Mannheim, 15. Oktober 2014. (red/pm) Die erste Etappe des Ideenwettbewerbs „Grünzug Nordost/Bundesgartenschau 2023“ ist erreicht: Die Jury entschied sich einstimmig für neun gleichwertige Entwürfe, die nun im weiteren Verfahren bis März nächsten Jahres vertieft werden sollen.
Information der Stadt Mannheim:
“Einen ganzen Tag lang sichtete eine 50-köpfige Jury die Entwürfe der Stadtplaner und Landschaftsarchitekten von 34 internationalen Büros und entschied sich dann für jene neun, die die Wettbewerbsanforderungen am besten erfüllen.
In verschiedenen Varianten haben die Wettbewerbsteilnehmer Ideen entwickelt, wie das Kasernengelände Spinelli zusammen mit dem Landschaftsschutzgebiet Feudenheimer Au Teil des bereits existierenden Grünraums werden kann.
Alle Entwürfe bestätigen die „große Kraft der Grundidee“, so Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, „einen durchgehenden Grünzug zu schaffen, der vom Luisenpark über den Neckar bis zu den Vogelstangseen reicht.
Große Entwicklung der Stadt
“Diese Grundidee liefert einen überzeugenden Ansatz für die Entwicklung der Stadt, insbesondere in ökologischer Hinsicht“, so Kurz weiter. Ohne die Straße „Am Aubuckel“ entstünde so ein einheitlicher 70 Hektar großer Freiraum. Großes Ziel der Stadtplanung ist es dadurch eine Frischluftschneise für die Belüftung der ganzen Stadt zu schlagen.
„Mannheim hat die große Chance, mit diesem Grünzug dauerhafte Stadtentwicklung zu betreiben“, ist sich der Juryvorsitzende Axel Lohrer sicher und ermuntert zur Umsetzung. Vor interessierten Bürgern erläuterte er am Donnerstagabend die einzelnen Entwürfe und das weitere Vorgehen.
Als Vorbilder nannte er den Englischen Garten in München und den Schwetzinger Schlosspark. An diesen Beispielen ließe sich sehr gut beobachten, wie solche Freiräume als grüne Oasen über Jahrhunderte hinweg zum Wohle der Menschen erhalten bleiben.
Der Juryvorsitzende lobte das ungewöhnlich breite Wettbewerbsverfahren, das bei jedem Schritt eine Teilnahme der Bürger vorsieht, und das hohe Niveau der eingereichten Arbeiten. „Natur wird in einer Dimension mitten in der Stadt erlebbar gemacht, die absolut einmalig ist.
Wir haben hier die einmalige Möglichkeit, das Stadtbild für die nächsten Generationen nachhaltig zu prägen“, erklärte Oberbürgermeister Kurz am Donnerstabend in der Sporthalle der Spinelli-Kaserne. Dort nahmen zahlreiche Bürger die Gelegenheit wahr, die ausgewählten Entwürfe an den Stellwänden in Augenschein zu nehmen und sie sich erklären zu lassen.
Vorraussetzungen für Frischluftschneise werden geschaffen
„Mit dem Grünzug Nordost werden die Voraussetzungen für eine zusammenhängende Frischluftschneise und ein Meilenstein für die Biotop-Verbindung geschaffen“, ist sich Umweltdezernentin Felicitas Kubala sicher.
Planungs- und Baubürgermeister Lothar Quast setzt darauf, dass im weiteren Wettbewerbsverfahren die Ideen für die Bebauung am Nordrand vertieft werden. „Die Ideen sind neue Denkanstöße. Sie sind keine Planungen, auch keine Entscheidungen der Stadt, sondern Vorschläge, die zu diskutieren sind.“
Für Michael Schnellbach, Geschäftsführer der Bundesgartenschaugesellschaft, zeigen die Entwürfe wie gut sich das Thema BUGA in die einheitliche Gestaltung des Stadtraums einpassen lässt. Diese Einschätzung teilte auch der Geschäftsführer der Bundesgartenschaugesellschaft in Bonn, Jochen Sandner.
Wie geht es weiter?
Am 17. Oktober findet in der Feudenheimer Kulturhalle (19 Uhr) das zweite Verkehrsforum zum Thema „Was passiert mit der Straße Am Aubuckel?“ statt. Hierzu sind die Bürger zum Mitdiskutieren eingeladen. Für den 29. November ist ein Bürgerdialog mit den Planungsbüros terminiert.
Für die neun Büros, die in der ersten Runde des Ideenwettbewerbs erfolgreich waren, beginnt dann die zweite vertiefende Phase des Wettbewerbs. Sie haben Zeit bis März 2015, dann müssen sie ihre überarbeiteten Vorschläge abliefern. Das Preisgericht wird diese im April nächsten Jahres begutachten.
Der daraus hervorgehende Siegerentwurf wird dann Grundlage für die endgültige Planung des „Grünzugs Nordost/Bundesgartenschau 2023“ werden. Das Preisgericht setzt sich aus zehn bundesweiten Experten aus den Bereichen Landschaftsplanung/Landschaftsarchitektur und Stadtplanung/Städtebau zusammen. Ergänzt wird es um Sachpreisrichter, unter anderem aus Politik und Verwaltungsspitze, Vertreter der vier bürgerschaftlichen Planungsgruppen und des Umweltforums.”