Rhein-Neckar, 13. Januar 2017. (red/pm) Das Orkantief Egon fegte in der Nacht zum Freitag über den Rhein-Neckar-Kreis und hat einige Spuren hinterlassen. Besonders Wälder haben bei dem Sturm Schäden genommen.

Durch das Sturmtief Egon wurden zahlreiche Bäume umgeworfen. Äste brachen ab und versperrten die Fahrbahnen. Foto: Feuerwehr Weinheim
Information des Landratsamtes Rhein-Neckar, des Landratsamtes Neckar-Odenwald, der Stadt Ludwigshafen, der Stadt Heidelberg und der Feuerwehr Weinheim:
„Der Sturm zeigte heftige Auswirkungen auf die Wälder im Rhein-Neckar-Kreis“, zieht der Leiter des Kreisforstamtes im Rhein-Neckar-Kreis, Dr. Dieter Münch, Bilanz nach dem Orkantief Egon, das in der vergangenen Nacht auch über den Rhein-Neckar-Kreis fegte. Zahlreiche einzelne Bäume seien entwurzelt, Baumkronen beschädigt und Äste abgebrochen. „Umgeknickte oder schiefstehende Stämme sowie in den Baumkronen hängengebliebene Äste stellen eine akute Gefahr für Waldbesucher dar“, so Dr. Münch. Ebenso würden einige entwurzelte Bäume Waldwege versperren.
Der Kreisforstamtsleiter empfiehlt daher, heute und am Wochenende auf einen Besuch in den Wäldern des Rhein-Neckar-Kreises zu verzichten. Derzeit erfassen die Revierförster die Schäden durch Orkantief Egon und beseitigen diese.
Sturmtief „Egon“ verschont Heidelberg weitgehend
Das Sturmtief „Egon“ ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, 12./13. Januar 2017, auch über Heidelberg hinweggefegt, hat das Stadtgebiet aber weitgehend verschont. Trotz orkanartiger Böen, vor denen der Deutsche Wetterdienst mehrfach warnte, sind der Feuerwehrleitstelle Heidelberg bisher nur wenige Schäden gemeldet worden.
Die erste Bilanz am Freitagmorgen: Ab 3.45 Uhr rückte die Feuerwehr insgesamt 15 Mal zu umgestürzten Bäumen und Bauzäunen im gesamten Stadtgebiet aus. In Ziegelhausen deckten die Böen ein Dach ab. Die Freiwillige Feuerwehr Ziegelhausen unterstützte die Berufsfeuerwehr bei dem Einsatz. Auf der Autobahn A 656 knickte der Orkan Solarmodule von Verkehrszeichen ab, die auf die Fahrbahn fielen. Die Autobahn war bis zur Beseitigung der Module kurzzeitig gesperrt. Personen wurden nicht verletzt.
Sobald der Orkan etwas nachgelassen hat, werden sich die Revierförster im Laufe des Freitags einen Überblick über etwaige Windwurf-Schäden im Stadtwald verschaffen. Erste Kontrollen haben ergeben, dass wohl keine größeren Schäden zu erwarten sind. Wie nach jedem Sturm besteht jedoch eine potenzielle Gefahr durch lockere Äste, loses Totholz in den Baumkronen oder Bäume, die nicht mehr standsicher sind. Die Stadt Heidelberg bittet Bürgerinnen, Bürger und Gäste der Stadt deshalb dringend darum, den Wald in den kommenden Tagen aus Sicherheitsgründen zu meiden.
Gefahr durch Sturmschäden: Wälder im Neckar-Odenwald-Kreis vorerst meiden
Das Sturmtief „Egon“ fegte am Freitag in den frühen Morgenstunden mit Sturmböen von bis zu 80 Kilometer in der Stunde auch über die Wälder des Neckar-Odenwald-Kreises. Zahlreiche Bäume wurden umgeworfen, verloren Äste oder wurden in den Kronen gebrochen. Während die Behinderungen durch umgestürzte Bäume und Astabwürfe entlang der öffentlichen Straßen derzeit beseitigt werden, sind viele Wege innerhalb der Wälder im Landkreis noch nicht wieder begehbar.
