
Der Regisseur Erden Kiral (links) wurde bei der Eröffnungsgala mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Kenan Isik (rechts) erhielt den Türkis-Kulturpreis.
Mannheim/Heidelberg, 14. Oktober 2013. (red/ld) Es hagelte Lob von allen Seiten für das 22. Türkfilmfestivali, das türkische Kino und die Preisträger des Abends: Erdan Kiral und Kenan Isik. Den Eröffnungsfilm „Kelebegin Rüyasi/Der Traum des Schmetterlings“ wollte aber nur wenige der rund 200, überwiegend türkischstämmigen Gäste, sehen. Kaum war das letzte Wort der Eröffnung gesagt, leerte sich der Raum bis auf ein Viertel der Gäste, die es ernst meinten.
Von Lydia Dartsch
Viele Gelegenheiten, die Filme des Türkfilmfestivalis zu sehen, gibt es nicht. Die wenigsten der insgesamt 28 Filme werden in den neun Tagen des Festivals öfter als ein Mal gezeigt. Grund genug, sich Zeit für das gesamte Festival zu nehmen und sich alle Filme des Festivals anzusehen, fand Festivaldirektor Kanber Altintas gestern bei der Eröffnungsgala im Mannheimer Cineplex-Kino:
Ich hoffe, Sie haben sich eine Woche frei genommen.
Umso erstaunlicher ist der Charakter der Eröffnungsgala als Pflichttermin für die Preisträger Erden Kiral und Kenan Isik sowie für die offiziellen Gäste Festivaldirektor Kanber Altintas und Hauptsponsor Mustafa Baklan und die Gäste aus der Stadt- und Landespolitik Helen Heberer MdL und Bürgermeister Lothar Quast. Den Eröffnungsfilm „Kelebegin Rüyasi/Der Traum des Schmetterlings“ hat niemand von ihnen sehen. Wie viele andere verließen sie nach der zweistündigen Eröffnungsgala das Kino, weil man sich zum Essen verabredet hatte. Vielleicht ließ sich das terminlich nicht anders organisieren. Ein gutes Zeichen war das jedenfalls nicht.
Das „facettenreiche Leben der Menschen in der Türkei“ wolle das Festival zeigen, sagte Altintas. Dafür habe er eine sorgfältige Auswahl getroffen. Er freute sich auf die erstmalige Zusammenarbeit mit dem türkischen Ministerium für Kultur und Tourismus, begrüßte Bürgermeister Lothar Quast, der in Vertretung für Schirmherrn und Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz zur Eröffnung gekommen war.
Oscarkandidat vor fast leerem Kino
Geradezu emotionslos hieß Herr Quast die Gäste, Ehrengäste und „Preisträger“ des Abends „herzlich willkommen“ und betonte, wie wichtig dieses Festival für den kulturellen Austausch sei. Die Stadt könne sehr stolz darauf sein, das älteste türkische Filmfestival beherbergen zu dürfen. Auf den kulturellen Austausch, den das Festival bieten soll, wies auch Serhat Aksen hin, Generalkonsul der Republik Türkei in Karlsruhe.
Nach der Verleihung des Türkis-Kulturpreises an den Schauspieler und Moderator Kenan Isik und des Ehrenpreises an den Regisseur Erden Kiral für dessen Lebenswerk mit brav vorgetragenen und in Kurzzusammenfassung ins Deutsche übersetzte Laudatien und Dankesreden, ging es endlich los: Das 22. Türkfilmfestivali.
Weit über die Hälfte der Besucher verließ den Saal, noch bevor das Licht ausging und der türkische Oscarkandidat „Kelebegin Rüyasi/Der Traum des Schmetterlings“ vor einem fast leeren Kinosaal starten konnte.
(Anm. d. Red.: Leider werden verschiedene Sonderzeichen der türkischern Namen durch unsere Software nicht korrekt dargestellt, weshalb wir den deutschen Zeichensatz verwenden müssen. Wir bitte das zu entschuldigen.)
Wir wünschen viel Vergnügen mit den Bildern zur Eröffnungsgala:

Rund 200 Gäste waren zur Eröffnung des 22. Türkfilmfestivali ins Cineplex-Kino nach Mannheim gekommen.

Mustafa Baklan ist Gründer der Unternehmensgruppe Baktat und seit 2010 Hauptsponsor des Festivals. Dafür erhielt er im vergangenen Jahr den Türkis-Kulturpreis des Türkfilmfestivali.

Die erste Reihe des Kino 3 war besetzt mit den Ehrengästen der Eröffnungsgala.

Landtagsabgeordnete und Stadträtin Helen Heberer (SPD) saß mit Bürgermeister Lothar Quast und dem Generalkonsul der Republik Türkei, Serhat Aksen in der ersten Reihe.

Festivaldirektor Kanber Altintas, Generalkonsul Serhat Aksen (1. und 2. von links) und Mustafa Baklan (rechts) übergeben den Türkis-Kulturpreis an den Schauspieler und Moderator Kenan Isik (2. von rechts).

Kenan Isik moderiert die türkische Variante von „Wer wird Millionär“.

Regisseur Erden Kiral erhielt den Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Sein Film „Yük/Last“ läuft heute abend um 19:00 Uhr im Cineplex und am Mittwoch, 16. Oktober, um 19:00 Uhr im Karlstorkino.