Heidelberg, 14. Mai 2019. (red/pm) Die baufällige Hebelstraßenbrücke wird abgerissen und bis zum Frühjahr 2021 neu gebaut. Geplant ist eine Stahl-Verbund-Konstruktion mit Mittelpfeiler. Künftig wird es drei Fahrspuren, zwei Fahrradstreifen und 2,50 Meter breite Gehwege geben. Zum Start der Hauptarbeiten haben Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck, Tiefbauamtsleiter Jürgen Weber, Mitglieder des Gemeinderats, Vertreterinnen und Vertreter der Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH und der Deutschen Bahn sowie Planer und ausführende Baufirmen am Freitag, 10. Mai 2019, den ersten Spatenstich vorgenommen.
Information der Stadt Heidelberg:
“Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck sagte: „Der Neubau der Hebelstraßenbrücke ist eine unserer Großbaumaßnahmen des Jahres. Eine Brücke zu sanieren oder wie hier komplett neu zu bauen, ist ein äußerst komplexes Unterfangen – nicht nur aus Ingenieurssicht, sondern auch aufgrund der umfangreichen Abstimmungen. Dem heutigen Spatenstich sind zwölf Jahre intensiver Planungsarbeit vorausgegangen. Daher freue ich mich, dass wir jetzt endlich mit dem Bau beginnen. Das neue Bauwerk wird durch seine ansprechende Architektur bestechen und die Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer und Fußgänger erhöhen.“
In dieser Woche wurden bereits die Gas- und Wasserleitungen an der Brücke abgetrennt, bei den Stromleitungen erfolgte dies sogar noch früher. Die Beleuchtung wurde Anfang der Woche deaktiviert. Unter der Brücke laufen derweil die Vorbereitungen für die Abrissarbeiten: Die Brücke muss abgestützt werden. Hierfür sind vereinzelt Nachtarbeiten nötig; es kann zu Lärmbelästigungen kommen. Der Abriss selbst erfolgt ab Anfang Juli in zwei Schritten: Im mittleren Bereich der Brücke ist vorgesehen, diesen konventionell – mit Bagger und Presslufthammer – abzureißen. Rechts und links neben den Gleisen sollen Betonplatten ausgeschnitten und nachts mit einem Kran ausgehoben werden.
Neubau der Hebelstraßenbrücke
Die neue Hebelstraßenbrücke wird circa drei Meter länger und ein Meter breiter als die alte sein und hat damit eine Gesamtlänge von 50 Metern und 18 Metern Nutzbreite zwischen den Geländern. Künftig führen zwei Fahrspuren in Richtung Westen und eine in Richtung Osten. Daneben entstehen zwei Radfahrstreifen auf Fahrbahnniveau mit je zwei Metern Breite sowie komfortable Gehwege. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt durch die Stadt Heidelberg als Straßenbaulastträger unter Kostenbeteiligung der Deutschen Bahn. Die Gesamtkosten liegen voraussichtlich bei rund 12,1 Millionen Euro. Die vorbereitenden Arbeiten haben bereits Ende November 2018 begonnen.
Verkehrsführung
Während der Bauzeit wird der Verkehr über die Montpellierbrücke umgeleitet. Als weitere Querungen der Bahnanlagen stehen die Bürgerstraßenbrücke sowie die Geh- und Radwegbrücke im Zuge der Liebermannstraße (Verbindung in Richtung Bahnstadt) zur Verfügung. Diese stellt unter anderem sowohl die fußläufige als auch die Radverkehrsverbindung zwischen der Bahnstadt (über die Weststadt und Kirchheimer Weg/Hebelstraße) und den Schulen in der West- und Südstadt in Richtung Bahnstadt her. Darüber hinaus bietet die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH insbesondere für die Kirchheimer Schüler seit Ende April 2019 eine neue Verstärkerfahrt an, die nur an Schultagen verkehrt und die Anbindung an den Schulstandort im Bereich S-Bahnhof Weststadt/Südstadt zu den ersten Unterrichtsstunden herstellt.
Hintergrund: Die 1952 errichtete Hebelstraßenbrücke ist eine von insgesamt elf Brücken, deren Baulast im Zuge der Privatisierung der Bahn im Jahr 1994 von der Deutschen Bahn auf die Stadt Heidelberg überging. Die meisten dieser Brücken befanden sich bereits damals in einem schlechten Zustand, so auch die Hebelstraßenbrücke. 2010 musste die zulässige Fahrzeuglast auf 30 Tonnen beschränkt und die Fahrbahn von vier auf zwei Fahrstreifen verringert werden. Im Frühjahr 2016 wurde die Fahrzeuglast auf zwölf Tonnen reduziert, im Dezember 2017 auf 3,5 Tonnen. Seit Anfang Januar 2019 ist die Brücke für den Autoverkehr komplett gesperrt.”