Ludwigshafen, 14. März 2022. (red/pm) Das Wilhelm-Hack-Museum öffnet am 19. März 2022 nach einer eineinhalbjährigen Brandschutzsanierung wieder und präsentiert gleich zwei Ausstellungen.
Information der Stadt Ludwigshafen:
„Das Wilhelm-Hack-Museum öffnet am 19. März 2022 nach einer eineinhalbjährigen Brandschutzsanierung wieder und präsentiert gleich zwei Ausstellungen. Sie markieren den Start des Jahresprogramms, das die Leiterin des Bereichs Kultur der Stadt, Stefanie Kleinsorge, und Museumsdirektor René Zechlin bei einem Pressegespräch am 10. März 2022 vorstellten.
Den Auftakt macht die Biennale für aktuelle Fotografie vom 19. März bis 22. Mai. Der Ausstellungsteil „Shaping Data“ (Daten gestalten / gestaltende Daten) im Wilhelm-Hack-Museum thematisiert die Auswirkungen des alltäglichen Gebrauchs von digitalen Technologien auf unseren Körper, wie diese unsere Meinungen prägen und zwischenmenschliche Beziehungen verändern.
Die Sammlungspräsentation Körperbilder. Intimität – Dekonstruktion – Interaktion vom 25. März 2022 bis 26. Februar 2023 zeigt in vier Kapiteln die Neupositionierung des Körpers im 20. Jahrhundert und spürt seinen vielfältigen Bedeutungen und Aufgaben in der Kunst von der Moderne bis zur Gegenwart nach. In ihr werden Werke aus der Sammlung des Wilhelm-Hack-Museums von Künstler*innen wie Giorgio de Chirico, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein sowie Niki de Saint Phalle und vielen anderen präsentiert. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft, ein Heft in einfacher Sprache sowie eine Sonderausgabe des Literaturmagazins WORTSCHAU.
Bei der Sonderausstellung Michael Beutler vom 14. Juli bis 25. September wird der Ausstellungsort zur Werkstatt. Beutler erschafft mit seinen raumgreifenden Interventionen fantastisch anmutende Bauwerke und Installationen, deren Ausgangspunkt die von ihm entwickelten Maschinen darstellen. Die Installationen können als utopische Arbeits- und Lebensmodelle verstanden werden, die den traditionellen Produktions- beziehungsweise Werkbegriff hinterfragen. Zudem stehen die Installationen Beutlers stets auch in Bezug zu den räumlichen und sozialen Gegebenheiten vor Ort.
In der Ausstellung STREET LIFE. Die Straße in der Kunst von Kirchner bis Streuli vom 12. November 2022 bis 5. März 2023 werden die Besuchenden mitgenommen auf eine Reise durch die Straßen der Klassischen Moderne bis in die Gegenwart. Als Ort der Repräsentation, Selbstinszenierung und Kommunikation, des Widerstands oder Protestes, bildet die Straße seit jeher eine vitale Schnittstelle unterschiedlichster Lebensbereiche, gesellschaftlicher Gruppen und Interessen. Medien- und epochenübergreifend angelegt, beleuchtet die Ausstellung die verschiedenen künstlerischen Aneignungen dieses dynamischen Orts mit rund 120 Werken, unter anderem vom Joseph Beuys, Sophie Calle, Ernst Ludwig Kirchner und vielen anderen.
Neben den großen Sonderausstellungen und der Sammlungspräsentation zeigt das Wilhelm-Hack-Museum drei Kabinettstück-Ausstellungen: Beginnend mit der Präsentation zum Staats- und Förderpreis für das Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz 2022 und dem Preis des Handwerks 2022 vom 30. April bis 19. Juni. Zum 21. Mal hat das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den Handwerkskammern des Landes den Staatspreis ausgelobt, zum 26. Mal werden die Förderpreise vergeben und der Preis des Handwerks wird seit 1998 ebenfalls alle drei Jahre überreicht. Zukunftsweisende Ideen und überdurchschnittliche Arbeiten aus den Bereichen Keramik, Schmuck, Metall, Edelstein und Holz wurden prämiert und ausgewählte Stücke werden ausgestellt.
