Bürstadt/Bergstraße, 14. Juni 2019. (red/pm) Vor Kurzem veranstaltete das Gesundheitsamt des Kreises Bergstraße an der Erich-Kästner-Schule in Bürstadt mit allen neunten Klassen einen Workshop zum Thema „Impfen“. Dabei erfuhren die Schülerinnen und Schüler nicht nur, warum sie sich impfen lassen sollten oder wie die Immunisierung funktioniert, sondern sie konnten auch direkt ihren Impfstatus überprüfen lassen.
Information des Kreises Bergstraße:
„Einen besonderen Schwerpunkt bei dem Workshop bildete das aktuelle Thema „Masern“. Den entscheidenden Impuls für diese Aktion lieferten die beiden Bürstädter Biologielehrerinnen Constanze Ernst und Eva Stahl. Am Workshop-Tag war auch die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz in Bürstadt, um sich ein persönliches Bild von dem bisher einmaligen Angebot zu machen.
„Masern sind eine höchst ansteckende Krankheit. Durch eine einfache Impfung können wir gravierende Schicksale vermeiden und zudem andere Menschen, die sich zum Beispiel wegen einer chronischen Erkrankung oder eines schwachen Immunsystems nicht selbst impfen lassen können, schützen“, betonte Stolz. Außerdem könne die Veranstaltung dabei helfen, dass in Familien wieder mehr über Impfen gesprochen werde.
„Die Schülerinnen und Schüler tragen das Thema weiter in den Familienalltag und können so dazu beitragen, dass sich mehr Menschen impfen lassen“, so die Gesundheitsdezernentin. Denn es seien nicht die Impfgegner, die den Großteil der ungeimpften Bevölkerung ausmachten. „Vielmehr sind es die Impfbefürworter, die ihre Auffrischungsimpfungen aus den Augen verloren haben“, erklärte die ebenfalls anwesende Allgemeinmedizinerin Dr. med. Elfi Hoffmann. „Daher ist es wichtig seinen Impfpass immer mal wieder dem Hausarzt vorzulegen und prüfen zu lassen, ob man noch geschützt ist.“
„Herdenschutz“ für die Schwachen
Ein besonders wichtiger Aspekt beim Impfen, der speziell bei der Masernimpfung zum Tragen kommt, ist der sogenannte „Herdenschutz“. Dieser ist vor allem für die Menschen wichtig, die sich selbst nicht impfen lassen können – wie zum Beispiel Babys, die noch zu jung zum Impfen sind, oder Menschen mit chronischen Erkrankungen. Sie sind darauf angewiesen, dass möglichst viele Menschen geimpft sind, da sie durch die immunen Menschen vor einer Ansteckung und Ausbreitung der Krankheit geschützt sind.
„Der eigene Schutz trägt somit gleichzeitig zum Schutz der Gesellschaft bei“, betonte die Vize-Landrätin. Sie befürwortet deshalb eine verpflichtende Impfung gegen Masern. „Ein besonderes Augenmerk liegt für uns zudem auf der HPV-Impfung. Eltern von Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren ist anzuraten, die Kinder und Jugendlichen gemäß Empfehlung der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (RKI) gegen das HP-Virus impfen zu lassen. Versäumte Impfungen sollten so früh wie möglich nachgeholt werden – dies kann bis zum Alter von 17 Jahren erfolgen. Diese Impfung schützt vor bestimmten Krebsarten – eine absolute Sensation, wenn Sie mich fragen“, betonte Diana Stolz.
Für jeden empfiehlt sich eine individuelle ärztliche Beratung auf Grundlage der aktuellen Impfempfehlungen des RKI zum eigenen Impfstatus.“