Mannheim/Rhein-Neckar, 12. Oktober 2012. (red/pm) Die erste Maßnahme des Attraktivitätsfonds für Erzieherinnen und Erzieher wurde beschlossen. Im November geht die „Ausbildung der Ausbilder für PIA“ in Mannheim an den Start. Hierfür hat die Stadt Mannheim mit der Hochschule ein Fortbildungsprogramm zur Qualifizierung von PIA Anleiterinnen und Anleitern entwickelt. Den Vertrag hierfür hat Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb gemeinsam mit Prof. Dr. Rainer Kilb von der Hochschule Mannheim unterzeichnet. Insgesamt 30 Plätze stehen zur Verfügung, die von den freien Trägern und von städtischen Einrichtungen in Anspruch genommen werden können.
Information der Stadt Mannheim:
„In der neuen dual ausgerichteten Ausbildung von Erziehern kommt den Ausbildungsverantwortlichen in den Einrichtungen eine wesentliche Schlüsselfunktion zu. „Die Praxisanleiter sollen in dieser Weiterbildung zusätzliche Ausbildungskompetenzen erwerben, mit welchen sie ihre PIA-Schüler bei deren Praxisaufgaben unterstützen“, erklärte Bürgermeisterin Dr. Freundlieb. „Sie sind wesentlich verantwortlich für die praktische Ausbildung im Fach Sozialpädagogik.“
Verschiedene Modulveranstaltungen zur Förderung der Fach-, Sozial- und Selbstkompetenz werden hierzu angeboten. Der Ausbildungsplan umfasst drei Abschnitte, welche die inhaltlichen Grundlagen – Kommunikation und Gesprächsführung, Konfliktbewältigung, Reflexion in pädagogisch-professionellen Kontexten, Kooperation mit dem Jugendamt und Erziehungspartnerschaft im Dreieck Kita-Eltern-Schule – behandeln sowie einen vierten Prüfungs- und Reflexionsabschnitt, in dem das Erlernte nachhaltig gefestigt werden soll. Auch ein wesentlicher Anteil der praktischen Ausbildung im Fach Sozialpädagogik kommt den PIA-Praxisanleitern zu.
Die Ausbildung der PIA-Praxisanleiterinnen ist ein erster Einstieg in das von der Stadt und Hochschule entwickelten Weiterbildungsangebot für Erzieher und Erzieherinnen. Um dieses beginnen zu können, müssen die Erzieher mindestens zwei Jahre Berufserfahrung mitbringen. Ab 2013 wird das Fortbildungsprogramm um weitere Module ergänzt. Die Besonderheit ist, dass im Rahmen dieser berufsbegleitenden Maßnahme so genannte „creditpoints“ erworben werden, die man sich zum Erlangen eines Hochschulabschlusses für Erzieherinnen und Erzieher – sofern diese sich dazu entscheiden – anrechnen lassen kann.
Der von der Stadt eingerichtete Attraktivitätsfonds für Erzieher hat ein Volumen von insgesamt 1, 6 Millionen Euro. Mit dem in diesem Fonds enthaltenen Geld werden Maßnahmen finanziert, um Erzieher und Erzieherinnen für Mannheim zu gewinnen und in Mannheim zu halten.
Hintergrundinfos
Bei dem Modellprojekt Praxisintegrierte Erzieherausbildung (PIA) handelt es sich um eine dreijährige theoretische sowie praktische Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher. Die PIA-Auszubildenden werden vom ersten Tag ihrer Ausbildung an vergütet. Das Modellprojekt läuft parallel zum bestehenden Ausbildungsmodell für Erzieher. Bei der bisherigen Ausbildung zum Erzieher werden die Schüler zwei Jahre theoretisch ausgebildet und müssen ein zusätzliches Berufsanerkennungsjahr absolvieren. Vergütet wird lediglich das letzte praktische Jahr.“