortrag. In diesem ging es um das bevorstehende Kooperationsprojekt zwischen Mannheim und Hebron, welches in diesem Jahr als einziges Projekt die finanzielle Förderung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit erhielt.
Information der Stadt Mannheim:
„In einer Zeit erheblicher Spannungen im Nahen und Mittleren Osten und einer dramatischen Zunahme an Flüchtlingen aus den dortigen Herkunftsländern hat Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz bei der zweiten deutsch-palästinensischen kommunalen Partnerschaftskonferenz in Jena über die Kooperation der Stadt Mannheim mit der palästinensischen Stadt Hebron berichtet.
Im Mittelpunkt seines Vortrags stand das geplante Kooperationsprojekt zwischen dem Eigenbetrieb Stadtentwässerung der Stadt Mannheim und der Stadtverwaltung Hebron. Das Projekt mit dem Titel „Jeder Tropfen zählt – Verbessertes integriertes Abwassermanagement in Hebron durch kommunalen Wissenstransfer“ ist das einzige in diesem Jahr durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) finanziell geförderte, deutsch-palästinensische kommunale Kooperationsprojekt.
Das Projekt
Das Vorhaben ruht auf zwei Säulen: Zum einen werden palästinensische Ingenieure durch den Eigenbetrieb Stadtentwässerung ausgebildet. Zum anderen wird ein Stadtteil der Stadt Hebron mit 2.500 Einwohnern erstmals an das Kanalisationsnetz der Stadt angeschlossen und erhält so Zugang zur Abwasserbehandlung.
Oberbürgermeister Dr. Kurz hob in seiner Präsentation den Nutzen des Projekts für die Bevölkerung vor Ort hervor: „Die Menschen in den palästinensischen Gebieten gehören zu den Leidtragenden der aktuellen politischen Situation. Die Kooperation Mannheim-Hebron hilft den Menschen konkret und gibt Hoffnung für eine Verbesserung der Lage.“
Der Mannheimer Oberbürgermeister begründete auch, wieso sich die Stadt in diesem Projekt engagiert: „Wir fordern dieser Tage stets die Bekämpfung von Fluchtursachen. Dazu gehört das Engagement in langfristigen Projekten, die lokale Strukturen verbessern und Zukunftsperspektiven eröffnen.“
Zusammenarbeit von Mannheim und Hebron
Die Städtekooperation zwischen Mannheim und Hebron wurde Ende 2013 begründet. Durch die erfolgreiche Akquise von Fördermitteln des Bundes ist es der Stadt Mannheim möglich, konkrete Infrastrukturinvestitionen in Hebron zu veranlassen, ohne dass der städtische Haushalt hierdurch belastet wird. Durch die Zusammenarbeit von Fachexperten beider Städte ist außerdem sichergestellt, dass ein echter Wissenstransfer stattfindet und so die Nachhaltigkeit des Projekts sichergestellt ist.
Das Thema Wasser gehört zu den besonders drängenden Problemen im Nahen Osten. Aufgrund der Knappheit der Ressource ist es immer wieder Gegenstand politischer Auseinandersetzungen. Zugleich versickert nach wie vor ein großer Teil des Schmutzwassers ungeklärt und stellt ein ökologisches Problem für Mensch und Natur dar.
In Hebron wird 2016 mit dem Bau einer Kläranlage begonnen. Die geklärten Abwässer sollen künftig in der Landwirtschaft verwendet werden und die Entstehung zahlreicher neuer Arbeitsplätze ermöglichen.“