Dort werden die Aufräumarbeiten möglicherweise einige Wochen andauern. Die Forstbehörde des Neckar-Odenwald-Kreises weist daher darauf hin, dass durch angedrückte Bäume, im Kronenraum verfangene Äste oder angebrochene Kronen, die jederzeit zu Boden stürzen können, ein großes Risiko für Waldbesucher besteht. Die aktuellen Schneefälle verschärfen das Bruchrisiko weiter. Daher sollte vorerst auf Waldspaziergänge oder die Brennholzaufarbeitung verzichtet werden. Die Forstbehörde bittet insbesondere um strikte Einhaltung von ausgewiesenen Wegesperrungen.
„Egon“ schädigt schmale Westfassade des Rathauses in Ludwigshafen
Noch ungeklärt ist die Ursache, warum die Sturmboen der heutigen Nacht in der schmalen Westfassade des Rathauses einen Angriffspunkt finden konnten und für Schäden sorgten. Dieser Teil der Fassade des Rathauses zählt zu den neueren Fassadenteilen, die vor einigen Jahren komplett erneuert wurden.
In der Nacht sicherten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr den Bereich. Die Einsatzmannschaft des Stadtbetriebes ist derzeit dabei, die Absperrung so zu ändern, dass der nördliche Teil des Rathaus-Parkplatzes (Einfahrt Metzgerei Kempf) wieder zugänglich ist.
Die Stadtverwaltung ist in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen bemüht, schnellstmöglich die Schadstelle abzusichern. Dazu ist der Bau eines Gerüstes nötig. Manche Arbeiten werden erst möglich sein, wenn der Wind deutlich dauerhaft nachlässt.
Der westliche Bereich des Parkplatzes und die Verbindungsstraße zwischen Luisenstraße/Rathaus-Parkplatz und Kettelerstraße bleibt gesperrt. Personen kamen nicht zu Schaden, allerdings wurde auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus ein geparktes Fahrzeug beschädigt.
Ein am frühen Morgen noch ganz oben an der Fassade großflächig herunterhängendes Teil des Wärmeverbundsystems wurde mitelerweile entfernt, sodass von diesem keine Gefahr mehr ausgeht.
Die Bürgerinnen und Bürger werden selbstverständlich um Beachtung der Absperungen gebeten. Alle notwendigen Schritte zur baldmöglichsten Wiederinstandsetzung wurden eingeleitet. Bereits in der Nacht waren Mitarbeiter des Bauverwaltungsamtes der Stadtverwaltung vor Ort.
Orkan Egon in Weinheim
Das Stumtief „Egon“ fegte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auch über das Weinheimer Stadtgebiet. Trotz starker Windböen und hoher Windgeschwindigkeiten hielten sich die Schäden in Weinheim in Grenzen. Lediglich die Feuerwehrabteilungen der Ortsteile Lützelsachsen, Hohensachsen und Ritschweier mussten ausrücken.
Auf der südlichen Bergstraße in Höhe des OEG Bahnhof wurde kurz nach 02:00 Uhr ein Baum entwurzelt und blockierte die Straße. Die Polizei sicherte die Einsatzstelle, während sich die Einsatzkräfte mit der Kettensäge um das Zerkleinern kümmerten. Parallel zu diesem Einsatz musste ein weiteres Fahrzeug der Abteilung Lützelsachsen-Hohensachsen auf die Muckensturmer Straße um die Straße von einem umgestürzten Baum zu befreien. Auch in Ritschweier, waren die Geräusche von Motorsägen am Feldrain zu hören. Hier entwurzelte es einen sieben Meter hohen Baum, der ebenfalls Gehweg und Straße blockierten. Die Einsatzkräfte aus Ritschweier zersägten den Baum und lagerten den zerstückelten Baum am Straßenrand.
Wenn der Wind nun auch nachgelassen hat, so sollte man trotzdem weiter vorsichtig sein und auch in den kommenden Tagen aufmerksam sein. Durch den starken Wind können sich alte Äste in Bäumen gelöst haben, die dann drohen auf die Straße zu fallen.