Weinheim, 14. April 2015 (red/nw) In der Nacht von Freitag, 10. April auf Samstag, 11. April haben Unbekannte die Friedrich-Grundschule in der Bergstraße mit politischen Parolen und Symbolen beschmiert. Nach einer ersten Meldung der Polizei handelt es sich dabei um rechtsradikale Symbole. Die Stadtverwaltung Weinheim glaubt jedoch an einen „dummen Jungenstreich“.
Von Nadja Weber
Nach einer Pressemedlung des Polizeipräsidiums Mannheim wurde die Außenfassade der Grundschule mit „politischen Parolen und Symbolen beschmiert“. Doch die Stadtverwaltung Weinheim will das anders sehen. Hier heißt es: „Nach Rücksprache mit der Polizei und der Schulleitung haben wir im Moment keinen Hinweis darauf, dass die Schmierereien tatsächlichen im Zusammenhang mit einer politischen Aussage stehen.“
Die Stadt glaubt vielmehr an einen Schülerstreich. Indizien hierfür sind beispielsweise ein falsch aufgespraytes Hakenkreuz oder anderweitige Kritzeleien, die in einem unpolitischen Zusammenhang stehen. Pressesprecher Roland Kern erklärt:
Nach Absprache mit der Schulleitung deutet vieles darauf hin, dass es sich hierbei um einen dummen Jungenstreich handelt. Die Friedrich-Grundschule geht der Sache intensiv nach und schaut, ob der Übeltäter möglicherweise aus der Schülerschaft kommt.
Hakenkreuz – Keine politische Aussage?
Auf Nachfrage bei der Polizei bestätigte diese, dass es sich bei den Schmierereien unter anderem um ein Hakenkreuz und um den Ausruf „Heil Hitler“ handelt. Die anderen Verunstaltungen seien nicht klar erkennbar, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mannheims auf Nachfrage.
Dennoch, man kann diese Kritzeleien durchaus als politische Parolen deklarieren. Ob es sich bei der Sachbeschädigung um einen Schülerstreich oder um eine rechtsradikale Straftat handelt, ist derzeit noch unklar. „Fest steht, die Schmierereien gehen definitiv in die rechte Richtung.“
Staatsschutz ermittelt
Da es sich bei dem Vorfall um eine Tat mit politischen Hintergrund handelt, hat die Polizei den Staatsschutz mit dem Fall beauftragt. Dieser übernimmt die weiteren Ermittlungen. Über die Höhe des Sachschadens kann die Polizei derzeit noch keine Aussagen treffen. Der oder die Schmierfinken haben eine schwarze Sprühfarbe verwendet, die sich laut Angaben des Hausmeisters nur schwer und mit erheblichem Aufwand von der Sandsteinfassade entfernen ließe.
Sollte es sich „nur“ um einen dummen Jungenstreich handeln, geht der doch zu weit.
Die Polizei sucht Zeugen, die den Vorfall möglicherweise beobachtet haben und sachdienliche Hinweise zu den Tätern geben können. Diese werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg unter der Telefonnummer 0621/174-5555 zu melden.