Heidelberg, 14. Januar 2014. (red/ld) Das Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung hatte eigentlich nur ein Zeichen gegen Pegida setzen wollen und rief dafür zu einer Kundgebung unter dem Motto „NOGIDA – Notleidende offenherzig in die Gesellschaft in Deutschland aufnehmen“ auf. 400 Teilnehmer hatten die Veranstalter angemeldet. Doch es wurden weit mehr: Rund 3.000 Menschen kamen zusammen.
Von Lydia Dartsch
Rund 3.000 Menschen demonstrierten am vergangenen Montag, 12. Januar, in Heidelberg gegen die „Pegida“-Bewegung, die in Dresden und vielen anderen Deutschen Städten Woche für Woche mit mehreren tausend Menschen gegen eine vermeintliche Islamisierung demonstriert. Auf seiner Homepage und in einer Facebook-Veranstaltung hatte das Bündnis zu der Kundgebung aufgerufen:
Wir sind nicht im Geringsten bereit, unsere Werte zur Disposition zu stellen, was Menschlichkeit, Offenheit, Gastfreundlichkeit und Ehrlichkeit gegenüber Flüchtlingen betrifft. Wir treten dieser sogenannten Bewegung PEGIDA entgegen! Wir zeigen Flagge mit unserer Anwesenheit, mit phantasievollen Transparenten und Texttafeln.
Um 19:00 Uhr begann die Kundgebung auf dem Bismarckplatz. Nach dem Anschlag auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ am Mittwoch zuvor, verzichteten die Organisatoren auf Redebeiträge. Stattdessen wurde es mit bunten Transparenten und Spruchschildern zu einer stillen Veranstaltung, der sich im Laufe des Abends immer mehr Menschen anschlossen.
Ursprünglich war diese für 400 Personen angemeldet gewesen. Weil die Anzahl der Menschen immer stärker zunahm, verlegte die Polizei den Versammlungsort schließlich auf den Universitätsplatz. Für den Fußmarsch dorthin musste die Sofienstraße kurzzeitig gesperrt werden.
Auf dem Universitätsplatz versammelten sich dann rund 3.000 Menschen und setzten ein gewichtiges Zeichen für Menschlichkeit, Offenheit, Gastfreundlichkeit und Ehrlichkeit und gegen die Positionen der Pegida-Bewegung. Laut Polizei verlief die Kundgebung friedlich und störungsfrei.
Alle zwei Wochen soll es nun eine weitere Kundgebung unter dem Motto „Nogida“ geben. Die nächste ist für den 26. Januar um 19:00 Uhr geplant. Diesmal ist der Treffpunkt am Uni-Platz.
Auch in Mannheim stellen sich Bürger/innen gegen die „Pediga“-Bewegung: Am kommenden Samstag, 17. Januar um 14:00 Uhr werden im Schlosshof mehrere tausend Menschen zu einer Kundgebung unter dem Motto „Mannheim sagt Ja. Flüchtlinge Willkommen“ erwartet. Anschließend ist ein Marsch zum Alten Messplatz mit einer Kundgebung geplant. Ab 16:00 Uhr findet ein Kulturfest im Capitol statt.