Heidelberg, 14. April 2015 (red/pm) Die Stadt Heidelberg plant ein Museum zur Dokumentation und Pflege der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Entsehen soll das sogenannte „Marc Twain Center“ auf dem Areal der Campbell Barracks in der Südstadt. Am kommenden Dienstag wird den städtischen Gremien ein erstes Konzept vorgestellt.
Information der Stadt Heidelberg:
„Das neue Museum soll auf dem Areal der Campbell Barracks entstehen. Genauer im Keyes-Building, der ehemaligen Kommandantur an der Römerstraße, sowie dem angrenzenden Eddy-House, der ehemaligen Kommandeursvilla. In den Campbell Barracks befand sich nach dem Zweiten Weltkrieg das Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte in Europa.
„Dieser Ort hat eine weltgeschichtliche Relevanz. Unsere Stadt erlebte aus nächster Nähe den Wandel des deutsch-amerikanischen Verhältnisses – wie aus Feinden enge Freunde und Partner wurden“, erklärt Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. Das „Mark Twain Center“ soll die Geschichte dieser transatlantischen Beziehungen erforschen und dokumentieren. Es soll aber auch ein Haus sein, in dem die Verbundenheit zwischen Deutschland und den USA in Zukunft gelebt und vertieft wird.
Kultureller Austausch reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück
„Wir wollen uns ganz ausdrücklich nicht nur mit der Nachkriegszeit beschäftigen“, erklärt der Leiter des Kurpfälzischen Museums, Prof. Dr. Frieder Hepp. Die engen deutsch-amerikanischen Beziehungen und ihre Verknüpfungen nach Heidelberg reichten vielmehr bis ins 18. Jahrhundert zurück. So besuchte zum Beispiel der spätere US-Präsident Thomas Jefferson im Jahr 1788 die Stadt am Neckar.
Noch bekannter sind die Beobachtungen Mark Twains, der 1878 drei Monate in Heidelberg verbrachte. „Heidelberg, das Schloss und die Universität sind im Bewusstsein Amerikas fest verankert, und das seit mehr als 150 Jahren“, betont Herr Hepp.
Erstes Konzept liegt vor
Auf Initiative des Oberbürgermeisters Dr. Eckart Würzner hat Herr Hepp bereits ein Konzept für das Center entworfen. Demnach könnten in dem Haus folgende Komponenten untergebracht werden. Ein „Mark Twain Room“ als Dauerausstellung „Amerikaner in Heidelberg. Geschichte und
Gegenwart einer anhaltenden Freundschaft“. Ein „Jeffersen Room“ für die Präsentation aktueller Themen und Forschungsergebnisse. Der „Steuben Room“ als Forschungsstelle der Geschichte der US-Streitkräfte in Heidelberg.
Das Konzept sieht auch einen „Martin Luther King Room“ vor, als internationales Kompetenz- und Bildungszentrum für Demokratie und sozialen Frieden in der Welt und den „Patrick Henry Park“ als Skulpturen- und Erlebnispark. In dem Konzept für das „Mark Twain Center“ ist auch berücksichtigt, dass sich in Heidelberg bereits einige bedeutende Institutionen mit dem deutsch-amerikanischen Verhältnis und seiner Historie beschäftigen. Die Umsetzung des Konzepts soll in enger Abstimmung mit diesen Einrichtungen erfolgen.“