Mannheim/Rhein-Neckar, 12. Februar 2015. (red/pro) Der milde Winter drückt auf Umsatz und Ergebnis beim Mannheimer Energieversorger MVV AG. Die angestrebte Prognose für das Geschäftsjahr 2014/15 von 180-195 Millionen Euro wird „ambitioniert“ – allein im ersten Geschäftsquartal sank der Gewinn nach Zinsen, Steuern und Anteilen anderer Aktionäre um 20 Prozent von 40 auf 32 Millionen Euro. Gleichzeitig hat der Konzern in den ersten drei Monate des Geschäftsjahrs 191 Millionen Euro investiert, die Zahl der Beschäftigten stieg um 102 auf 5.207.
Von Hardy Prothmann
Die „Saison“ lief zum zweiten Mal hintereinander nicht so gut. Milde Temperaturen sorgen für einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn für die MVV. Allein 12 Prozent weniger Gas wurde abgesetzt. Gleichzeitig ist auch die Stromerzeugung aus den Windkraftanlagen der Unternehmensgruppe auf vergleichbarer Basis um 16 Prozent zurückgegangen.
Das Geschäftsjahr läuft vom 01. Oktober bis 30. September. Im ersten Quartal (Oktober-Dezember 2014) verringerte sich der Umsatz um zehn Prozent von 1.051 auf 941 Millionen Euro. Unterm Strich trifft es das Ergebnis durch Investitionen mit einem Minus von 20 Prozent noch härter. Auch das zweite Geschäftsquartal dürfte belastet sein.
Der Energiemarkt befindet sich in einer Umbauphase. Einsparziele der Bundesregierung müssen angegangen werden, um die hohe Qualität der Versorgung zu sichern, braucht es weiter Investitionen in den Bestand, aber auch eine Erweiterung in neue Geschäftsfelder. Schwerpunkte der aktuellen Investitionen sind die Partnerschaft mit der Juwi AG (50,1 Prozent) und die Übernahme der Windwärts Energie GmbH, mit denen die Wertschöpfungskette im Bereich der Projektentwicklung erneuerbarer Energie erweitert wird.
Durch Verzögerungen beim Bau des abfallgefeuerten Heizkraftwerks im englischen Plymouth rechnet das Unternehmen mit einer späteren Inbetriebnahme. Als Folge werden in diesem Geschäftsjahr auch hier geringere Erlöse und nur ein niedriger Ergebnisbeitrag erwartet. Zum anivisierten Ertragsziel von 180 bis 195 Millionen Euro äußerte sich der Vorstandsvorsitzende Dr. Georg Müller in einer Pressemitteilung: „Dieses Ziel ist ambitionierter geworden.“
Die Aktie hat sich nach einem Hoch von 33 Euro in 2011 und einem Absturz auf 19,50 in 2012 auf gut 25 Euro erholt. Die Dividende je Aktie soll weiterhin bei 90 Cent liegen, aktuell entspricht das einer Rendite von 3,8 Prozent. Für langfristige Anleger sicherlich eine gute Beimischung.