Mannheim, 15. August 2018. (red/pm) Die Urlaubszeit hat begonnen, viele Menschen zieht es für die schönste Zeit im Jahr in nahe oder ferne Länder. Damit die Urlaubsfreude auch ungetrübt bleibt, sollte auf Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene geachtet werden.
Information der Stadt Mannheim:
“Generell gilt: „Cook it, boil it, peel it or forget it!“ Bedeutet also „Kochen, durchbraten, schälen oder lieber bleiben lassen!“. Darüber hinaus sollte, auch beim Zähneputzen, auf einwandfreies Trinkwasser geachtet und auf Eiswürfel verzichtet werden. Besonders hoch ist das Risiko bei Fernreisen nach Afrika, Asien oder Südamerika. In diesen Ländern sind die Hygienestandards teilweise niedrig. Auch lässt die Wärme dort Durchfallerreger schnell wachsen.
Zu einer guten Reisevorbereitung gehört immer auch der Impfcheck, zu den benötigten Unterlagen ein gültiger Reisepass oder Personalausweis und auch Impfausweis. Denn der für Deutschland empfohlene „Basisimpfschutz“ gilt erst recht für Reisen: So ist zum Beispiel das Risiko, bei unzureichendem Schutz an Masern zu erkranken, in vielen Ländern um ein Vielfaches im Vergleich zu Deutschland erhöht. Auch der Tetanusimpfschutz sollte bei diesem Anlass überprüft werden.
Die Hepatitis A-Impfung ist eine der wichtigsten Reiseimpfungen und schützt vor dem in südlichen Ländern sehr weit verbreiteten Virus, das über Wasser, Lebensmittel, Gegenstände und Hände übertragen wird. Eine Kombinationsimpfung mit Hepatitis B schützt gleichzeitig vor dieser überwiegend durch Blutkontakt und Sexualverkehr übertragbaren Krankheit.
Vorsicht vorm Gelbfiebervirus
Das über Stechmücken übertragbare gefährliche Gelbfiebervirus kommt in bestimmten Regionen Zentralafrikas und Südamerikas vor. Die Erkrankung ist mit einer hohen Sterblichkeit verbunden, und alle, die Gelbfieberregionen bereisen, sollten sich unbedingt impfen lassen. Manche dieser Länder verlangen für die Einreise eine Impfbescheinigung. Die Impfung kann nur von einer anerkannten Gelbfieberimpfstelle durchgeführt werden, beispielsweise im Fachbereich Gesundheit der Stadt Mannheim.
Ebenfalls über Stechmücken werden die Erreger der Malaria übertragen, die in vielen Ländern Afrikas, Asiens sowie Zentral- und Mittelamerikas vorkommt. Ob ein Malariamedikament vorsorglich eingenommen werden muss oder ob bei Reisezielen mit niedrigem Infektionsrisiko ein mitgeführtes Medikament zur Notfallbehandlung (Stand-by) ausreicht, ist in einer reisemedizinischen Beratung zu klären. Kleinkindern und Schwangeren wird aufgrund der erheblichen Gefährdung durch schwere Verläufe bei Infektion mit einem Malariaerreger von vermeidbaren Reisen in Malariagebiete abgeraten.
Mückenstiche vermeiden
Konsequente Maßnahmen vor Mückenstichen vermindern nicht nur das Infektionsrisiko durch Malaria, sondern auch anderer durch Stechmücken übertragene Viruserkrankungen wie Dengue, Chikungunya und Zika, die in tropischen und subtropischen Regionen vorkommen können und gegen die es bisher keine Impfung gibt. Reisende in Risikogebiete sollten sich durch bedeckende Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosen vor Mückenstichen schützen, auf freie Hautstellen wiederholt ein gut wirksames Mückenabwehrmittel auftragen und in der Nacht unter einem Mückenschutz schlafen.
Eine besondere Gefahr birgt das Zika-Virus in der Schwangerschaft, denn bei Infektion der Mutter kann es zu schweren Missbildungen des Kindes im Mutterleib kommen. Vom Zika-Virus betroffene Gebiete liegen v.a. in Süd- und Mittelamerika sowie in Südostasien. Häufig verläuft eine Zika-Virus Infektion völlig unbemerkt. Das Virus kann auch auf sexuellem Weg durch Sperma übertragen werden. Daher sollte für die Dauer von sechs Monaten nach Rückkehr aus einem betroffenen Gebiet mit Kondom verhütet werden.
Beratungsgespräch beim Arzt vor Urlaubsantritt
Ob vor einer Reise weitere Impfungen, z.B. gegen Typhus, Tollwut, Meningokokken, Japanische Enzephalitis, FSME oder Influenza wichtig sind, ist vom Reiseziel, der Reieseart und weiteren persönlichen Faktoren abhängig und sollte individuell mit dem Impfarzt besprochen werden. Eine gute Beratung ist insbesondere für Schwangere und bei Reisen mit Säuglingen und Kleinkindern wichtig.
Informationen zur Reiseapotheke, zum Sonnenschutz oder zu richtigem Trinkverhalten in heißen Ländern sollten die Beratung abschließen. Vor einer Reise empfiehlt sich ein Gespräch mit dem Hausarzt. Aktuelle Informationen zu Reisen und Gesundheit bietet auch das Auswärtige Amt (www.auswaertiges-amt.de), das Robert-Koch-Institut (www.rki.de) und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin (www.dtg.org). Selbstverständlich bietet auch der Fachbereich Gesundheit der Stadt gerne einen Beratungs- und Impftermin an, der unter der Telefonnummer 293-2203 vereinbart werden kann.”