Weinheim, 13. November 2015. (red/pm) Man kennt es so ein bisschen aus der Autowerkstatt, wenn der Zündschlüssel dem Computer des Mechanikers meldet, wie der Kilometerstand ist und wann die nächste Inspektion ansteht. Man kann sich dann in etwa vorstellen, wie es ist, wenn die technischen Systeme miteinander kommunizieren. In der Wirtschaft spricht man mittlerweile von der „Industriellen Revolution 4.0“ – und Weinheim hat einen Top-Experten zu diesem Thema in den eigenen Unternehmer-Reihen.
Information der Stadt Weinheim:
„Dr. Edgar Dietrich, Gründer und langjähriger Inhaber des von Weinheim aus weltweit tätigen Softwareunternehmens Q-DAS. Der Mittagstreff der Weinheimer Wirtschaft, wie immer organisiert von der Weinheimer Wirtschaftsförderung, war jetzt zu Gast am Firmensitz in der Eisleber Straße, um Neues von Q-DAS und der „Industriellen Revolution 4.0“ zu erfahren.
Denn im März dieses Jahres hat Dietrich seine Geschäftsanteile des im Jahr 1988 von ihm gegründeten Softwarehaus an den schwedischen IT-Konzern Hexagon Metrology verkauft. Q-DAS wird als Marke bestehen bleiben und Dietrich die Geschäfte
beratend weiterführen. Daneben ist er Fachbuch-Autor, Lehrbeauftragter an der TH Aachen für „Industrielle Statistik“ und Chairman of ISO 69/SC 4 „Applied Statistics“. In Weinheim bleibt außerdem die CEDAR Holding GmbH bestehen, die von Edgar Dietrichs Tochter Stefanie Neff geführt wird. Der Standort Weinheim bleibt also stabil – das hörten Wirtschaftsförderer Jens Stuhrmann, Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner und die Vertreter der Weinheimer Wirtschaft natürlich gern.
„Daten sind das Gold der Zukunft“
„Daten sind das Gold der Zukunft“ – in diesem Tenor hat Dr. Edgar Dietrich in der Vergangenheit öfter viel beachtete Interviews gegeben. Er erläuterte jetzt vor knapp 100 Vertretern aus der Weinheimer Wirtschaft, was mit der „Industriellen Revolution 4.0“ gemeint ist. Historisch spricht am um die Mitte des 19. Jahrhunderts von der ersten Industriellen Revolution, als der Mensch erstmals vermehrt Maschinen in den Produktionsabläufen einsetzte.
Rund 30 Jahre später folgte schon die nächste revolutionäre Erneuerung mit Nutzung elektrischer Energie. Dann dauerte es 100 Jahre, bis man sich Elektronik und Informationstechnologie zu Nutzen machte. Die „Cyber-Physical-Systems“, also High-Tech-Computer, die intelligent miteinander kommunizieren, so beschrieb es der Q-DAS-Gründer, revolutionieren jetzt nochmal das Wirtschaftsleben in den hoch technisierten Industrieländern.
Nie wieder einkaufen?
Als Beispiele nannte er die flexible computergesteuerte Preisauszeichnung von Frischwaren im Supermarkt – und als Vision: Der Kühlschrank in der heimischen Küche meldet online dem Supermarkt, welcher Inhalt ihm fehlt. Der Supermarkt sucht die Waren zusammen und aktiviert den Lieferdienst nach Hause. Der Mensch muss nur noch die Kühlschranktür öffnen.
Der Mittagstreff der Weinheimer Wirtschaft findet nun schon seit fast zehn Jahren statt; es war jetzt der 87. seiner Art. Bei spannenden Vorträgen wie jenem von Dr. Edgar Dietrich sei die Nachfrage besonders hoch, beschrieb Wirtschaftsförderer Stuhrmann und fasste zusammen: „Das Interesse an Vernetzung und Information ist ungebrochen groß.“