Heidelberg, 12. August 2022. (red/pm) Neue Wege für die Bahnstadt: Mit dem Verbindungssteg vom Hauptbahnhof zum Europaplatz, dem Ausbau des Czernyrings sowie dem Bau der neuen Mileva-Mari?-Straße stehen drei wichtige Bestandteile der Stadtteil-Entwicklung auf der Baustellen-Agenda 2022.
Information der Stadt Heidelberg:
„Neue Wege für die Bahnstadt: Mit dem Verbindungssteg vom Hauptbahnhof zum Europaplatz, dem Ausbau des Czernyrings sowie dem Bau der neuen Mileva-Mari?-Straße stehen drei wichtige Bestandteile der Stadtteil-Entwicklung auf der Baustellen-Agenda 2022. Der Ausbau des Stegs und des Czernyrings haben bereits begonnen, die Arbeiten an der Mileva-Mari?-Straße starten am 15. August 2022. Zum Auftakt seiner Baustellentour informierte sich Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck vor Ort über die Bauarbeiten.
„Unsere Baustellen-Agenda in der Bahnstadt ist prall gefüllt. Wir wollen, dass die Lücken schnell geschlossen werden – eine Herausforderung bei der aktuellen Preislage und Knappheit in punkto Firmen und Baustoffen, die wir aber nun in Angriff nehmen. Wir sind daher froh, das Areal rund um den Hauptbahnhof nun weiter entwickeln zu können. Es ist ein ganz zentraler Baustein im Bahnstadt-Bauplan, vor allem mit Blick auf das neue Konferenzzentrum, zu dem Menschen aus aller Welt künftig über den Verbindungssteg laufen“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.
Verbindungssteg führt vom Hauptbahnhof zum Europaplatz und HCC
Der neue Verbindungssteg zwischen dem Querbahnsteig des Hauptbahnhofs und dem Europaplatz hin zum Heidelberg Congress Center (HCC) bildet zweifach eine Brücke. Wer darüber läuft, erreicht bequem und barrierefrei den zukünftigen Europaplatz, ein neues Quartier mit Gebäuden und einem großen Platz. Städtebaulich wird damit die direkte und ebenerdige Verbindung zwischen Bergheim und der Bahnstadt geschaffen. Davon profitieren Fußgängerinnen und Fußgänger, aber auch Radfahrende, die nach Fertigstellung der neuen Fahrradgarage unter dem Europaplatz parken können und schnell am Gleis sind.
Die Vorarbeiten für den Verbindungssteg sind mit der sogenannten Gründung gestartet. Die Fertigstellung ist für den Frühling 2023 geplant. Der Bau des 14 Meter langen Verbindungsstegs erfolgt in Zusammenarbeit der Gustav-Zech-Stiftung Management GmbH, die die Gebäude am Europaplatz entwickelt (Bau des Stegs selbst), und der Stadt Heidelberg (Öffnung der Bahnhalle hin zum Steg). Dafür ist eine enge Abstimmung der zahlreichen Bauarbeiten nötig – vor allem auch mit Blick auf den Ausbau des Max-Planck-Rings und dem Hochbau am Europaplatz.
Mileva-Mari?-Straße als Anbindung und neuer Fernbusbahnhof
Die Mileva-Mari?-Straße (bisher verwendeter Arbeitstitel: Kleine Bahnrandstraße) zwischen Max-Planck-Ring und Czernyring wird das Straßennetz in der Bahnstadt und Weststadt an der Südseite des Hauptbahnhof-Areals beidseits der Montpellierbrücke ergänzen. Über sie führt künftig der Verkehr in diesem Bereich. Die Straße erschließt die noch zu entwickelnden Baufelder. Im Bereich des ehemaligen Postareals ist zudem die Ansiedlung des Fernbushalts vorgesehen, der sich aktuell an der Alten Eppelheimer Straße befindet. Die Straße wird östlich der Montpellierbrücke in Tieflage an den Unterflieger Czernyring anschließen und auf rund 400 Metern Länge parallel zu den Gleisen der Deutschen Bahn unter der Montpellierbrücke hindurch bis zur nordöstlichen Kurve des Max-Planck-Rings führen.
