Rhein-Neckar/Heidelberg, 12. Mai 2011 (red) Mit „sofortiger Wirkung“ hat die FDP-Spitzenpolitikerin Silvana Koch-Mehrin ihre Ämter niedergelegt. Der Grund: Sie soll bei ihrer Doktor-Arbeit massiv abgeschrieben, also plagiiert haben. Nach Ex-Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg ist Frau Koch-Mehrin die zweite prominente Politikerin, die über das Internet als Fälscherin enttarnt worden ist.
Der Rücktritt ist ein Schritt voraus: Ende Mai, Anfang Juli will die Universität Heidelberg ihre Untersuchungsergebnisse vorlegen. Schon heute steht mehr oder weniger fest, dass Silvana Koch-Mehrin bei ihrer Doktor-Arbeit wissenschaftlich unsauber gearbeitet hat. Dutzende von Plagiatsstellen deckten Rechercheure beim „Vroni-Plag“ auf. Die politische Konsequenz des „Rückzugs“ ist nicht abwendbar. Frau Koch-Mehrin möchte aber ihr Mandat als Europa-Abgeordnete behalten.
Nach der Universität Bayreuth, wo Karl-Theodor zu Guttenberg seine gefälschte Arbeit vorgelegt hat, hat nun auch die Universität Heidelberg ein Rechtfertigungsproblem. Denn wie gut arbeiten Prüfer, die „Abschreiber“ nicht erkennen?
Die Universität ist alles andere als bemüht, transparente Aufklärungsarbeit zu leisten. Eine Anfrage unserer Redaktion vom 12. April 2011 ist bis heute nicht beantwortet worden.
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