Mannheim/Rhein-Neckar, 15. Dezember 2014. (red/ek) Aktualisiert. Wegen schlechter Arbeitsbedingungen und gravierender Hygieneverstöße sorgte die Yi-Ko Holding im April bundesweit für negative Schlagzeilen. Nachdem sich die Zustände nicht zur Zufriedenheit des Franchisegebers Burger King verbessert hatten, zog das Unternehmen Ende November die Notbremse und untersagte den Weiterbetrieb von 89 Filialen im gesamten Bundesgebiet.
Von Enrico Kober
Die Fast-Food-Kette Burger King hatte nach erneuten negativen Medienberichten am 17. November seinem größten Franchisenehmer, der Yi-Ko Holding GmbH gekündigt. Die Yi-Ko Gruppe, die bundesweit 89 BK-Schnellrestaurants betrieb, sträubte sich zunächst gegen die Schließung.
Erst durch eine einstweilige Verfügung, die von Burger King vor dem Langericht München erwirkt worden ist, konnte dem Weiterbetrieb ein Ende gesetzt werden. Nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) standen deutschlandweit 3.000 Mitarbeiter vor einer ungewissen Zukunft. In unserem Berichtsgebiet wurden drei Filialen – jeweils eine in Sinsheim, Ludwigshafen und Speyer – mit ingesamt 100 Beschäftigten geschlossen.
Nach den gescheiterten Verhandlungen musste Yi-Ko Insolvenz anmelden. Mit Marc Odebrecht als eingesetztem Insolvenzverwalter scheint es für die 3.000 Beschäftigen nun doch Hoffnung auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu geben: Bereits am 15. Dezember ist Betrieb in der Filiale in Ludwigshafen wieder aufgenommen worden. Wie Burger King heute, am 16. Dezember 2014, per Pressemeldung mitteilte, eröffnen im Laufe des Tages auch die beiden Filialen in Speyer und Sinsheim wieder.
Der Lohn kommt dann irgendwann…
Wie Burger King weiter mitteilt, habe man die betroffenen Mitarbeiter informiert – die NGG jedoch offensichtlich nicht: Wann die Filialen in Sinsheim und Speyer ihren Betrieb wieder aufnehmen, ist Herrn Volker Daiss, dem Sekretär der Gewerkschaft, bisher nicht bekannt. Er habe auch keine Kenntnis darüber, wie lange die Betriebe geöffnet bleiben werden und wie es ingesamt mit den Filialen und deren Mitarbeitern weitergehen soll.
Andreas Bork, der Geschäftsführer von Burker King Deutschland, sagte:
“Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt und mit Hochdruck daran gearbeitet, die Restaurants so schnell wie möglich mit unseren Produkten und Materialien zu beliefern, um eine schnelle Wiedereröffnung möglich zu machen“
Für Burger King mag dies ein gutes Ergebnis sein. Schließlich bedeuten 89 geschlossene Filialen für das Unternehmen einen erheblichen Umsatzausfall. Diejenigen, die für den ganzen Schlamassel am wenigsten können, die Belegschaft, schaut bisher in die Röhre: Wie uns Herr Daiss mitteilte, hat die Belegschaft Lohnabrechnungen erhalten. Überweisungen hat es bislang aber keine gegeben. Der Insolvenzverwalter hätte zwar zugesichert, dass die ausstehenden Löhne gezahlt werden würden – wann das geschen soll, ist bisher aber unklar.