Mannheim, 14. Januar 2019. (red/pro/Archivfoto) Warum genau zwei Gruppen mit ingesamt rund 60 Personen miteinander in Streit gerieten, ist noch unklar. Klar ist, dass der Mob Polizeibeamte angegriffen hat. Drei Beamte wurde dabei leicht verletzt. Insgesamt waren 15 Streifenwagenbesatzungen, also 30 Beamte im Einsatz.
Plötzlich fielen gegen 00:30 Uhr mehrere Schüsse in der Humboldtstraße in der Neckarstadt-West. Verletzt wurde zum Glück niemand – es handelte sich um eine Schreckschusswaffe.
Doch wem diese gehört, ist bislang unklar. Ein 30-Jähriger hatte diese zuvor einem Mann abgenommen, der diesen mit der Waffe aus einem Auto heraus bedrohte. Der 30-Jährige entwand dem Mann die Waffe und schoss dann mehrfach auf seinen Kontrahenten, der flüchtig ging.
Als die Polizei eintraf und Personenkontrollen durchführen wollte, eskalierte die Lage. 50 bis 60 Personen formierten sich zu einem Mob gegen die Beamten. Teils wurde diese durch Faustschläge auf Kopf und Körper angegriffen. Die Beamten mussten Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzen. Drei Beamte wurden durch die Angreifer leicht verletzt, erlitten Prellungen und Platzwunden, konnten ihren Dienst aber fortsetzen. „Man muss sich die Situation vorstellen, 30 Beamte gegen eine doppelt so große Zahl von Angreifern. Da versucht man vor allem eine klassische Lagebereinigung, wenn sich die Personen den Anordnungen der Beamten widersetzen“, sagt Polizeisprecher Dennis Häfner. Deshalb habe man letztlich nur vier Personen festnehmen können, darunter den Schützen.
Das Polizeirevier Mannheim-Neckarstadt hat die Ermittlungen wegen Verstoß gegen das Waffengesetz, Bedrohung, gefährlicher Körperverletzung, tätlichem Angriff gegen Polizeibeamte, sowie Widerstands gegen mehrere Täter aufgenommen.
Doch diese gestalten sich schwierig, weil die Personen türkischer, italienischer und griechischer Herkunft entweder keine Angaben machen oder sich gegenseitig decken. Die Schreckschusswaffe ist sichergestellt – aber es ist unklar, wem sie gehörte. Bislang weiß die Polizei noch nicht, ob der Halter des Wagens auch die Person ist, die die Waffe vorgehalten hat. Ob der Halter einen „kleinen Waffenschein“ hat, wird noch überprüft.
Auch das Motiv für die Auseinandersetzung ist noch unklar – ob es jemals ermittelt werden kann, ist ebenso offen.
Bislang müssen die Beamten noch ohne Bodycam in die Einsätze – diese sollen im Frühjahr zum Einsatz kommen.