Ludwigshafen/Rhein-Neckar, 12. November. (red/pm) Mit zahlreichen Fotos informiert Herbert Baum, Autor des Buches „Lebende Bilder in unserer Stadt – Ein Jahrhundert Ludwigshafener Kinogeschichten“, in einem Vortrag am Dienstag, 13. November, 19 Uhr, in der Volkshochschule im Bürgerhof, Vortragssaal 2. OG, über 110 Jahre Kino und Film. Der Eintritt kostet 5 Euro. Es werden fünf Exemplare des Kino-Buches verlost.
Information der Stadt Ludwigshafen:
„Unter den vielen Ausstellerbuden, Zelten und Karussells stand auch eine Bude mit vielen bunten Plakaten, daneben ein fauchendes Lokomobil, das die Kraft lieferte zu dem Kinematographen-Theater, das zum ersten Mal das neue Wunder der lebenden Bilder in unsere Stadt brachte.“ Der 1893 in Ludwigshafen geborene Schauspieler und Regisseur William (Wilhelm) Dieterle war begeistert von einem Jahrmarktsbesuch im Jahr 1905.
Das erste stationäre Kinematographen-Theater eröffnete am 5.Oktober 1906 in der Ludwigstraße 40. Im Herbst 1928 starteten zwei Großkinos, das Rheingold und das Ufa im Pfalzbau, mit jeweils mehr als 1.200 Plätzen. „Blühende“ Kinolandschaften gab es sowohl vor dem Ersten als auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit dem Erfolg des Fernsehens begann ab 1960 das Sterben der über 20 Kinos in der Ludwigshafener Innenstadt und in den Stadtteilen. Am 25. November 1999 startete ein Multiplex-Großkino im neuen Walzmühl-Center. Am 31. Dezember 2000 zeigte das Union, das älteste Ludwigshafener Kino, zum letzten Mal Filme.
Einmal im Jahr ziehen die Filmfans in zwei große Zelte auf der Ludwigshafener Parkinsel. Seit 2005 präsentiert das Festival des deutschen Films eine Auswahl der derzeit besten deutschen Filme. Dieses Konzept überzeugt auch das Publikum: 10.000 Besucher kamen im ersten Jahr, rund 50.000 Besucher im Jahr 2012.
Zwei in Ludwigshafen geborene und aufgewachsene Männer haben sich sowohl in der deutschen als auch in der internationalen Filmgeschichte einen Namen gemacht. Am 15. Juli 1893 wurde im Stadtteil Hemshof der später international bekannte Schauspieler und Regisseur Wilhelm (William) Dieterle geboren. Hermann Basler (1896 bis 1982) produzierte zunächst im „Glashaus“ in Heidelberg und ab 1920 auch im Maudacher Bruch mit seinen Chateau Kunstfilm-Werken deutsche Western, in denen die „Hemshof-Indianer“ als Statisten eine wichtige Rolle spielten.
Der Vortrag informiert auch über den Wechsel vom Stummfilm zum Tonfilm, vom Schwarzweiß-Film zum Farbfilm und von der Lichttechnik zur digitalen Projektion. In der Metropolregion Rhein-Neckar gibt es zurzeit noch rund 25 kommerzielle Kinos. Ein Winzer aus Gönnheim, Klaus Weber, hat auf seiner Internetplattform www.allekinos.com sämtliche bekannten Kinos in Ludwigshafen, in der Region und darüber hinaus erfasst. Er wird über seine Arbeit berichten.“