Entlang der Mileva-Mari?-Straße führt künftig ein Radweg in beide Richtungen entlang der Gleise vom ehemaligen Eisenbahnbetriebswerk im Westen der Bahnstadt bis zur Hebelstraßenbrücke. Die Nutzungen auf den Baufeldern und die geplanten zukünftigen Liegenschaften östlich der Hebelstraßenbrücke werden das Areal beleben, so dass zukünftig mehr Radfahrer und Fußgänger auch entlang der Mileva-Mari?-Straße mit Verlauf im Czernyring zu erwarten sind.
Die Fußgänger und Radfahrer werden voneinander getrennt geführt. Erst an der Einmündung Unterflieger Czernyring Richtung Hebelstraßenbrücke werden Fußgänger und Radfahrer auf einer gemeinsamen Fläche geführt.
An der Mileva-Mari?-Straße wird der Ausbau von Ver- und Entsorgungsleitungen durch die Stadtwerke Heidelberg am 15. August 2022 aufgenommen, die im Vorfeld der Entwicklung verlegt werden müssen. Die Stadt Heidelberg verlegt insgesamt Kanäle in Länge von 300 Metern. Die Baukosten für die Kanalarbeiten betragen 725.000 Euro. Voraussichtliches Bauende mit Verlegung der Fernwärmeleitungen und des Stromnetzes durch die Stadtwerke Heidelberg ist am 26. Mai 2023.
Ausbau des Czernyrings: Umbau des Areals rund um Montpellierbrücke
Der weitere Ausbau des Czernyrings zwischen der Speyerer Straße und dem Max-Planck-Ring (Ostrampe hin zum Hauptbahnhof) auf einer Länge von rund 240 Metern – die sogenannte Schere West – begann am 5. Mai 2022. Gearbeitet wurde dabei westlich neben und unterhalb der Montpellierbrücke. Ab März 2023 folgen die Arbeiten zwischen Montpellierbrücke und Hebelstraßenbrücke. Umgesetzt wird hier der Bau einer Winkelstützwand, die für den weiteren Straßenausbau nötig ist. Zudem erhält der Czernyring in diesem Abschnitt einen baulich zur Fahrbahn getrennten Rad- und Gehweg. Im letzten Abschnitt der Stützmauer ist als Ausgleich eine Grünfläche vorgesehen. Gleichzeitig wird der Kanal im Czernyring erneuert. Die Fertigstellung ist für April 2023 geplant. Im Anschluss folgt der Straßenbau
Auf dem Areal unterhalb der Brücke (sogenannter Unterflieger) entstehen ein Rahmenbauwerk und mehrere Stützwände. Diese werden für den weiteren Straßenausbau benötigt. Das Areal unterhalb der Montpellierbrücke (Unterflieger) wird künftig in zwei Richtungen befahrbar sein. Hierfür muss auf der Ostseite die Verflechtung der Fahrtrichtungen baulich in einem scherenartigen Prinzip umgesetzt werden. Mit dem Projekt kann sowohl die geplante Rad- und Fußverbindung über die neue Mileva-Mari?-Straße (Kleine Bahnrandstraße) direkt an den Gleisen hin zum Hauptbahnhof-Süd gestärkt als auch die Südseite der Montpellierbrücke entlastet werden.
Montpellierbrücke
Angrenzend an den Czernyring geht es ab Ende Oktober 2022 mit den Vorabmaßnahmen zur Modernisierung der Montpellierbrücke los. Die Maßnahmen finden lediglich im Gleisbereich statt und bieten somit keine Einschränkungen für den Verkehr. Hintergrund der Maßnahme ist, dass bei Sonderprüfungen in den Jahren 2011 und 2015 zahlreiche Schäden (im Wesentlichen Undichtigkeiten, Betonfehlstellungen, unregelmäßige Geometrien) in dem Bauwerk festgestellt wurden. Durch diese Modernisierungsmaßnahme wird auch die maximale Lebensdauer der Brücke erreicht. Neben der Ertüchtigungsmaßnahme werden auch Teilerneuerungen und zeitgleich anfallende grundhafte Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt. Die Hauptmaßnahme wird erst 2023 auf der Brücke sichtbar sein. Mit Einschränkungen für den Individualverkehr ist ab November 2022 zu rechnen.