Zeitgleich mit und ergänzend zu der Ausstellung Michael Beutler wird auch die Kabinettstück-Ausstellung Abstrakte Räume eröffnet. Die Ausstellung ist vom 15. Juli bis 16. Oktober zu sehen und reagiert auf das Ausstellungsprojekt Beutlers und widmet sich der Vielschichtigkeit des Raumbegriffs in der Kunstgeschichte von der Moderne bis zur Gegenwart. Raum versteht sich als feines Austarieren von Verhältnissen zwischen Original und Replik, – Raum und Objekt. Das Kabinettstück versammelt Werke aus der eigenen Sammlung, die sich mit der Ambivalenz des Raumbegriffs auseinandersetzen und den Raum als künstlerisches Material auf unterschiedliche Weise verhandeln.
Die dritte Kabinettstück-Ausstellung René Acht präsentiert vom 26. November 2022 bis 26. Februar 2023 Werke des gleichnamigen Künstlers. Insbesondere mit dem umfangreichen Werkkomplex der abstrakt-geometrischen Scherenschnitte und Faltungen hinterfragt René Acht die Konkrete Kunst und verbindet sie mit Einflüssen der fernöstlichen Weisheitslehren aber auch Mystik, Alchemie, Astrologie oder Astronomie und entwickelt eine dialektische Bildsprache die als „lyrisch konkret“ bezeichnet werden kann. Anlässlich einer umfangreichen Schenkung des Nachlasses von René Acht möchten das Wilhelm-Hack-Museum, das Kunstmuseum Singen und das Aargauer Kunsthaus in Aarau mit Werkpräsentationen in allen Häusern und einer umfangreichen gemeinsamen Publikation die Aufmerksamkeit auf das Werk eines außergewöhnlichen Künstlers lenken.
Die Rudolf-Scharpf-Galerie wird ebenfalls wieder Präsentationsort zeitgenössischer Kunst: Den Anfang macht die Ausstellung Lisa Seebach – THIS BUILDING IS A BODY [CLUB UTOPIA] vom 9. April bis 6. Juni mit Werken der gleichnamigen Künstlerin. Im Anschluss daran präsentieren vom 26. Juni bis 31. Juli die Meisterschüler*innen der Kunstakademie Karlsruhe ihre Werke dem Publikum. Den künstlerischen Jahresausklang in der Rudolf-Scharpf-Galerie gestaltet die Irin Niamh McCann mit ihrer Ausstellung von September bis Dezember.“Kunst erleben!“
Das Wilhelm-Hack-Museum hat 2022 jedoch nicht nur ein vielfältiges Ausstellungsangebot, sondern auch wieder ein abwechslungsreiches „Kunst erleben!“-Programm: Neben interessanten Vermittlungsangeboten, wie Work leitprogramm anschließen wird, und zum anderen das MURALU-Wochenende am 23. und 24. Juli in Kooperation mit der BASF SE.
Ein weiteres Highlight im Bereich „Kunst erleben!“ ist eine neu entwickelte App. Diese können sich die Besuchenden kostenfrei über die gängigen App-Stores auf ihr eigenes Endgerät laden. Die App begleitet mit drei zur Auswahl stehenden Audiotouren als Audioguide die Sammlungspräsentation „Körperbilder“. Die Touren sind für Erwachsene, in leichter Sprache sowie als literarischer Rundgang mit Texten von Autor*innen des WORTSCHAU Magazins abrufbar.
Ebenfalls als Begleitung und Vertiefung der Sammlung dient die Kunst aus dem Koffer, die von Kindertagesstätten und Grundschulen zur Kunstvermittlung ausgeliehen werden kann.
Während die meisten der umfangreichen Brandschutzmaßnahmen hinter Wand- und Deckenverkleidungen verschwunden und für die Besuchenden nicht ersichtlich sind, konnten im Rahmen der Sanierung auch Bereiche komplett neu konzipiert und renoviert werden, wie das Museumsatelier, das Restaurierungsatelier sowie der Garderobenbereich.
Weitere Infos zu Ausstellungen und Programm gibt es auf www.wilhelmhack.museum.
Kontakt:
Wilhelm-Hack-Museum, Theresa-Sophie Herget, Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen am Rhein, Telefon 0621 504-2934, E-Mail theresa-sophie.herget@ludwigshafen.de.“