Heidelberg, 12. April 2016. (red/pm) Um das Sicherheitsempfinden zu stärken, gibt es in Heidelberg kostenlose Selbstbehauptungs-Workshops beim Verein Frauennotruf und präventive Anti-Gewalt-Trainings bei „fairmann“. Beide Institutionen werden in ihrer Arbeit an Schulen künftig mehr unterstützt. Für die zweitägigen Selbstbehauptungskurse kann sich jede Frau ab 18 Jahren anmelden.
Information der Stadt Heidelberg:
“Wie verhalte ich mich in Situationen, die mir gefährlich scheinen? Wie lasse ich solche Situationen gar nicht erst entstehen? Wie reagiere ich, wenn ein Bekannter übergriffig wird? Antworten auf solche und andere Fragen bekommen Frauen in Selbstbehauptungskursen.
Die Stadt Heidelberg finanziert ab sofort solche Kurse. Sie sind Bestandteil eines Paketes, mit dem unter anderem das Sicherheitsempfinden der Heidelberger Bevölkerung gestärkt werden soll. Insgesamt stellt der Gemeinderat für drei kriminalpräventive Projekte rund 55.000 Euro bereit.
Der Verein „Frauennotruf gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen Heidelberg“ bietet die Selbstbehauptungskurse an. Ziel ist es, Übergriffe in den jeweiligen Situationen frühzeitig zu erkennen, sich davor entsprechend zu schützen oder sie erfolgreich abzuwehren. Die Frauen lernen, ihre persönlichen Grenzen ernst zu nehmen und deutlich zu machen. Die eigenen Stärken sollen bewusst wahrgenommen und gestärkt werden.
Die nächsten Kurse
Ein Kurs dauert sechs Stunden, aufgeteilt auf zwei Termine. Sie finden abwechselnd vormittags und nachmittags statt. Pro Seminar können acht bis zwölf Frauen ab 18 Jahren teilnehmen. Die Kurse sind kostenlos. Leiterin ist Edith Kutsche. Sie ist unter anderem Wen-Do-Trainerin und Fachberaterin für Psychotraumatologie.
Die nächsten Kurstermine (bitte die unterschiedlichen Veranstaltungsorte beachten):
Donnerstag, 21. April, und Donnerstag, 28. April 2016, jeweils von 09:00 bis 12:00 Uhr, beim Paritätischen, Forum am Park Heidelberg, Poststraße 11, 69115 Heidelberg
Montag, 02. Mai, und Montag, 09. Mai 2016, jeweils 18:00 bis 21:00 Uhr, Stadtjugendring Heidelberg e. V., Harbigweg 5, 69124 Heidelberg
Donnerstag, 12. Mai, und Donnerstag, 19. Mai 2016, jeweils 09:00 bis 12:00 Uhr, Stadtjugendring Heidelberg e. V., Harbigweg 5, 69124 Heidelberg
Montag, 23. Mai, und Montag, 30. Mai 2016, jeweils 18:00 bis 21:00 Uhr, Stadtjugendring Heidelberg e. V., Harbigweg 5, 69124 Heidelberg
Donnerstag, 02. Juni, und Donnerstag, 09. Juni 2016, jeweils 09:00 bis 12:00 Uhr, Stadtjugendring Heidelberg e.V., Harbigweg 5, 69124 Heidelberg
Interessierte Frauen können sich bis jeweils zwei Tage vor Kursbeginn anmelden; per E-Mail an info@frauennotruf-heidelberg.de oder telefonisch unter 06221 181622.
Soziales Kompetenztraining für Jungen wird ausgeweitet
Der Frauennotruf bietet außerdem seit Jahren Workshops an Schulen an, bei denen Mädchen der achten Klassen lernen, sich vor sexuellen Übergriffen zu schützen. Diese Arbeit des Vereins an Schulen wird ausgebaut.
Neben dem neuen und erweiterten Angebot für Frauen unterstützt die Stadt auch die Arbeit von „fairmann“ verstärkt finanziell. Das Team von „fairmann“ berät Männer und Jungen, die Gewaltprobleme haben und bietet Anti-Gewalt-Trainings an.
Diese Anti-Gewalt- sowie soziale Kompetenztrainings an Schulen sollen ausgeweitet werden. Sie werden bisher ebenfalls in den achten Klassen angeboten. Die Gewaltprävention durch Abschreckung, Verbote und angedrohte Strafen allein reiche nach Erfahrung von „fairmann“ oft nicht mehr aus.
Zudem finden Mobbing, Bedrohungen und sexuelle Übergriffe selten im Unterricht, sondern in den Pausen oder auf dem Schulweg statt. Daher sei das Erlernen von Sozialkompetenzen wie Fairness und Respekt und der Umgang mit Wut, Enttäuschung und Demütigung wichtig.
Stadt investiert
Für die Selbstverteidigungs-Workshops erhält der Frauennotruf von der Stadt Heidelberg rund 15.000 Euro, für die Gewaltprävention an Schulen für Mädchen etwa 20.000 Euro und „fairmann“ für Antigewalt- und soziale Kompetenztrainings an Schulen ebenfalls etwa 20.000 Euro. Der Schutz und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger haben für die Stadt Heidelberg einen hohen Stellenwert.
Mit umfangreichen Anstrengungen im Rahmen des Netzwerkes der Kommunalen Kriminalprävention leistet die Stadt ihren Beitrag dafür. Jedes Jahr investiert sie in eigene Projekte und Maßnahmen 30.000 Euro. Außerdem fördert sie externe Akteure der Kommunalen Kriminalprävention wie Vereine und Institutionen.
Insgesamt hat der Gemeinderat im Doppelhaushalt 2015/2016 pro Jahr für die Kriminalprävention 366.300 Euro bewilligt. Dazu kommen nun die etwa 55.000 Euro für die Selbstbehauptungsworkshops und die Ausweitung der Arbeit an den Schulen.”