Mannheim, 14.03.2022. (red/pm) Drei neue Kitas sollen entstehen und Jugendliche einen queeren Jugendtreff bekommen – unter anderem über diese Themen berieten der Bildungs-, Jugendhilfe- und Gesundheitsausschuss in ihrer gemeinsamen Sitzung.
Information der Stadt Mannheim:
„Gemeinsame Sitzung von Bildungs-, Jugendhilfe- und Gesundheitsausschuss vom 10. März
Drei neue Kitas sollen entstehen und Jugendliche einen queeren Jugendtreff bekommen – unter anderem über diese Themen berieten der Bildungs-, Jugendhilfe- und Gesundheitsausschuss in ihrer gemeinsamen Sitzung.
Neue Kitas auf Franklin, in Niederfeld und der Neckarstadt-West geplant
Gleich drei Beschlussvorlagen befassten sich mit dem Ausbau des vorschulischen Betreuungsangebotes – einem zentralen Ziel der Stadt Mannheim:
Das Projekt des Investors „Wipfler“ zur Errichtung eines Interims-Kinderhauses in der Monroe Street beim ehemaligen Gehörlosenzentrum an der Elementary School auf Franklin soll mit maximal 3,52 Millionen Euro gefördert werden. In Käfertal, insbesondere im Stadtteil Franklin, besteht ein hoher, möglicherweise auf einige Jahre begrenzter, Bedarf an kurzfristig verfügbaren Betreuungsplätzen. In Abstimmung mit der MWSP wurden verschiedene Optionen geprüft. Im Ergebnis wurde mit dem Investor „Wipfler“ vereinbart, das Bestandsgebäude des ehemaligen Gehörlosenzentrums an der Elementary School als Interim zu entwickeln. Der Investor möchte das Gebäude erwerben und es für eine sechsgruppige Kindertageseinrichtung herrichten. Das Interim ist auf mindestens zehn Jahre angelegt. Als voraussichtlichen Träger konnte der Investor die gemeinnützige Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH gewinnen. Die Kita soll zum Kindergartenjahr im Herbst 2023 in Betrieb genommen werden.
Ferner soll das Projekt der Theodor-Fliedner-Stiftung zur Errichtung eines Gebäudekomplexes mit betreutem Senioren-Wohnen und einem Kinderhaus in der Alberichstraße im Stadtteil Niederfeld mit insgesamt sieben Kinderbetreuungsgruppen mit maximal 2,45 Millionen Euro gefördert werden. In Niederfeld besteht ein zusätzlicher Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen über die bereits beschlossenen Projekte hinaus. Die kommunale Theodor-Fliedner-Stiftung beabsichtigt das städtische Grundstück an der Alberichstraße zu kaufen und dort einen Komplex mit betreutem Senioren-Wohnen und einer siebengruppigen Kindertageseinrichtung zu bauen. Die Stiftung wünscht sich für die Einrichtung einen gemeinwohlorientierten Kita-Träger, ein inklusives Betreuungsangebot wäre besonders wünschenswert. Einige Träger haben bereits Interesse signalisiert. Die Einrichtung soll 2025 mit voraussichtlich vier Krippen- und drei Kindergartengruppen starten.
Zudem will die Stadt Mannheim das Projekt des Investors „Casa two GmbH“ zum Bau eines viergruppigen Kinderhauses in der Gärtnerstraße in der Neckarstadt-West mit maximal 1,4 Millionen Euro fördern. Im vergangenen Jahr wurde die Standortkonzeption zum Ausbau der Kinderbetreuungsangebote im Stadtbezirk Neckarstadt-West beschlossen. Damals konnten noch nicht genügend Standorte im Stadtteil selbst gesichert werden, die dann in der Neckarstadt-Ost kompensiert werden sollten. Die Verwaltung war aber auch weiterhin auf der Suche nach geeigneten Standorten in der Neckarstadt-West selbst und ist nun fündig geworden. Die „Casa two GmbH“ beabsichtigt, das Privatgrundstück in der Gärtnerstraße 53-55 zu erwerben, das Bestandsgebäude abzureißen und ein Kinderhaus zu errichten. Auf Wunsch des Investors soll die Einrichtung durch einen gemeinwohlorientierten Kita-Träger betrieben werden. Aufgrund der Einrichtungsgröße könnte diese auch für kleinere freie Träger interessant sein. Der Investor plant vorbehaltlich der Baugenehmigung mit einem Baubeginn noch in diesem Jahr, die Inbetriebnahme könnte dann 2024 möglich sein.
Der Jugendhilfeausschuss befürwortete alle drei Projekte einstimmig bzw. in zwei Fällen bei je einer Enthaltung, final entscheidet jeweils der Gemeinderat über deren finanzielle Förderung.
Ein Queerer Jugendtreff für Mannheim
Als Angebot der Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit soll ab dem nächst möglichen Zeitpunkt ein Queerer Jugendtreff in Mannheim entwickelt und eingerichtet werden. Die Stadt Mannheim fördert das Angebot in den kommenden vier Jahren mit insgesamt rund 700.000 Euro. Das befürwortete der Jugendhilfeausschuss einstimmig bei einer Enthaltungen, die letzte Entscheidung liegt beim Gemeinderat.
Bereits bei den Haushaltsberatungen hatte der Gemeinderat beschlossen, in Mannheim einen Queeren Jugendtreff einzurichten. Im Sommer 2021 gab es mit der Eröffnung des Queeren Zentrum Mannheims e.V. (QZM) auch ganz konkret das räumliche Angebot, einen Jugendtreff umzusetzen. Aufgrund seiner großen Erfahrung mit der Zielgruppe – so werden bereits aktuell fünf Jugendgruppen angeboten – soll die Trägerschaft der Psychologischen Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar e.V. (PLUS) übertragen werden. Diese hat bereits ein differenziertes Konzept entwickelt, das als Grundlage für die Arbeit in einem Queeren Jugendtreff genutzt werden kann. Der Träger soll Angebote der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit entwickeln, die sich am Interesse der Zielgruppe orientieren. Das Angebot soll Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis unter 27 Jahren zu einer guten Freizeitgestaltung, der Beteiligung an außerschulischen Bildungsangeboten und dem Aufbau von persönlicher und sozialer Kompetenz anregen. Dabei sollen die besonderen Lebensbedingungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* sowie nicht-binären und queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen Berücksichtigung finden. Zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen soll (sozial-)pädagogische Unterstützung angeboten werden, die die soziale, berufliche, schulische Teilhabe fördert und zu mehr Chancengerechtigkeit führt.
Schulkindbetreuung und Schüler*innenbeförderung
In weiteren Tagesordnungspunkten beschloss der Bildungsausschuss einstimmig die Finanzierung von zwei Schulkind-Betreuungsgruppen in freier Trägerschaft in Sandhofen und befürwortete die öffentlichen Ausschreibungen und Vergaben von 86 Touren für die Beförderung von Schüler*innen und Schulkindergartenkindern ab dem Schuljahr 2022/2023 zu 30 Schulen und einem Schulkindergarten.
Pressekontakt – V.i.S.d.P.
Stadt Mannheim | V. i. S. d. P. Beate Klehr-Merkl |
Dezernat III: Bildung, Jugend, Gesundheit |
Rathaus E5, 68159 Mannheim |
Telefon: 0621 293-2916 |
E-Mail: beate.klehr-merkl@mannheim.de„