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Heppenheim, 12. März 2011. (pm/red) Aufgrund der bevorstehenden Kommunalwahlen in Heppenheim gibt es gegenwärtig einige Spannung. In Wahlkampfzeiten sollte man die in der politischen Auseinandersetzung verwendeten Worte nicht auf die Goldwaage legen. Es sollten aber auch Missverständnisse vermieden werden, die zu völlig überflüssiger Aufregung führen. Deshalb legt der Magistrat der Kreisstadt Wert auf die Klarstellung, dass weder er noch die Stadtverordnetenversammlung den Abriss des Wormser Tors planen.
Information der Stadt Heppenheim
„Nach einem Bericht des Starkenburger Echos vom 26. Februar haben die Wählergemeinschaft Leben im Zentrum (WG LIZ) und der Bürgermeisterkandidat Peter Janßen behauptet, der Bürgermeister und die Stadtverordneten von CDU, SPD, FDP, GLH und FWHPINI hätten durch ihre Zustimmung zum Integrierten Handlungskonzept Aktiver Kernbereich Innenstadt den Abriss des Wormser Tors beschlossen. Diese Darstellung ist falsch.
Tatsächlich ist das Wormser Tor als Teil der Heppenheimer Innenstadt in die Überlegungen zu deren weiterer Entwicklung einbezogen gewesen. Dabei wurden auch Maßnahmen erörtert, durch die eine verbesserte Verbindung der Innenstadt mit der Altstadt zu erreichen wäre. In diesem Zusammenhang nennt das Konzept „das Entfernen von drei Bäumen, den Umbau des Blumenbeets, Neuplatzierung von Leuchten, Papierkörben, Fahrradständern u.a. Größter Eingriff aber ist langfristig die Korrektur der Bebauung, sofern das durch Neuordnung möglich ist.“
Ist das so zu verstehen, dass die Stadt demnächst die Bagger auffahren lässt? Natürlich nicht. Das Haus Wormser Tor 4, das praktisch den Rahmen dieses Durchgangs von der Markt- zur Friedrichstraße bildet, ist in privatem Besitz. Magistrat und Stadtverordnetenversammlung haben nicht vor, daran etwas zu ändern. Wenn man aber Stadtentwicklung betreiben will – und genau dies wird ja in allen politischen Lagern gefordert -, dann muss man auch langfristig denken. Vor allem dort, wo keine wertvollen historischen Denkmale einer Veränderung im Weg stehen.
Beim Wormser Tor ist das so. Die gegenwärtige bauliche Situation geht im Wesentlichen auf das Jahr 1929 zurück. Damals wurde der Durchgang zur Verbindung von Markt- und Friedrichstraße geschaffen, um den Fußgängern den bis dahin erforderlichen Weg über den Kleinen Markt zu ersparen. Die Bezeichnung Wormser Tor hat man erst 1954 eingeführt – als „Ersatz für die unschöne Bezeichnung Durchbruch“ (so Bürgermeister Wilhelm Metzendorf). Seither sind weder der Straßenraum noch die angrenzenden Gebäude unverändert geblieben.
Das wird in Zukunft nicht anders sein. Das Integrierte Handlungskonzept für den Aktiven Kernbereich Innenstadt ist kein städtebaulicher Fahrplan, mit dem für die nächsten Jahrzehnte vorab festgelegt wird, was im Einzelnen geschieht. Eigentümer und städtische Gremien werden bei jeder einzelnen Maßnahme ihre Verantwortung wahrnehmen und die Öffentlichkeit nicht vor vollendete Tatsachen stellen.
Dass nun im Konsens ein solches Konzept erstellt und verabschiedet werden konnte, gehört aus Sicht des Magistrats zu den Erfolgen der in der ablaufenden Wahlperiode tätigen Kommunalpolitiker aus allen Fraktionen.“
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Das rheinneckarblog