Mannheim, 15. Januar 2016. (red/pol/pro) Ein 12-jähriger Schüler wurde am Donnerstagnachmittag leicht verletzt, als er im Stadtteil Vogelstang beim Passieren einer Personengruppe vom Fahrrad geschubst worden sein soll. Zu diesem Vorfall gab es Gerüchte, ein Junge sei ausgeraubt worden. Dies ist nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen nicht der Fall. Tatsächlich liegt der Verdacht auf eine schwere Körperverletzung vor.
Auf unsere Anfrage hin habe man geprüft und keinen Raubüberfall an dem betreffenden Ort mit der betreffenden Zeit feststellen können, sagte uns Jürgen Schwehm, stellvertretender Leiter des Reviers Käfertal: „Wir möchten betonen, dass wir nichts unter den Tisch kehren.“
Der „Fehler“ lag wohl an der falschen Fragestellung – hätte man sich erkundigt, ob es einen Vorfall mit einem Jungen gegeben habe und nicht nach einem Raub gesucht hätte, wäre man schneller fündig geworden.
Die Polizei verhält sich vorbildlich, wie wir das kennen. Der Vorfall wurde umgehend gemeldet und mit uns Rücksprache gehalten, um aufzuklären, wie der behördeninterne Ablauf zunächst zu einer nicht ganz korrekten Auskunft geführt hat.
Wir nutzen die Gelegenheit, um unsere Leser/innen darauf hinzuweisen, dass „Nachrichten“ sich immer wieder verändern können, sofern unbekannte Informationen hinzukommen. Hier ist die Arbeit von Journalisten und Polizei sehr ähnlich: Man bekommt Hinweise, prüft diese, sucht nach weiteren Informationen, bis man ein „Bild“ hat. Erst dann erfolgt eine Meldung.
Diese kann sich aber durch zusätzliche Informationen verändern. Sofern diese wesentlich sind, können Sie sich bei uns immer darauf verlassen, dass wir nachberichten und auch fehlerhafte Informationen korrigieren. Das hält die Polizei auch so. Der aktuelle Fall beispielsweise ist nun bekannt, die Ermittlungen laufen weiter und können noch andere Informationen ans Tageslicht bringen.
Information der Polizei:
„Nach derzeitigem Ermittlungsstand war der Bub gegen 15:40 Uhr auf dem Heimweg von der Geschwister-Scholl-Schule.
Beim Befahren des parallel zur Sudetenstraße verlaufenden Radwegs kam ihm eine Gruppe von etwa 15 Personen entgegen. Der Schüler wollte rechts an den Männern vorbeifahren und hatte diese soeben passiert, als er von mindestens zwei Personen in den Rücken gestoßen wurde.
Hierdurch verlor er das Gleichgewicht, prallte gegen Teile seines Fahrrads und stürzte schließlich zu Boden. Bei dem Sturz auf bzw. über die Querstange seines Drahtesels verletzte sich der junge Mannheimer. Er klagte über Schmerzen im Bereich der Leiste.
Als sich der Geschädigte umdrehte, war die Gruppe bereits verschwunden.
Folgende Beschreibung konnte abgegeben werden:
Ca. 15 Männer, südländisches Aussehen, alle zwischen 20 und 30 Jahren alt. Die Mitglieder der Gruppe unterhielten sich sowohl in Englisch als auch in einer anderen ausländischen Sprache.
Das Polizeirevier Käfertal, das wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt, bittet eventuelle Zeugen des Vorfalls, aber auch Hinweisgeber, denen zur fraglichen Zeit am und um den Ereignisort herum eine größere Personengruppe aufgefallen ist, um telefonische Meldung unter 0621/71849-0.“