Ladenburg, 12. Januar 2015. (red/pm) Das Kreisarchiv des Rhein-Neckar-Kreises veranstaltet gemeinsam mit der VHS Ladenburg-Ilvesheim e.V. und dem Heimatbund Ladenburg eine Vortragsreihe zur Regionalgeschichte: „Die Arisierung des jüdischen Eigentums und die Frage der Wiedergutmachung“. Die Reihe startet am Donnerstag, den 22. Januar, um 19:30 Uhr im Kreisarchiv in Ladenburg.
Information des Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis:
„Den ersten Vortrag wird Markus Enzenauer M.A halten. Er beleuchtet die Arisierung jüdischen Eigentums in seiner Heimatgemeinde Ilvesheim und befasst sich zugleich mit der Frage der „Wiedergutmachung“ nationalsozialistischen Unrechts, mit dem die junge Bundesrepublik versuchte, die Vergangenheit zu bewältigen.
Die Studien auf lokaler Ebene verdeutlichen, dass die Entrechtung und systematische Beraubung der Juden nicht ohne die kommunalen Verwaltungen durchführbar gewesen wäre.
Die lokale Komponente spielte auch bei der Entschädigung und Rückerstattung eine herausragende Rolle – und prägte für lange Jahre die erinnerungspolitische Agenda.
Die sofort nach der Machtübernahme von den Nationalsozialisten in die Wege geleitete antisemitische Politik beendete schrittweise die Grundlagen jüdischer Existenz in Deutschland.
Diskriminierung, Berufseinschränkung, Raub
Zwar waren die Abfolgen – beginnend mit der Diskriminierung jüdischer Gewerbetreibender, Berufseinschränkungen und -verbote, bis hin zum groß angelegten, staatlich sanktionierten Raub – in Ilvesheim im Großen und Ganzen nicht anders als sonst wo und blieben eingebettet in die Abläufe im Reich und im Land Baden, doch gab es durchaus örtliche Spezifika, die auf den Ablauf der Geschehnisse im Ort ihren Einfluss hatten.
Der Eintritt zur Vortragsveranstaltung ist frei.“