Weinheim, 15. August 2019. (red/pm) Täglich acht bis zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer, fast 80 in einem Jahr, zwei feste Ausbildungsstellen, mehrere Jobs und Langzeitpraktika, dazu eine deutliche Verbesserung der deutschen Sprache: eine Perspektive. Dazu verschiedene Projekte für das Gemeinwesen – die Lern-Praxis-Werkstatt in den Räumen einer Naturin-Werkhalle am Käsackerweg hat nach einem Jahr eine Reihe von Erfolgen vorzuweisen. Das war jetzt auch Thema einer Sitzung der Steuerungsgruppe, die eine alles in allem sehr erfreuliche Bilanz besprach.

Ein Projekt der Lern-Praxis-Werkstatt sind die Bänke für den öffentlichen Raum. Foto: Stadt Weinheim
Information der Stadt Weinheim:
„Im Juli 2018 – also vor etwa einem Jahr – wurde die Lern-Praxis-Werkstatt (LPW) als Gemeinschaftsprojekt unter dem Dach der Regionalen Jugendagentur Job Central eröffnet, wesentlich mitgetragen von der Stadt Weinheim und ihren Bildungseinrichtungen, der Weinheimer Wirtschaft – insbesondere den Firmen Naturin und Freudenberg – dem Rhein-Neckar-Kreis , der Freudenberg- und der Volksbank-Stiftung sowie einer Gruppe ehrenamtlicher engagierter Bürgerinnen und Bürger.
In der Sitzung übernahm jetzt Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just, wie vorgesehen, den Vorsitz der Steuerungsgruppe. Jürgen Ripplinger, der die die Kommunale Koordinierungsstelle Übergang Schule-Beruf und die Geschäftsführung von Job Central betreut, sowie LPW-Projektleiter Ante Rasic und Werkstattleiter Khalil Sephernia konnten dem neuen Vorsitzenden erfreuliche Zahlen vorlegen.
Seit August 2018 wurden 78 Teilnehmer betreut, aktuell nehmen zwischen acht und 15 Teilnehmer an den verschiedenen Modulen teil; täglich sind acht bis zehn Teilnehmer anwesend und beschäftigt. Durch das Angebot einer Nähwerkstatt konnte der Anteil an teilnehmenden Frauen deutlich erhöht werden. Bisher wurden zwei Teilnehmer in eine Ausbildung vermittelt (ein Gebäudereiniger und ein Fachlagerist); vier Teilnehmer wurden direkt in Arbeit vermittelt (Koch, Traineestelle, Schreiner, Helfer bei Fahrzeugglaser), zwei weitere absolvieren ein Langzeitpraktikum mit Aussicht auf Ausbildungsplatz.
Noch mehr Erfolge
Ripplinger erwähnte aber auch niederschwellige Erfolge: Die Teilnehmer haben ihre Sprachkenntnisse verbessert, sie erleben eine sinnvolle und kreative Tagesstruktur in Gemeinschaft. In der Öffentlichkeit sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LPW präsent, sie haben bei Renovierungsarbeiten beim Stadtjugendring geholfen, haben Bänke im öffentlichen Raum restauriert, einen Bauwagen in einer KiTa, eine Ruhezone bei einer Grundschule geschaffen. Im Moment werden die Holzhütten für den Weihnachtsmarkt restauriert – sie sehen aus wie neu.
Ripplinger berichtete, dass im ersten Halbjahr 2019 sogar eine Ausweitung der Zielgruppe erprobt wurde: dabei haben auch Schülerinnen und Schüler ein Praktikum in der LPW absolviert.
Es geht in die nächste Runde
Nach einem erfolgreichen ersten Jahr gehe es nun um die Stabilisierung und konzeptionelle Weiterentwicklung. Hierfür definierte die Steuerungsgruppe konkrete Ziele: Eines davon lautet das Erreichen von insgesamt 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wovon 20 Prozent Frauen sein sollen. Ripplinger betonte, dass weitere interessierte Ehrenamtliche gesucht werden, die ein- oder zweimal die Woche ein Angebot für die Teilnehmer machen, wie ein gemeinsames Kochen, Hilfestellung beim Deutschlernen, EDV-Training, gemeinsame Ausflüge in Einrichtungen wie Stadtbücherei, Feuerwehr, Ämter oder auch handwerkliche Angebote wie eine „Malerwerkstatt“ oder „Schnupperangebote in Garten- und Landschaftsbau“.
Außerdem bietet die Lern-Praxis-Werkstatt ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Praktikum in der LPW an. Interessenten melden sich bei Projektleiter Ante Rasic unter ante.rasic@jobcentral.de.“