
Bei einer groß angelegten Kontrolle der Gaststätten und Freundschaftsvereine wurde ein Mann aus Bulgarien wurde zur Überprüfung seiner Personalien in Gewahrsam genommen.
Mannheim, 14. November 2013. (red/ld) Unterstützt von zwei bulgarischen Polizeibeamten führte die Polizei Mannheim gestern zwischen 14 Uhr und nachts 4 Uhr insgesamt 34 Gaststättenkontrollen im Bereich Innenstadt, Jungbusch und Neckarstadt durch. Dabei wurden mehrere Ordnungswidrigkeiten sowie Verstöße gegen das Glücksspielgesetz und das Schwarzarbeitbekämpfungsgesetz festgestellt. Insgesamt zog die Polizei eine positive Resonanz.
100 Beamte des Polizeipräsidiums sowie weiteren Beamte der Bundespolizei und des Zolls kontrollierten zwischen gestern 14:00 und heute 04:00 Uhr insgesamt 34 Gaststätten und 215 Personen. Zwei Beamte der bulgarischen Polizei begleiteten den Einsatz im Rahmen einer Hospitation. Zudem unterstützeten zwei Mitarbeiterinnen der Stadt die Polizei als Dolmetscher. Ziel der Polizei war es, mit dem Einsatz Präsenz zu zeigen und Gaststättenbesitzern zu verdeutlichen, dass auf die Einhaltung der Gesetze geachtet werde.
Hauptsächlich wurden Ordnungswidrigkeiten festgestellt, die mit Geldstrafen von bis zu 1.500 Euro geahndet werden. Mehrere Spielautomaten ohne vorhandene Konzession wurden beschlagnahmt. Außerdem wurde ein italienischstämmiger Mann mit albanischem Pass wegen des Verdachts der Urkundenfälschung festgenommen und eine Person wegen der Beihilfe dazu. Eine Frau aus Uganda wurde wegen des Verdachts der illegalen Einwanderung festgenommen, der sich auch bestätigte. Ein Mann aus Bulgarien wurde in Gewahrsam genommen, weil er sich nicht ausweisen konnte. Bei der Überprüfung seiner Personalien zeigte sich seine kontinuierliche kriminelle Vergangenheit mit Raub- und Betrugsdelikten. Da aktuell keine Verdachtsmomente gegen ihn vorliegen, wurde er im Anschluss an die Überprüfung wieder freigelassen.
Bei der heutigen Pressekonferenz zeigten sich die Beteiligten zufrieden mit dem Ergebnis. Man habe die Unterstützung der bulgarischen Polizisten begrüßt und bei den Kontrollen festgestellt, dass sich über die gemeinsame Sprache schneller Vertrauen zu den Beamten herstellen lässt. Solch groß angelegte Kontrollen werde man immer wieder durchführen. Sie erwarte allerdings keine große Veränderung durch punktuelle Kontrollen. Horst Wetzel, Leiter der Aufbauorganisation Südosteuropa sagte:
Wir wollten das subjektive Sicherheitsgefühl in der Stadt erhöhen. Das ist uns gelungen.
Der bulgarische Botschaftsrat und Polizeiattaché Georgi Nenov hob hervor, dass der Durchschnitt der straffällig gewordenen Bulgaren unter dem Durchschnitt straffällig gewordener deutscher Staatsbürger oder anderer Ausländergruppen liege. Der Großteil der von ihnen verübten Straftaten seien Diebstähle oder Schwarzfahren (Erschleichung von Leistungen). Diese Kriminalität entstehe durch die Armut der Menschen und deren Lebenssituation in Problemimmobilien. Mit Schwerstkriminalität wie Drogen- oder Menschenhandel seien sie nicht in Verbindung zu bringen.
Klaus Eberle, Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung bei der Stadt Mannheim, sagte, dass von den in Mannheim lebenden 7.000 Südosteuropäern, die Zuwanderer aus Bulgarien mit 60 Prozent den größten Anteil ausmachten. Seit Oktober bemerke man aber, dass mehr Menschen aus Rumänien kommen. Auch das Vorurteil, die bulgarischen Zuwanderer kämen aus zwei bestimmten Städten, wies Herr Eberle von sich. Lediglich fünf Prozent der Zuwanderer konzentrierten sich auf eine Region in Bulgarien sagte er.
Für die Polizisten aus Bulgarien geht morgen eine zweiwöchige Hospitation in Mannheim zu Ende. Diese war durch die Besondere-Aufgaben-Organisation (BAO) Südosteuropa auf den Vorschlag von Georgi Nenov zu Stande gekommen. Auch eine Entsendung von Mannheimer Polizisten nach Bulgarien sei möglich. Polizeipräsidentin Caren Denner betonte die sehr gute Zusammenarbeit und große Erkenntnisgewinne und schloss sich einer zukünftigen Zusammenarbeit an.

Bei der Pressekonferenz wurden heute Vormittag die Ergebnisse der groß angelegten Kontrolle vorgestellt.