Heidelberg, 16. Juli 2018. (red/pm) Mit einem offenen Brief vom 9. Juli 2018 haben Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von neun weiteren europäischen Städten in Sachen Klimaschutz an die Europäische Kommission appelliert. Sie fordern darin, die in Paris beschlossenen UN-Klimaschutzziele auch für die Europäische Union (EU) verbindlich festzulegen: die Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad und das Erreichen von Klimaneutralität bis 2050.
Information der Stadt Heidelberg:
“Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Briefes sind die Stadtoberhäupter der europäischen Mitgliedsstädte des internationalen Klimaschutz-Städtenetzwerks C40: Paris, London, Kopenhagen, Stockholm, Mailand, Barcelona, Turku, Arendal, Bonn und Heidelberg. Diese Städte haben sich bereits zu den ambitionierten Pariser Klimazielen verpflichtet. In Heidelberg ist der „Masterplan 100% Klimaschutz der Stadt Heidelberg“ die strategische Grundlage. Ziel ist die klimaneutrale Kommune: Bis 2050 will Heidelberg die CO2-Emissionen um 95 Prozent reduzieren und den Energiebedarf um die Hälfte senken (www.heidelberg.de/masterplan100).
Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner würdigte, dass die Europäische Union aktuell wichtige Schritte zum Klimaschutz getan hat. Denn die EU hat zwei Richtlinien – die „Erneuerbare-Energien-Richtlinie“ und die „Energie-Effizienz-Richtlinie“ – fortgeschrieben und darin strenge Zielvorgaben gemacht: Bis 2030 soll europaweit der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten europäischen Energiemix für Strom, Wärme und Verkehr 32 Prozent betragen und die Energieeffizienz soll mindestens 32,5 Prozent besser als der Trend sein. Das ebenfalls im Juni von der EU beschlossene Diskriminierungsverbot für selbstverbrauchten Ökostrom macht insbesondere die Solarstromerzeugung für den Privatverbrauch und für Firmen künftig noch attraktiver. Heidelbergs Oberbürgermeister pocht jedoch darauf, dass die EU sich – wie Heidelberg und die anderen Unterzeichnerstädte – unbedingt auch verbindlich zu den langfristigen Zielen von Paris verpflichtet.
Heidelberg gehört beim Klimaschutz zu den Vorreiterstädten
Heidelberg gehört beim Klimaschutz national wie international zu den Vorreiterstädten. Die Stadt tritt bereits seit Jahrzehnten für Umwelt- und Klimaschutz ein. Im Jahr 1992 verabschiedete Heidelberg als erste deutsche Großstadt ein kommunales Klimaschutzkonzept. Über diesen Zeitraum hinweg hat sich die Universitätsstadt gemeinsam mit vielen Netzwerk-Partnern ihren Ruf als Umwelt- und Nachhaltigkeitshauptstadt erarbeitet. Zahlreiche Auszeichnungen bestätigen das Engagement: Heidelberg wurde bereits zweimal mit dem „European Sustainable City Award“ ausgezeichnet und ist beim internationalen Wettbewerb „Passive House Award 2014“ zur Passivhaus-Region des Jahres gewählt worden. Im Jahr 2015 erhielt die Stadt Heidelberg im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York den „Global Green City Award“. Mit diesem Award werden jährlich ein oder mehrere Städte geehrt, die sich weltweit vorbildlich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Heidelberg nimmt zudem als Modellkommune am Masterplan 100% Klimaschutz des Bundesumweltministeriums teil.”