Mannheim/Rhein-Neckar, 15. Januar 2016. (red) KORREKTUR. Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung ist seit der Silvesternacht und danach sehr beschädigt, insbesondere durch die gehäuften Meldungen zu “Antänzern” und sexuelle Übergriffen. Jetzt sollen zehn Afrikaner einen 12-jährigen Buben beraubt haben. Der Polizei ist dazu bislang nichts bekannt.
Korrekturmeldung, 17:08 Uhr: Die Polizei hat mittlerweile mitgeteilt, dass es doch einen Vorfall gab. Ein 12-jähriger soll von mehreren Personen einer rund 15-köpfigen Gruppen vom Fahrrad geschubst worden sein soll. Wir haben dazu einen weiteren Artikel veröffentlicht, der den aktuellen Erkenntnisstand wiedergibt.
Korrekturmeldung, 15:46 Uhr: Aktuell hat sich die Meldungslage verändert. Offenbar gab es doch einen Vorfall, der allerdings erst jetzt bekannt geworden ist, weil die Beamten, die den Vorfall aufgenommen haben, diesen erst heute als Bericht verfasst haben. Wir berichten nach.
Ursprünglicher Text, der in dieser Form in Teilen nicht zutreffend ist.
Unterführung Käfertal/Im Rott. 15:30 Uhr. Zehn Afrikaner bedrohen einen 12-jährigen Jungen und rauben ihn aus. Die Eltern erstatten Anzeige bei der Polizei. Die Angst geht um. Die Menschen sind empört. Auf Facebook verbreitet sich dieser Überfall rasend schnell.
Was sich wie eine skandalöse Meldung anhört, ist vermutlich nur ein bösartiges Gerücht, um wieder einmal Flüchtlinge in Misskredit zu bringen. Eine Leserin meldet uns “den Vorfall” über unseren anonymen Briefkasten – sie weiß nicht, ob “das stimmt”.
Fest steht: Bei der Polizei liegt seit gestern keine Anzeige vor, wie uns auf Anfrage bestätigt worden ist.
Zutreffend ist, dass die Meldungslage seit Silvester deutlich “dichter” geworden ist, was beispielsweise sexuelle Übergriffe auf Frauen angeht.
Unklar ist bislang, ob es mehr Übergriffe gibt oder diese jetzt vermehrt angezeigt werden. Tatsache ist: Jeder Übergriff ist einer zuviel. Tatsache ist aber auch, dass sexuelle Übergriffe und andere Gewalt gegenüber Frauen nicht erst durch Flüchtlinge in diesem Land geschehen.
Hier gibt es ein großes “Dunkelfeld” – viele Taten werden nicht angezeigt, aus Scham oder weil Frauen andere Konsequenzen fürchten. Möglicherweise ist die Anzeigebereitschaft gegenüber “Fremden” höher.
Fest steht auch – die Polizei benötigt Hinweise aus der Bevölkerung. Keine Gerüchte, sondern Zeugenaussagen, konkrete Beobachtungen, Datum und Uhrzeit, genaue Beschreibungen von Tätern. Das unterstützt die Ermittlungen enorm.
Was weder die Polizei noch die Gesellschaft brauchen sind bösartige Gerüchte, die Menschen diskreditieren und andere verunsichern.