Mannheim, 13. November 2016. (red/as) Das Interkulturelle Frühstück auf dem Franklin-Gelände ist schon beim 2. Mal zu einer Tradition geworden. Einer Tradition, die wiederum aus vielen verschiedenen kulturellen und kulinarischen Traditionen besteht. Diesen Sonntag konnte man sich wieder durch die große Auswahl der Genüsse probieren und eine bunte Vielfalt erleben.
„Hmm, sieht lecker aus, was ist das genau?“
Das war am Sonntagvormittag wohl die am häufigsten gestellte Frage. Vorsichtig und neugierig probierten sich die zahlreichen Besucher durch das 2. Interkulturelle Frühstücks-Buffet, das in der Turnhalle der Elemantary School aufgebaut war. Den alten deutschen Spruch „Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht!“ musste man hier eindeutig widersprechen. Denn es hat sich gelohnt das Fremde und Neue zu testen!

„Was ist das da?“ – Am georgischen Stand.

Viel Traditionelles am bulgarischem Stand.
Von bulgarischem Süßgebäck über philippinische Früchte und deftige türkische Backwaren bis hin zu warmen ägyptischen Speisen – das Buffet bat mit einer Riesenauswahl eine Geschmacksparty für den Gaumen. Besonders beliebt war der türkische Stand mit Backwaren, die man mit Gemüse und Knoblauchsoßen essen konnte. Aber auch am bulgarischen Stand waren die kleinen Becher mit Joghurt, Honig und Walnüssen schnell weggeschleckt.
„Jeder kann kochen!“,
beteuert Fouzia Hammoud, die mit dem Internationalen Frauentreff vom Bewohnerverein Jungbusch das Frühstück mitorganisiert. Deshalb sei ein gemeinsames Essen genau das richtige, um verschiedene Kulturen zusammen und näher zu bringen. Die Frauen kochen freiwillig – für sie sei es eine wunderbare Möglichkeit unter Leute zu kommen und deutsch zu lernen. Dies sei „gute Integration“ fasst Fouzia Hammoud zusammen, sie ist auch Mitglied im Migrationsbeirat der Stadt Mannheim.
Die Vielfalt, der in Mannheim vertretenden Kulturen spiegelte sich perfekt im Essen wieder und verbindet sie: Es wurde über die verschiedenen Gerichte geredet, manche ließen sich über Zutaten aufklären, andere notierten sich gleich Rezepte. Mit vollgeladenen Tellern – man konnte sich gar nicht entscheiden – fand man sich an den bereitgestellten Tischen zum Verzehr zusammen, begleitet von orientalischen Tänzen oder Mannheimer Rap. Das Motto der Konversionsfläche „Franklin – so bunt wie die Welt“ begleitete Essen sowie Bühnenprogramm.
„Wir wollen zeigen, was friedliche Kultur wirklich ist und wie Vielfalt funktioniert.“
Dr. Konrad Hummel ist MWSP Geschäftsführer und freut sich über den großen Zulauf bei der Veranstaltung. Für ihn ist natürlich außerdem wichtig, dass mehr Menschen das Franklin-Gelände als Ort des Lebens sehen und nicht mehr als geheimen, gefährlich wirkenden Ort hinter Zäunen: „Wir wollen von Anfang an Vertrauen schaffen, eines Tages wird hier alles offen sein.“
Dr. Hummel ist es wichtig, dass über Toleranz nicht nur ernste Gespräche geführt werden. Das gemeinsame Erleben, Spaß haben oder eben Essen soll offen genossen werden können. Genau dies ist dem Interkulturellen Frühstück gelungen: Es war keine ernste Vorzeigeveranstaltung, sondern viel mehr ein gemütliches Beisammensein, dass wirklich buntes Leben hervorbringt. Und dazu die heimische Küche um einige Geheimtipps erweitert.